Damals in Döhren: Zum 100. Geburtstag des Männervereins kamen 400 Gäste.
Am Abend des 16. Januar 1988 ging es im Saal des Freizeitheims Döhrens sehr feierlich zu. Der katholische Männerverein St. Bernward beging sein 100. Jubiläum. Rund 400 Gäste kamen, lauschten den Reden und Ehrungen und schwangen beim anschließenden Festball das Tanzbein.
Genau 100 Jahre und einen Tag früher gründeten 27 Männer der katholischen Pfarrgemeinde St. Bernward in den damaligen Räumen der katholischen Schule ihre Gemeinschaft. „Aus Liebe zur Kirche heraus“, wie es in alten Protokollen heißt. Zunächst trug der junge Verein noch den Namen St. Josefsverein. Manchmal ging es dort aber auch sehr weltlich zu. Beim Stiftungsfest 1896 etwa schauten die Vereinsmitglieder noch nach der Polizeistunde beim Gastwirt Brandes vorbei. „Jedes Vorstandsmitglied muß wegen der Übertretung der Polizeivorschriften fünf Mark Strafe zuzüglich 1,12 Mark Kosten bezahlen“, heißt es in der Vereinschronik. Aber: „Der Betrag wird von einem Wohltäter gespendet.“
Der damalige St. Josef-Verein - ab 1962 St. Bernwardverein - sollte das gesellschaftliche Leben dann in dem vergangenen Jahrhundert in Döhren mitgestalten. Die Gruppe wuchs rasch. 1904 war das erste Hundert an Mitgliedern überschritten. Klingt fast schon revolutionär: Im Jahr 1983 ließ der Männerverein auch Frauen als Mitglied zu. Innerhalb des Vereins entstand ein Chor, aus dem sich die Liedertafel Hannover-Döhren entwickeln sollte. Und die Theaterabteilung des Vereins ist die Keimzelle der heutigen Funkenartillerie Blau-Weiß.
So war klar, dass zum festlichen Rahmen des Vereinsjubiläums auch der Musikzug der Funkenartillerie Blau-Weiß seinen Teil beitrug. Und auch der Frauenchor Hannover-Döhren – seinerzeit schon ein gemischter Chor – umrahmte die Festveranstaltung musikalisch. Bevor einige Mitglieder, darunter Paul Bufe, wegen über 60jähriger Mitgliedschaft zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, gratulierte Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg im Namen der Stadt den Vorsitzenden Rudi Heise zum großen Geburtstag seines Vereins.
Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.