Spaziergänge in der Leineaue: Hemmingens Kapelle bot im Mittelalter auch irdischen Schutz
Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Vielleicht findet sich sogar ein Verleger, der die gesammelten Beiträge einmal als Heftchen veröffentlicht.
Heute: Die Wehrkapelle von Alt-Hemmingen
Trutzig steht sie inmitten der Bauerngehöfte: die alte Kapelle im Dorf Hemmingen wirkt auf den Betrachter wie eine kleine Festung. Tatsächlich bot das Gotteshaus im ausgehenden Mittelalter der Bevölkerung nicht nur geist-lichen Beistand sondern durchaus auch handfesten irdischen Schutz. Das rechteckige Gebäude aus starken Bruchsteinen wurde im 16. Jahrhundert als Wehrkapelle erbaut. Früher besaß die Kapelle noch ein zweites Stockwerk. Dort konnten für den Fall der Belagerung Vorräte für die Verteidiger untergebracht werden.. Auf-merksame Wanderer finden übrigens neben dem Gotteshaus noch mittelalterliche Rechtsdenkmale: dort wurden zwei Kreuzsteine aufgestellt.
Interessant, Jens - von einer Wehrkapelle hatte ich bisher noch nicht gehört!
LG Heidi