Stadt lehnt Flussbadestelle in Döhren ab
Mit viel publizistischen Aufwand begleiteten die Grünen ihren Antrag auf Schaffung einer Flussbadestelle an der Leine in Döhren. Noch bevor der Antrag in den Bezirksrat Döhren-Wülfel eingebracht und dann dort auch verabschiedet wurde – zeigte die grüne Bezirksratsfraktion Körpereinsatz und präsentierte sich damals noch bei eisigen winterlichen Temperaturen auf einem an die örtliche Presse weitergereichten Foto neben der Leine in Badebekleidung. Doch jetzt kam die ernüchternde Stellungnahme der Stadtverwaltung. Auch in Zukunft wird das Baden in der Leine im Stadtbezirk nicht möglich sein.
Zum Einen bestehen mikrobiologische Belastungen des Flussgewässers. Im Bereich von Hildesheim und Pattensen werden nicht unerhebliche Abwassermengen aus Kläranlagen in die Leine geleitet, die trotz des Reinigungsprozesses nach wie vor hygienisch nicht unbedenklich sind. Hinzu kommen Zuflüsse mit Regenwasser, insbesondere aus dem Wiehegraben. Die Zuflüsse sind nach Aussage der Stadt ebenfalls mikrobiologisch belastet. Fazit: „Aus hygienischer Sicht ist eine Badestelle nicht zu verantworten“
Auch Sicherheitsbedenken spielen bei dem „Nein“ der Stadtverwaltung eine Rolle. Die Leine verändert ständig je nach Wasserstand ihre Strömungsgeschwindigkeit – für ungeübte Schwimmer ein hohes Risiko. Zugleich weist das Leinewasser eine Sichtweite oft von weniger als einen Meter auf. Im Falle eines Falles würde dies die Rettung eines verunglückten Schwimmers bedeutend erschweren. Die DLRG hält eine Wassertransparenz von mindestens zwei Metern für erforderlich.
Aber eigentlich braucht Döhren ja auch keine Badestelle an der Leine. „In unmittelbarer Nähe an den Ricklinger Kiesteichen sind naturnahe Bademöglichkeiten vorhanden. Diese Gewässer werden seit vielen Jahren überwacht und weisen in mikrobiologischer Hinsicht eine gute bis ausgezeichnete Qualität auf“, heißt es abschließend in dem Schreiben der Stadt an den Bezirksrat Döhren-Wülfel.
Wenn die Kommune keine Verantwortung übernehmen will, ok. Aber ein Badeverbot (und danach klingt es?) darf es nicht geben. Wir leben doch in einem freien Land.
Und was die Belastung durch Klärwerke und Kanäle betrifft, erwarte ich da eigentlich kein beugen, sondern dass die Politik - allen voran die angeblich umweltfreundlichen Grünen - etwas gegen diese Belastungen macht.