Das Thema Straßenverkehr war Schwerpunkt in der Juni-Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel
Die Verkehrssituation vor dem Schulgelände in der Olbersstraße bewegte den Bezirksrat Döhren-Wülfel in seiner Sitzung am 12. Juni besonders intensiv. Wenn Eltern ihre Kinder zum Unterricht bringen oder abholen, herrscht oft das reinste Chaos in der kleinen Straße im Osten Döhrens. Die SPD-Fraktion im Bezirksrat nahm sich der Sache an. Einstimmig beschloss das Gremium jetzt den Antrag der Sozialdemokraten. Die Stadt wird darin aufgefordert, gemeinsam mit der Polizei verstärkt zu Beginn und Ende der Schulzeiten die Verkehrssituation zu kontrollieren und dafür zu sorgen, dass die Verkehrsregeln eingehalten werden. Dieser Vorstoß wird von den Bürgern begrüßt, die täglich alles hautnah miterleben müssen. Als der Autor dieser Zeilen ein Foto der Straße machte, wurde er angesprochen. „Die Kinder werden gefährdet“, berichtete ein Anwohner. „Es ist gut, dass der Bezirksrat sich mit dem Thema beschäftigt. Als ich einige Autofahrer auf ihr Fehlverhalten hinwies, wurde ich nur angepöbelt“, sagte er weiter.
Auf Wunsch der CDU-Fraktion wurde im SPD-Antrag lediglich der Begriff „überwachen“ durch das Wort „kontrollieren“ ausgetauscht. Offenbar reagieren die Christdemokraten nunmehr auf „überwachen“ etwas sensibel, seit herausgekommen ist, dass ein US-Geheimdienst das Handy von Kanzlerin Angela Merkel überwachte.
Etwas längerer Diskussionen gab es zu einem ähnlichen Antrag der Bündnisgrünen. Sie forderten ebenfalls, dass die Verwaltung Maßnahmen ergreifen soll, um die Olbersstraße sicherer zu machen. Anfangs wünschten sie dazu aber eine Einbahnstraßenregelung. Diese Idee stieß auf lebhaften Widerspruch. Erst nach gutem Zureden der anderen Bezirksratsmitglieder ließ die Fraktion der Grünen diesen Vorschlag fallen und ihr Antrag wurde nunmehr vom Bezirksrat mit breiter Mehrheit beschlossen.
Wieder einstimmig verabschiedet: ein weiterer SPD-Antrag zur Verkehrssituation im Stadtteil Seelhorst. Hier soll die Verwaltung prüfen, ob die vorhandene Kennzeichnung als „Tempo-30-Zone“ noch ausreichend ist.
Interfraktionell ging es hinsichtlich der Abelmannstraße zu. In einem gemeinsamen Antrag (fast) aller Bezirksratsmitglieder wünschen sich die Bürgervertreter einige Kurzzeit-Parkplätze vor den Geschäften am Westende der Straße. Damit soll es für Kunden dieser Läden einfacher werden, einen freien Parkplatz zu finden. Lediglich Einzelvertreter Marc Hermann konnte sich mit dem Vorschlag nicht anfreunden.
Für die Ergänzungsvorschläge der SPD bei zwei christdemokratischen Anträgen bedankte sich CDU-Fraktionschefin Gabriele Jakob. Die CDU griff die Anregungen auf und veränderte ihre Anträge zur Eisenbahnunterführung in der Zeißstraße und zu einem Sportgelände am Lavaterhof. Der Bezirksrat bittet in den beschlossenen Anträgen nunmehr die Stadt, sich mit der Deutschen Bahn über eine bessere Gestaltung der Unterführung in der Zeißstraße zu unterhalten. Außerdem soll die Verwaltung dafür sorgen, dass Anwohner nicht mehr durch eine Flutlichtanlage eines Soccer Parks in Wülfel beeinträchtigt und die zulässigen Lärmwerte nicht überschritten werden.
Weil oft Autos in der Thurnithistraße außerhalb der Parkbuchten parken und damit die Straße gefährlich verengen, griff die SPD-Fraktion das Thema in einer Anfrage auf. Die Verwaltung schloss sich den Bedenken an, kündigte Halteverbotsschilder in dem Bereich an.
Weitere Themen in der Juni-Sitzung:
• Die Bürgervertreter stimmten einem „Durchführungsvertrag“ mit der Seichter GmbH zu. Dieser Vertrag regelt zusammen mit einem zukünftigen Bebauungsplan die Erweiterung des Betriebsgrundstücks um zwei neue Montagehallen in Mittelfeld.
• Grünes Licht gab es für den Bebauungsplan-Entwurf Nr. 1727: Jetzt werden die Pläne für die geplante Wohnbebauung auf dem ehemaligen Grundstück der Schule Spittastraße (Mittelfeld) öffentlich ausgelegt.
• Zur Einrichtung einer Homepage erhält der Integrationsbeirat eine Betrag von 100 Euro.
• Geld gab es auch für verschiedene Vereine. Die Hip-Hop Community e.V. bekommt für ihr Hip-Hop-Pfingstfestival 660 Euro, der Kommunale Kriminalpräventionsrat Döhren-Wülfel wird mit 1.500 Euro unterstützt, damit er die Ausstellung „Die braune Falle“ durchführen kann und der von einer Elterninitiative getragenen Kindergarten „Die kleinen Gallier“ erhält 2.500 Euro zum Kauf eines Spielgerätes für das neue Außengelände an der Peiner Straße. 2.500 Euro fließen ebenfalls an die Kulturinitiative Döhren-Wülfel-Mittelfeld für ihr Baumscheiben-Projekt.
• Ein Weg in der Eilenriede soll nach Elke Mühlbach benannt werden. Die BUND-Aktivistin hatte sich vor allem für Fledermäuse eingesetzt. Bei einer Enthaltung votierte der Bezirksrat für diesen von den Grünen eingebrachten Antrag.
> "Wenn Eltern ihre Kinder zum Unterricht bringen oder abholen, herrscht oft das reinste Chaos in der kleinen Straße..."
Das scheint bundesweit ein Problem zu sein, dass Eltern, die mit dem Auto ihre Kinder an Schulen, Kitas und Co abliefern, dabei fahren und falschparken wie Sau.
Ob man da nun "kontrolliert" oder "überwacht", ist egal - Hauptsache, man schnappt sich die und bestraft sie hart.
Zusätzlich könnte man sie ja auch mal in die Schule bestellen, ihnen Fotos überfahrener Kinder zeigen und ihnen mal den Marsch blasen.