Parteiwechsel von Leuschner: Erste Reaktionen
Spektakulärer Schritt: Die Döhrener Landtagsabgeordnete Sigrid Leuschner wechselte von Rot zu Tiefrot. Ihre neuen Genossen sind jetzt bei der Partei „Die Linke“.
Zwischenzeitlich hat die SPD auf den Parteiwechsel reagiert.
Der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Region Hannover, Dr. Matthias Miersch, äußerte Unverständnis über die Reaktion der Döhrener Politikerin. „Ich stand in den vergangenen Wochen und Monaten mit Sigrid Leuschner in engem Kontakt, um mit ihr für die Zeit nach ihrer Abgeordnetentätigkeit eine Perspektive neben ihrer Rückkehroption bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zu entwickeln. Noch am vergangenen Wochenende haben wir gemeinsam Jubilare für die 40-jährige Zugehörigkeit in der SPD geehrt", sagte er. „Dass sie mir sowie anderen Vorstandskolleginnen und Vorstandskollegen keine Chance gegeben hat, ihre Zweifel und ihren Entschluss, die SPD zu verlassen und in eine andere Partei zu wechseln, zu erörtern, muss ich hinnehmen, verstehen kann ich es in keiner Weise. Ihre Entscheidung ist für mich nicht nachvollziehbar.“ Stefan Schostok, Vorsitzende der SPD-Fraktion, erklärte in einer Pressemitteilung: „Wir haben von ihrer Entscheidung am Montagabend aus den Medien erfahren. Es hat im Vorfeld keinerlei Ankündigungen oder Andeutungen ihrerseits gegeben, dass sie die Fraktion verlassen will. Die Entscheidung von Frau Leuschner nehmen wir zur Kenntnis. Die Art und Weise, in der sie ihren Übertritt vollzogen hat, befremdet uns.“
Vermutlich fühlte sich Sigrid Leuschner gekränkt, weil sie nicht mehr erneut als Landtagskandidatin aufgestellt wurde. Wie berichtet, bewirbt sich jetzt in dem ehemaligen Wahlkreis von Leuschner Doris Schröder-Köpf für die Sozialdemokraten um einen Platz im niedersächsischen Parlament. Gegenüber der Neuen Presse in Hannover gab Leuschner allerdings an, Äußerungen des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück hätten sie dazu bewogen, ihr SPD-Parteibuch zurückzugeben.
Wenn jemand kein Stehvermögen hat, muss er eben Platz machen, aber deswegen gleich komplett umzuschwenken, weckt zweifel an der vorherigen politischen Einstellung. Gut dass es jetzt noch passiert, dann können einige Wähler noch umdenken.