Damals in Döhren: Statt der Plakette vom Bundespräsidenten gab es eine Giraffe aus Indien
Bei der Schützenvereinigung Döhren herrschte Ende Oktober 1986 Geburtstagstrubel. Mit einem Festakt feierten die Döhrener in der Schießsportanlage im Nachbarstadtteil Wülfel ein Jubiläum. Denn damals jährte sich zum 125. Male die Stiftung einer Döhrener Schützenkette durch den hannoverschen König Georg V.
Dieses Datum haben die Döhrener Schützen als Gründungsdatum festgelegt. Obwohl - im Jahr 1861 wurde in Döhren kein Schützenverein gegründet, ihn gab es damals bereits, und die heutige Schützenvereinigung entstand erst in den 30ger Jahren des vorigen Jahrhunderts durch einen Zusammenschluss zweier älterer Schützengesellschaften. Für die Döhrener Schützen ist die Stiftung jener Königskette dennoch das herausragende Ereignis in ihrer Geschichte. Der Beweis für die 125jährige Schützentradition in Döhren fand sich auch rechtzeitig zum Jubiläum wieder an. Heiner Ehlers entdeckte auf dem Dachboden seines Hauses ein vergilbtes Schriftstück mit dem Datum „3. Juli 1861“. Ein Beamter der königlichen Verwaltung teilte darin mit, dass den Döhrener Schützen von Seiner Majestät ein „silberner Halsschmuck mit Kette“ gestiftet worden sei. Das wertvolle alte Stück Papier gilt bei den Döhrenern nun als Geburtsurkunde ihrer Schützenvereinigung.
Ein ganz besonderes Geschenk hatte Bezirksbürgermeister Leopold Merkelbach den Döhrener Schützen zum Jubiläum mitgebracht. Er übergab an Dieter Haberkamp, den Vorsitzenden der Schützenvereinigung, eine in Indien hergestellte bronzene Giraffe. Das rund 25 Zentimeter hohe versilberte Tier sollte, so Merkelbach, als „Wanderpreis der großen Tiere“ beim jährlichen Gästeschießen verliehen werden. Unscheinbarer, aber nicht weniger willkommen, war das Präsent, das Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg überreichte. Ein Scheck in Höhe von 1250 Mark. Eigentlich wollte das Stadtoberhaupt bei dieser Gelegenheit noch die Sportplakette des Bundespräsidenten überreichen. Doch die war nicht rechtzeitig mit der Post im Rathaus angekommen.
Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.