Bezirksratsmitglieder wurden von Demonstranten empfangen
Mit Transparenten, Pappschildern und T-Shirt-Aufdrucken machten sie ihre Meinung deutlich: Vor dem Freizeitheim Döhren wurden am vergangenen Donnerstag (9. November) die Bezirksratspolitiker, die zu ihrer Sitzung eilten, von einer Reihe von Demonstranten empfangen. Man war aufmarschiert, um noch einmal deutlich zu zeigen, dass man am Döhrener Leinewehr keine Turbinen eingebaut haben möchte. Denn die geplante Wasserkraftanlage stand – wieder einmal – auf der Tagesordnung der Ortspolitiker.
Schon vor einer Reihe von Jahren hatten sich die damaligen Mitglieder des Bezirksrates für eine Turbinenanlage am Leinewehr ausgesprochen. Abzustimmen gab es deshalb in dem Ortsparlament am Donnerstagabend nichts. „Informationen zum aktuellen Planungsstand des geplanten Wasserkraftwerks an der Leineinsel“ lautete vielmehr das Thema auf der Einladung. Und da gab es nicht viel zu sagen. Denn derzeit läuft bei der Region ein Planfeststellungsverfahren und das ist nicht öffentlich. Deshalb konnten Carsten Lange und Andreas Gnadt von der Region Hannover als zuständiger Wasserbehörde auch keine Einzelheiten verraten. Sie berichteten nur, dass es eine Unterschriftenliste mit etwas über 400 Unterschriften und über 303 Einwendungen gebe. Im Frühjahr 2018 sollen alle, die Einwendungen erhoben haben, von der Behörde zu einer Anhörung geladen werden.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative gegen diese Anlage und die CDU-Vertreter im Bezirksrat Döhren-Wülfel versuchten trotzdem, in eine Grundsatzdiskussion einzutreten und wiederholten noch einmal ihre tiefsitzenden Ablehnungsgründe. „Ob es denn an anderen Standorten mit schon vorhanden Turbinen zu den von den Anliegern befürchteten Nachteilen gekommen sei“, wollte daraufhin die SPD von den anwesenden Investor Fritz Eberlein wissen. Der verneinte die Frage, alle seine Wasserkraftanlagen würden einwandfrei ohne Umweltschäden laufen.
Breiten Raum nahm in der extralangen Sitzung des Bezirksrates (sie dauerten von 17:30 bis etwa 22:20 Uhr) auch die Bebauungsplanung zum Kronsberg-Süd ein. Der Stadtbezirk Döhren-Wülfel ist davon am Rande betroffen. Die SPD wollte dazu wissen, ob durch das Bauprojekt es Probleme beim Regenwasserabfluss gebe könnte. Sie befürchteten mögliche Hochwasserschäden in der Seelhorst und in Waldheim. Stadtplaner Dr. Hans-Heiner Schlesier beruhigte. „Das sei ausgeschlossen.“ Auf Wunsch aller im Bezirksrat vertreten Parteien wurde die weitere Beratung aber in die Dezembersitzung vertagt.
Ohne größere Diskussionen passierten der Bebauungsplan-Entwurf Nr. 1926 (Lidl an der Wülfeler Straße) und Nr. 1863 (Reaktivierung des Holländischen Pavillons auf dem Expo-Gelände) das Gremium.
Jens, Du meinst doch sicher Frühjahr 2018 im Text.