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Bezirksrat lehnt Flüchtlingsunterkünfte am Seelhorster Friedhof einstimmig ab /Anfrage zu leeren Geschäften

  • Leerstehendes Ladenlokal an der Hildesheimer Straße in Wülfel. Einst war hier einmal eine Zweigstelle der Stadtsparkasse.
  • hochgeladen von Jens Schade

Ihnen war bewusst, dass sie auf verlorenen Posten kämpfen. Aber versuchen wollten sie es trotzdem. Die Hoffnung stirbt schließlich immer zuletzt. Und deshalb stand auf der November-Sitzung des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel am vergangenen Donnerstag im Freizeitheim Döhren noch einmal ein interfraktioneller Antrag zum Thema Flüchtlingsunterkünfte am Seelhorster Friedhof auf der Tagesordnung. Ziel des Vorstoßes: das geplante Containerdorf an dieser Stelle noch in letzter Sekunde zu verhindern.

Die Stadtverwaltung hat den Parkplatz am heutigen Haupteingang des Seelhorster Friedhofs in Mittelfeld als Standort für geplante Flüchtlingsunterkünfte vorgesehen. So viele Parkplätze wie vorhanden würden für Friedhofsbesucher gar nicht benötigt, Stadtbahnen und Busse hielten praktisch direkt vor der Tür und die nächsten Einkaufsmöglichkeiten seien auch nicht weit, lauteten die Argumente der Beamten aus dem Rathaus. Sie halten den Platz für ideal.

Die Mittelfelder - darunter auch sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund - sehen das anders. Sie führen Gründe der Pietät an, wehren sich gegen eine Konzentration von einer ganzen Reihe von Unterkünften in den engen Grenzen des Stadtteils. Auch die Politiker im Bezirksrat stufen den geplanten Standort nicht als optimal ein und schlugen anderer Alternativflächen vor. Bislang stießen sie damit im Rathaus auf taube Ohren.

„Dem Bezirksrat ist bewusst, dass der derzeitige Zustrom von Flüchtlingen zu kaum bewältigenden Problemen bei der Unterbringung führt, und die Stadt alle nur erdenklichen Möglichkeiten ins Auge fassen muss. Aufgabe von Politik und Verwaltung ist aber auch, sich zumindest um eine sozialverträgliche Verteilung der Standorte zu bemühen“, heißt es in dem Antrag. Und weiter: „Das Durchsetzen eines allgemein für ungeeignet gehaltenen Standorts birgt die Gefahr von durchaus größeren Akzeptanzproblemen in der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingsunterkünften auch im Allgemeinen. Dies könnte möglicherweise eine Entwicklung befördern, die niemand wünschen kann.“

Viel Hoffnung, dass sich der Bezirksrat durchsetzt, besteht allerdings nicht. Der Verwaltungsausschuss der Stadt soll sich bereits endgültig für den Parkplatz als Standort entschieden haben, hieß es am Rande der Sitzung; außerdem soll die Stadt schon entsprechende vertragliche Verpflichtungen eingegangen sein.

Thema der Einwohnerfragestunde war unter anderem die geplante Sanierung des Freizeitheimes. Vertreter des Amateurtheaters Südstädter Komöd’chen, die auf der Bühne des Freizeitheimes ihre feste Spielstätte haben, sorgten sich um ihre geplanten Aufführungen, insbesondere im Jubiläumsjahr 2017. Die Bezirksratspolitiker versprachen, dass sie sich für eine Beteiligung der Freizeitheim- Nutzergruppen bei der Neubau- oder Umbauplanung einsetzen wollen. Es solle nichts über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden werden. Und der in einer hannoverschen Zeitung genannte angebliche Abrisstermin für das Freizeitheim im Sommer 2016 sei, so hieß es, völlig unrealistisch. So schnell sei keine Neu- oder Umbauplanung zu realisieren.

Schneller soll es jedenfalls bei der neuen Kletterhalle an der Peiner Straße gehen. Der Deutsche Alpenverein (DAV) stellt zu Beginn der Bezirksratssitzung sein neues Projekt vor, wahrscheinlich beginnen die Bauarbeiten auf einem angepachteten Teil des Üstra-Grundstücks noch in diesem Jahr. Bald kann also auch in Döhren gekraxelt und sich abgeseilt werden. Die 15 Meter hohen Kletterwände stehen übrigens nicht nur Mitgliedern des DAV offen; auch andere kletterbegeisterte Sportler dürfen sich an den nachgemachten Felswänden versuchen. Wer es lieber etwas weniger anstrengend angehen lassen will: An der Kletterhallte ist auch ein kleines Bistro mit einer Außenterrasse vorgesehen.

Ladenleerstände in Döhren und Wülfel: Sowohl die SPD als auch die Grünen hatten in Anfragen dieses Thema aufgegriffen und nachgefragt, wie die Stadt hier gegen leere Schaufensterscheiben helfen könnte.

Die Möglichkeit im Online-Handel rund um die Uhr einkaufen zu können, sorgt für Einbußen beim Fachhändler um die Ecke“, lautete die Antwort von Bezirksratsbetreuerin Emine Yilmaz auf die entsprechende SPD-Anfrage. Man rechne deshalb allgemein mit einem weiteren Rückgang der Ladenlokale und Geschäfte. Abhilfe konnte die Stadt aber nicht versprechen. Ihr stehen keine Instrumente zur Seite, um die weitere Nutzung von aufgegeben Ladenlokalen zu steuern.

Erneuter Versuch: Die Stadt soll an der Landwehrstraße nahe der Einmündung in die Abelmannstraße einen Fußgängerüberweg anlegen. Einen entsprechenden von der CDU eingebrachten Antrag beschloss der Bezirksrat einstimmig. „Hier muss für die Sicherheit der Fußgänger etwas getan werden“, hieß es. Ob der Beschluss dabei hilft? In den vergangenen Jahren stand dieser Vorschlag immer mal wieder auf der Tagesordnung, eingebracht von den unterschiedlichen Parteien. Die Stadtverwaltung hat die Maßnahme bisher aber immer als nicht notwendig abgelehnt.

Es werde Licht: Bei zwei Enthaltungen verabschiedete der Bezirksrat auch einen SPD-Antrag zur abendlichen Spielplatzbeleuchtung. Die Verwaltung wird darin aufgefordert, „ein Konzept vorzulegen, in dem die städtischen Spielplätze des Stadtbezirks Döhren-Wülfel mit ausreichender LED-Technik ausgestattet werden, so dass die Nutzung des Kernbereiches der Spielplätze auch in der Winterzeit täglich bis 20 Uhr möglich ist.“ Anja Schollmeyer von der SPD-Fraktion: „Auch in der Winterzeit haben Kinder das Bedürfnis auf Spielplätzen zu toben und zu spielen. Leider ist in den Wintermonaten eine adäquate Nutzung der Spielflächen nur bis zum Einbruch der Dunkelheit möglich.“

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1 Kommentar

> "Die Mittelfelder - darunter auch sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund - sehen das anders. Sie führen Gründe der Pietät an"

Den Toten ist das egal. Und möglichen Unwissenden unter den Asylanten kann man mitteilen, dass es da einen Friedhof gibt.

> "Die Möglichkeit im Online-Handel rund um die Uhr einkaufen zu können, sorgt für Einbußen beim Fachhändler um die Ecke“, lautete die Antwort"

Eher die Enttäuschung des Kunden bezüglich Service. Das fängt schon damit an, dass solche Läden alle verschiedene, schlecht zu merkende und mickrige Öffnungszeiten haben. Usw.

Ich bin Laden-Fan und mags online nicht, aber wenn mich Unternehmer nicht als Kunden haben wollen, kauf ich eben bei Amazon&Co.

> "Man rechne deshalb allgemein mit einem weiteren Rückgang der Ladenlokale und Geschäfte. Abhilfe konnte die Stadt aber nicht versprechen. Ihr stehen keine Instrumente zur Seite, um die weitere Nutzung von aufgegeben Ladenlokalen zu steuern."

Kaufen (oder pachten) und selbst vermieten. Oft sind die Mieten zu hoch für kleine Unternehmer. Man kannd ann als Kommune auch mal Vereine, Künstler usw. gratis oder günstig temporär reinlassen. Leerstände lassen Bummelnde dagegen eher einen Bogen machen.

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