Damals in Döhren: Von gusseisernen Zifferblättern und kupfernen Zeigern
Im September 1988 gähnte ein Loch oben in der Turmstube vom Döhrener Uhrturm. Eine der drei großen Zeitmesser war ausgebaut worden. Der ungewohnte Anblick schreckte einige Bürger auf. Sie bangten um das denkmalgeschützte Bauwerk, das 1909 als Schlauchturm der Werksfeuerwehr der Döhrener Wolle errichtet wurde und nunmehr als Treppenhaus dient. Doch nichts Frevelhaftes war mit dem ausgebauten Ziffernblatt geplant. Der Eigentümer wollte vielmehr wieder die Turmuhren zum Ticken bringen.
Der Döhrener Uhrmachermeister Hans-Eugen Krümpelmann und Schlossermeister Heiner Ehlers bekamen den Auftrag, den Döhrenern wieder zu zeigen, was ihre Stunde geschlagen hat. Die Uhr wurde deshalb herausgenommen und untersucht, auch um ein Muster zu bekommen. „Keine leichte Aufgabe“, erzählte damals Hans-Eugen Krümpelmann. Der schwere gusseiserne Ring des alten Ziffernblattes mit den römischen Zahlen musste langsam an der Turmfassade abgeseilt werden.Der letzte erhaltene kupferne Stundenzeiger konnte ebenfalls gesichert werden. Und tatsächlich, einige Monate später drehten sich hoch über den Döhrener Dächern wieder die Zeiger im Minutentakt.
Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse.