Der neue Kuppelsaal
Tag der offenen Tür im renovierten Kuppelsaal
Als quasi Haus- und Hoffotograf von OPUS112, dem sinfonischen Blasorchester der Feuerwehr Hannover, war ich am Samstag, 6.2.2016, zum Tag der offenen Tür im renovierten Kuppelsaal des HCC. Diese Veranstaltung wurde von OPUS112 als Generalprobe für das Eröffnungskonzert am Sonntag, 7. Februar 2016, um 18:30 Uhr (falls jemand noch kurzentschlossen kommen möchte - es lohnt sich!) genutzt.
Die Bauphase für die Renovierung begann im Juli 2015 und wurde pünktlich zum Januar 2016 fertig, was Christoph Dannowski, den Moderator der Veranstaltung, in einem Interview mit dem Direktor des HCC, Joachim König, zu einer satirischen Anspielung auf den Berliner Flughafen BER veranlasste. Im Rahmen der Renovierung wurden die in den 60er Jahren angebrachten Holzverkleidungen an den Wänden entfernt, und zum Vorschein kamen die Lichtgöttin und die Tierkreiszeichen über dem dritten (jetzt zweiten) Rang, die von den ursprünglichen Architekten Paul Bonatz, Friedrich Eugen Scholer und Michael Kott im Jahre 1914 so vorgesehen waren. "Zwei oder drei der Tierkreiszeichen," erzählte Joachim König, "waren im Originalzustand erhalten, den Rest mussten wir neu modellieren. Und die Brust der Lichtgöttin musste auch neu gemacht werden, sie musste damals bei der 1962er Renovierung abgeschlagen werden, da sie sonst nicht hinter die Holzpaneele gepasst hätte." Aber nicht nur wurde das Aussehen wieder fast in den Originalzustand versetzt, auch die Akustik des Saales, in der Vergangenheit als problematisch bekannt, wurde einer grundlegenden Optimierung unterzogen. Optisches Signal ist das Fehlen des alten Akustikplafonds über der Bühne, im internen Jargon "Kartoffel" genannt, der durch zehn einzeln regelbare Akustiksegel ersetzt wurde. Die Kartoffel, immerhin 8 Tonnen schwer, sei in Einzelteile zerlegt worden, um sie durch die Türen zu bekommen. Überhaupt seien, so König, 150 Tonnen Schutt mit Schubkarren aus dem Gebäude geschafft worden.
Auch die Lichttechnik wurde erneuert, unter anderem wurden die sieben fast drei Meter hohen Kronleuchter mit LEDs versehen. "Die kann man als Privatmann noch nicht kaufen," so König, "das ist eine absolut neue Technologie, bei der die LEDs komplett heruntergedimmt werden können. Und schließlich sparen wir damit 95% an Energie." Die Lichttechniker spielten intensivst mit der neuen Technik herum (neues Spielzeug macht ja auch Spaß ;-) ), was dem Fotografen ein paar Probleme mit dem Weißabgleich bereitete. Da der Fotograf allerdings im RAW-Modus arbeitet, interessierte ihn das zunächst nicht so sehr. Die Knipsen blieben im AWB, angepasst wurde es hinterher am Rechner. Was die Sache allerdings nicht einfacher machte ... ;-)
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag mit faszinierenden Bildern Detlef! Ich wäre auch gerne dort gewesen - das hat leider zeitlich nicht geklappt. Darum freut mich dein Beitrag umso mehr. Wir waren vor anderthalb Jahren zum "Tag der offenen Tür" im HCC und haben den Kuppelsaal vor dem Umbau besichtigt. Die neuen Akustiksegel scheinen eine gewisse Leichtigkeit zu haben. Und dass hinter der Holzverkleidung solche Schätze zum Vorschein kamen (Lichtgöttin...), ist super.
"Und die Brust der Lichtgöttin musste auch neu gemacht werden, sie musste damals bei der 1962er Renovierung abgeschlagen werden, da sie sonst nicht hinter die Holzpaneele gepasst hätte." ; ))