Geschichtliches aus der Südstadt: Hannovers Stadtbibliothek zog in den ersten Bibliotheksturm Deutschlands
Nach Nürnberg ist die hannoversche Stadtbibliothek die älteste Bürgerbücherei in Deutschland. Das ist urkundlich belegt. Bereits anno 1440 stiftete Konrad von Sarstedt, damals Kirchenherr der Marktkirche, seine Bücher der Stadt Hannover und legte damit den Grundstock der Stadtbibliothek.
Die Büchersammlung führte lange ein Mauerblümchen-Dasein in abgelegenen Räumen. Erst in der Weimarer Zeit wurde der Entschluss gefasst, der Bücherei ein eigenes Zuhause zu geben. Nach langen Suchen fand die Stadt ein geeignetes Grundstück: den 1890 geschlossenen Invalidenfriedhof an der Hildesheimer Straße. Trotz dieser Vergangenheit: vom Spuk zwischen den Büchern wurde noch nicht berichtet.
Auf den alten Gräbern errichteten die Bauarbeiter in den Jahren 1929 bis 1931 Deutschlands erstes Bibliothekshochhaus in Stahlgerüstbautechnik. Verantwortlich war hierfür vor allem der Stadtbaurat Karl Elkart und der Architekt Hans Bettex. Mit den roten Klinkern sollte das Bauwerk den Wohnhäusern in der Südstadt angepasst werden. 1974 wurde die Stadtbibliothek dann von Rolf-Dieter Rancke erweitert.
Interessant!
Damals baute man noch Büchertempel - heutzutage schließt man Büchereien...