Nationalpark-Ranger bieten Extratouren zu Waldgeschichte und Umweltbildung
Heimbach-Düttling, 16. Mai 2012 Wenn die Männer mit den schwarzen Gesichtern in Heimbach-Düttling in der Zeit vom 21. Mai bis zum 08. Juni in dem traditionellen errichteten Meiler Holzkohle herstellen – dann lebt auch die Geschichte der Nationalpark-Wälder wieder auf.
Aus diesem Anlass bietet die Nationalparkverwaltung im Landesbetrieb Wald und Holz NRW zusätzliche Rangerführungen an.
Am 27. Mai und am 7. Juni gehen die Ranger bei einstündigen Führungen auf die Entwicklung der Wälder vom einstigen Nutzwald zum heutigen Nationalparkwald ein. Zu seinen aktuellen Aufgaben gehört beispielsweise die Möglichkeit des Naturerlebens für Jugendliche und Kinder in der Wildniswerkstatt Düttling. Von deren Infrastruktur, die sonst ausschließlich Kinder- und Jugendgruppen zur Umweltbildung vorbehalten ist, können sich Teilnehmer bei der geführten Tour vor Ort ein Bild machen.
Rangerführungen zum Meilerfest
Wann: Sonntag, 27. Mai um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr
Donnerstag, 07. Juni (Fronleichnam) 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr
Wo: Wildniswerkstatt Düttling, Düttlinger Straße 26, 53296 Heimbach-Düttling
Haltestelle "Düttling, Heimbach (Eifel)" (Linie 231)
GPS-Koordinaten: 50°36'32.00"N 6°32'46.50"E.
Hintergrund:
Die Wälder des Nationalparks sind geprägt durch die historische Verwendung des Holzes zum Herstellen von Holzkohle oder zur Gewinnung von Rinde. Alleine im Kermeter gab es über 1.400 Meilerplätze. Auf diesen Meilerplatten wurde in großem Umfang Holz zu Holzkohle verarbeitet, um damit die Eisenindustrie im Schleidener Tal zu versorgen. Aber auch die Gewinnung von Eichenlohe zum Gerben von Leder stand in den Wäldern des Kermeter im Vordergrund.
Es wird Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern, bis sich die von der früheren Waldbewirtschaftung geprägten Wälder durch den Schutzstatus des Nationalparks auf einem Großteil der Fläche zu Urwäldern aus zweiter Hand entwickelt haben. Heute unterliegen 50 Prozent der Nationalparkfläche dem Prozessschutz, in der die Natur sich heute schon frei entwickeln darf. Die restliche Fläche ist Managementzone, wo noch naturschutzfachliche Entwicklungsarbeiten stattfinden.
Zu den Meilertagen gibt es am 27. Mai, am 3. und 7. Juni ein Fest mit buntem Programm. Neben einem traditionellen Köhlerbraten gibt es unter anderem einen Streichelzoo, Musik und Holzrücken mit dem Pferd. Für Mutige gibt es auch wieder standesamtliche Trauungen am Meiler in Zusammenarbeit mit dem Standesamt der Stadt Heimbach. Termine auf Anfrage bei den Köhlern.
Weitere Informationen zu den Meilertagen unter http://www.kohlenmeiler.de