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Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Waldhausen ist ein junger Stadtteil

  • Das älteste Haus von Waldhausen.
  • hochgeladen von Jens Schade

Eine Gastwirtschaft am Döhrener Turm ist zumindest seit dem 18. Jahrhundert nachgewiesen. Von dem Bergfried der Landwehr (der ja schon auf dem Gebiet der Südstadt steht) und dem in den zwanziger Jahren abgebrochenen Ausflugslokal am Döhrener Turm einmal abgesehen ist aber ein im Jahre 1860 erbautes Häuschen das erste Gebäude im späteren Waldhausen. Der Landwirt Georg Bolte pachtete damals von dem Ziegeleibesitzer Willmer ein kleines Stück Land und baute dort Gemüse, vor allem Spargel an. Das Wohnhaus steht heute noch an der Wiener Straße. Es ist allerdings nicht mehr in der ursprünglichen Form erhalten, weil ein Brand Ende des 19. Jahrhunderts Ausbesserungsarbeiten notwendig machte.

Die eigentliche Gründung des späteren Stadtteils Waldhausen begann erst ab 1875. Damit ist Waldhausen ein relativ junger Stadtteil. Die Anlage einer Villenkolonie auf der Döhrener Feldmark wurde attraktiv, weil seit 1872 die Pferdebahn Hannover mit dem Rand von Döhren verband. 1877/78 sind die ersten drei Straßen von Waldheim mit elf Häusern schon vorhanden: Brandestraße, Waldstraße (1907 umgetauft in Waldhausenstraße) und die Centralstraße (heute Grazer Straße) Bis 1890 rückte dann die Bebauung an die Linzer Straße heran, die damals noch Kurhausstraße hieß. Bis 1925 gab es nämlich ein „Kurhaus Eilenriede“ in Waldhausen.. Auf der Westseite der Hildesheimer Straße existierte seit alters her einen Verbindungsweg zwischen Döhren und dem Döhrener Turm, eben die nach der Turmanlage benannte Landwehrstraße. 1952 wurde das Waldhausener Stück dieser Straße in „Am Landwehrgraben“ umbenannt.

Eine ganze Reihe von Häusern aus Waldhausen steht heute unter Denkmalschutz. „Insgesamt repräsentieren sie die baugeschichtliche Entwicklung im anspruchsvollen Wohnungsbau vor dem Ersten Weltkrieg in Hannover“, heißt es dazu in der Denkmaltopographie. Auf der Westseite schließen sich die historischen Häuser noch in Gruppen zusammen, östlich der Hildesheimer Straße sind sie aufgrund von Zerstörungen nur noch als Einzelobjekte festzumachen. Häuser der ersten Bauphase bis etwa 1890 sind nur mit Veränderungen der Nachwelt erhalten. Vor allem in der Brande- und Grazer Straße gibt es sie noch, so das 1891 entstandene Haus Grazer Straße 9. Danach wuchsen Bauten mit Stilelementen der Renaissance und des Barock, zum Teil aber auch spätklassizistische Elementen empor, etwa die Häuser Waldhausen Straße 6 (1896) oder die Villa Güntherstraße 11/13 (um 1900). In Jahren nach 1900 sind Einflüsse des Jugendstils zu erkennen, zum Beispiel bei den Mehrfamilienhaus Am Landwehrgraben 17.

Als Waldhausen, das ursprünglich (übrigens sehr zum Mißfallen seiner Villenbewohner) politisch zum Dorf Döhren gehörte, gegründet wurde, führte noch keine Eisenbahnlinie an dem Stadtteil vorbei. Die Dampfrösser nach Altenbeken ratterten zu dieser Zeit am Altenbekener Damm über die Gleise und die Hildesheimer Straße mußte auf einer Brücke über den Schienenstrang geführt werden. Etwa ab 1907 begann dann mit dem Bau der sogenannten „Güterumgehungsbahn. Die Eisenbahnbrücken über die Wiener und die Borriesstraße stammen aus dieser Zeit und zählen mit ihren Sandsteinpylonen inzwischen ebenfalls schon zu den Baudenkmalen.

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2 Kommentare

-- Jens, ganz wunderbar, umfangreich berichtet....

Sehr interessante Vorstellung dieses Stadtteils.

Wohnt da nicht auch unser Currywurst-Kanzler?

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