Sperrung Zeißstraße: Bezirksbürgermeisterin schreibt Beschwerdebrief an die Stadt
Ab heute ist die Trogstrecke unter der Eisenbahnlinie im Verlauf der Zeißstar0e für Autofahrer gesperrt. Die Stadtverwaltung will bis Mitte September hier die Fahrbahn und die Seitenwände sanieren. Weil die Bürger über diese Maßnahme nicht rechtzeitig vorab informiert worden sind, hat jetzt Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner einen geharnischten Brief an die Stadtverwaltung geschrieben.
Weder am Anfang noch am Ende der Zeißstraße habe es im Vorfeld Hinweise darauf gegeben, dass diese Straße für Monate gesperrt werden wird. „Angesichts der zahlreichen dort ansässigen Unternehmen- darunter der Bundesverband der Energie-Abnehmer in der Zeißstraße 72, die Zahnärztekammer Niedersachsen Zeißstraße 11A, der Schmalstieg GmbH Sicherheitsdienste, Zeißstraße 82, der DRK-Rettungswache Hannover, Zeißstraße 15, sowie der Mercedes-Benz Niederlassung Zeißstraße 16, um nur einige wenige zu nennen, halte ich das für außerordentlich problematisch“, schreibt Kellner. Es handele sich auch um die Bundes- bzw. Niedersachsen -Zentralen von Verbänden, die vor Ort Schulungen für ihre Mitglieder durchführen. „Man müsste ihnen meiner Ansicht nach zumindest die Gelegenheit geben, ihre Mitglieder und Angestellten rechtzeitig von einer derart geänderten Verkehrsführung zu unterrichten“, rügt die Bezirksbürgermeisterin und schreibt weiter: „Auch die dort ansässigen weiteren großen und kleinen Gewerbebetriebe – und Gewebesteuerzahler- müssten rechtzeitig vor Beginn einer solchen Maßnahme, die ja nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Wege ihrer Mitarbeiter und ihrer Lieferanten hat, zumindest informiert werden.“
Über die Informationspolitik der Stadt ist die oberste Repräsentantin des Stadtbezirks Döhren-Wülfel sehr ungehalten. „Auch die Information des Bezirksrates erfolgte erst gestern, vier! Tage vor Beginn der Maßnahme. Die Information der Anlieger sah die Mitarbeiterin des Tiefbauamtes durch noch zu veröffentlichende Informationen in der Lokalpresse gegeben. Dies alles ungeachtet der Tatsache, dass der Oberbürgermeister im vorigen Jahr den Bezirksbürgermeistern in einer eigens anberaumten Sitzung, an der auch der Leiter des Tiefbauamtes teilnahm, zugesichert hat, künftig bei Straßensanierungsmaßnahmen Bezirksrat und Anlieger rechtzeitig und zeitgleich vor Beginn der Maßnahme durch Informationsblätter und Wurfsendungen zu informieren, damit sie eben nicht erst aus der Presse davon erfahren“, heißt es in dem Schreiben weiter.
Antje Kellner dringt darauf, „diese Maßnahme, die einschneidende Auswirkungen auf die dort ansässigen Gewerbetreibenden und Privatanlieger hat, möglichst zügig zu beenden. Auch den AnwohnerInnen der in der Pressemitteilung angegebenen ohnehin schon sehr ausgelasteten Umleitungsstrecken in Waldheim und Waldhausen, von denen sich einige bekannterweise ebenfalls in einem desolaten Zustand befinden, sollte der zusätzliche Personen- und auch Lieferverkehr nur so kurz wie möglich zugemutet werden.“
Erst Anfang Februar des Jahres hatte der Bezirksrat auf Antrag der SPD die Verwaltung aufgefordert, „die Mitglieder des Bezirksrates Döhren-Wülfel unverzüglich und unaufgefordert über Sachstand und konkrete Zeitpläne für nötige Sanierungs- oder andere Arbeiten an in den Zuständigkeitsbereich des Bezirksrates fallenden Gebäuden zu unterrichten. Daraufhin hatte die Stadt versprochen, „die Verwaltung wird den Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel im Fall unerwarteter und ungeplanter Ereignisse in städtischen Liegenschaften, die zu einer signifikanten Beeinträchtigung dortiger Nutzungen führen könnten, umgehend und so umfassend wie möglich informieren. Sobald erste Kenntnisse zu Nutzungseinschränkungen vorliegen, können diese zur Verfügung gestellt werden.“ Für die Sperrung der Zeißstraße galt das offenbar nicht.
Mir wirft auch keiner Briefe in den Kasten, weil mal wieder Radwege dicht sind oder die U-Bahn streikt...