Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Waldheim entstand durch Zufall
Waldheim entstand durch einen puren Zufall. Jedenfalls, wenn man einer Anekdote des Heimatforschers Helmut Zimmermann Glauben schenkt. Die Anfänge des früheren Döhrener Ortsteils gehen danach auf ein Kneipengespräch zurück. Bei einer Vorstandsitzung des Beamten-Wohnungsbau-Vereins in einer Gaststätte lauschte zufällig ein Makler am Nebentisch. Er hörte, daß der Verein billiges Bauland suchte, witterte Provision und bot sofort den Beamten-Vorständlern Grundstücke am "Döhrener Bruch" an.
Der Beamten-Wohnungsbau-Verein war 1900 gegründet worden. Ein Jahr später begann der Verein mit dem Bau von Waldheim. Zwischen 1901 und 1914 entstand der Bereich zwischen Liebrecht- und Branden-steinstraße. Auch nach der Eingemeindung Döhrens in die damalige preußische Provinzhauptstadt Hannover blieb Waldheim für die ersten Jahre noch ein Teil von Döhren. Erst 1910 stieg der Ort zu einem eigenständigen Stadtteil auf. Der von der schon 1853 erbauten Bahnlinie nach Göttingen und der 1904 bis 1909 angelegten Güterumgehungsbahn umgrenzte Stadtteil besitzt heute noch viele denkmalgeschützte Villen aus den Tagen des Beamten-Wohnunsgbau-Vereins.
Der inzwischen leider schon verstorbene Waldheim-Kenner Helmut Zimmermann verriet auch augenzwingernd, daß es sich bei der Villensiedlung am Rand der Eilenriede um einen durchaus internationalen Stadtteil handelt. Nicht etwa wegen der vielen Messe-gäste, sondern wegen des einstigen Ausflufslokals "Restaurant Waldheim Henry Pott". Zimmermann: "Restaurant ist französisch, Waldheim Hochdeutsch, Henry englisch und Pott plattdeutsch."