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Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Römisches Gold in Waldheim

  • Mittelalterliche Gefäße (u.a. ein Salbengefäß) aus Döhren.
  • hochgeladen von Jens Schade

Kaum zu glauben: In Waldheim verloren unsere Vorfahren sogar ihr Gold: Wiedergefunden wurde jedenfalls eine römische Goldmünze aus der Zeit um 61 nach Christi Geburt. Irgendwie muß sie damals in die heutige Ottostraße gekommen sein. Die Münze datiert in die Epoche der sogenannten römischen Kaiserzeit, die vom Jahre 0 bis 375 gerechnet wird.

Noch weitere Funde in unserem Stadtbezirk stammen aus diesem Zeitabschnitt: Aus der Sammlung des Arnumer Lehrers Karl Plasse können einige Scherben sowie ein Gefäß mit Leichenbrand dieser Epoche zugeordnet werden. Plasse fand die Keramik in Döhren. Ebenfalls aus Döhren stammt eine kreuzförmige gebogene Fiebel der Kaiserzeit. Fiebeln sind Gewandspangen und in der Funktion mit heutigen Sicherheitsnadeln zu vergleichen.

Zu Beginn der römischen Kaiserzeit stießen die Legionäre Roms unter Druses (12 bis 9 v. Chr.) und Tiberius (4 - 5 n.Chr.) bis an die Leine vor und erreichten den Raum um Hildesheim. Damals lebte in unserem Gebiet wohl der germanische Stamm der Cherusker. Im Verlauf des 3. Jahrhunderts n. Chr. bildete sich dann der Stammesverband der Sachsen. Von Norden her breitete er sich aus und im Lauf der Zeit gingen die Stämme Niedersachsens mit Ausnahme der Friesen in diesem germanischen Völkerbund auf.

An die Kaiserzeit schließt sich die Völkerwanderungszeit (375 - 550) an. Ein Näpfchen aus Wülfel gehört entweder noch in die Kaiserzeit oder schon in die Völkerwanderungszeit. Der Merowingerzeit (550 - 700) werden einige Scherben zugeschrieben, die in der Nähe des einstigen Döhrener Maschparkes gefunden wurden. Weitere archäologische Funde stammen aus dem Mittelalter: frühmittelalterliche Kugeltöpfe, Bruchstücke von Gefäßen, der Rest einer Eisenaxt. Auch die ersten Spuren des Dorfes Döhren selbst kamen aus dem Mittelalter in unsere Zeit herüber. An der heutigen Schützenallee und der Brückstraße wurde 1934 bei Sandarbeiten ein frühmittelalterlicher Siedlungsplatz gefunden. Damals entdeckte man fünf Bodenverfärbungen, etwa 90 Scherben, unter anderem von Kugeltöpfen, und Teile eines Holzbrunnens.

Alle hier gezeigten Fotos durfte ich dank freundlicher Genehmigung des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover aufnehmen.

  • Mittelalterliche Gefäße (u.a. ein Salbengefäß) aus Döhren.
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  • Eine Fiebel (Gewandspange) der römischen Kaiserzeit.
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  • Archäologische Axtfunde aus Döhren: rechts der verrosteter Rest einer mittelalterlichen Axt.
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2 Kommentare

Danke für die Fortsetzung deiner interessanten Reihe.

Bist du schon in der aktuellen Sonderausstellung des Landesmuseums zu den Römern gewesen?

Liebe Katja,

nein, leider habe ich es noch nicht ins Landesmuseum geschafft.

Es freut mich, dass die kleine Serie über die Urgeschichte in Döhren-Wülfel gelesen wird. Eine Folge ist noch geplant. Dann muss ich mal sehen, ob ich als Folgeserie gelegentlich noch was über die Geschichte von Döhren und Wülfel vom Mittelalter bis heute schreibe.

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