Damals in Döhren: Weil die Stadt schlampte, konnte ein Bezirksratsherr nicht nachrücken
Peinlich, peinlich: Zu Beginn des Jahres 1997 blieb ein Platz im Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel erst einmal unbesetzt. Und das alles nur, weil im Rathaus geschlampt wurde.
Die SPD-Bezirksratsfrau Traudl Rodewald hatte aus gesundheitlichen Gründen ihr Mandat zurückgegeben. Auf seiner Sitzung Anfang Februar vor 23 Jahren stimmte der Bezirksrat dann auch dem Sitzverlust zu. Doch die SPD-Fraktion musste nun einige Zeit mit einer Stimme weniger auskommen. Zwar stand Nachrücker Siegfried Hebestreit schon bereit. Doch eine Verpflichtung des neuen Bezirksratsherren scheiterte, weil – das Wahlamt die erforderlichen Unterlagen nicht rechtzeitig weitergeleitet hatte.
Erst auf der März-Sitzung 1997 des Gremiums konnte der damalige Bezirksbürgermeister Arno Kirse den neuen Ortspolitiker Siegfried Hebestreit dann endlich per Handschlag verpflichten. Siegfried Hebestreit, nach eigenen Worten ein „Döhrener Urgestein“, war bis einige Jahre zuvor der langjährige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Döhrener Vereine (AGDV). Unter Hebestreit wuchs der „Verein der Vereine“ zu einer mächtigen Stimme im Stadtbezirk heran und bestimmte das Geschehen vor Ort wesentlich mit. Als Schwerpunkt nahm sich der – leider schon vor vielen Jahren verstorbene – SPD-Politiker damals die Sport- und die Sicherheits- und Ordnungspolitik vor.
Seit über 40 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv aus dem Stadtbezirk geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.