Donnerstagsrunde unter Strom: Wasserkraftwerk "Schneller Graben"

Am 23.09.2010 stand ein technisches Kleinod in Hannover auf dem Programm der Donnerstagsrunde: Das Wasserkraftwerk "Schneller Graben" in unmittelbarer Nähe zum Maschsee. Der Schnelle Graben ist eine Verbindung von der Leine zur Ihme, mittels eines alten Wehres aus dem Jahre 1738 sollte er verhindern, dass bei Leinehochwasser die Innenstadt absoff. 1885 kam man das erste Mal auf die Idee, das Gefälle von 3m zwischen Leine und Ihme zur Energiegewinnung zu nutzen, aber erst im Jahre 1920 wurde das Kraftwerk realisiert - ursprünglich, um die Pumpen, die das Wasser aus dem Wasserwerk Ricklingen in den Hochbehälter am Lindener Berg beförderten, mit Strom zu versorgen. Heute hat das Kraftwerk eine maximale Leistung von bis zu 725 kW - genug, um 1500 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Zwei mit 60 min^-1 laufende Francis-Turbinen mit vertikaler Welle treiben über ein Winkelgetriebe einen Synchron-Drehstrom-Generator der Firma Siemens-Schuckert mit einem Laufrad-Durchmesser von 2.10 m an, der bei einer Drehzahl von 300 m^-1 eine Nennleistung von 725 kW erbringt. Die durchschnittliche Leistung im Jahr bei einer durchschnittlichen Fallhöhe von 2.77 m beträgt ca. 470 kW.
Die Anlage arbeitet ohne Personaleinsatz und kann vom Kraftwerk Herrenhausen aus ferngesteuert werden.
Besonderer Dank geht heute an Herrn Dipl.-Ing. Faflik von den Stadtwerken Hannover A.G. für die freundliche, nette und fachkundige Führung!