Damals in Döhren-Wülfel: Inge Meier war ein echtes Kind des Stadtbezirks
Im Mai 1988 wurde Inge Meier (damals 61) zur neuen Stadtbezirksbürgermeisterin in Döhren-Wülfel gewählt. Die Sozialdemokratin war Nachfolgerin des überraschend verstorbenen Oskar Schrader in diesem Amt.
Inge Meier lebte in Mittelfeld – in der Siedlung Seelhorst. Hier hatte sie vor Jahren mit ihrem Mann Walter Meier (der selbst im ersten, 1981 gewählten Stadtbezirksrat für kurze Zeit bis zu seinem Tode, die Belange der Bürger vertrat) ein schmuckes Häuschen gebaut. Im großen Garten spielte sie gerne mit ihrem Enkel Benny. Doch geboren wurde die Bezirksbürgermeisterin am 18. Februar 1927 in Döhren. Schon ein Großvater arbeitete auf der Döhrener Wollwäscherei der andere war in Wülfel im Bau- und Sparverein aktiv. Kein Wunder also, das Inge Meier in einem sozialdemokratischen Haushalt aufwuchs. Ihre Eltern waren überzeugte SPD-Genossen. In der Zeit der großen Wirtschaftskrise verlor ihr Vater seinen Arbeitsplatz. Als dann für Arbeitslose die Siedlung Seelhorst in Bemerode (heute aber zu Mittelfeld gehörig) angelegt wurde, errichte die Familie Leunig 1932 hier ebenfalls ein Häuschen. Nach 1949 bewohnte Inge Meier mit ihrem frisch angetrauten Ehemann dann zunächst eine Gartenlaube in der Kolonie Morgenrot (Wülfel).
Nach Abschluss der Handelsschule arbeitete Inge Meier dann bei Co Op, dem früheren Konsum und dann im städtischen Schulamt. Sie gründete die Seniorengruppe der Siedlung Seelhorst und arbeitete im Vorstand des AWO Ortsvereines Wülfel-Mittelfeld. 1986 wurde sie in den Bezirksrat gewählt und war stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. Zur Kommunalwahl 1996 trat sie nicht mehr an, sie wollte jüngeren Kandidaten Platz machen.
Am Neujahrstag 2014 verstarb Inge Meier nach einem Sturz kurz vor ihrem 87. Geburtstag.
Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse.