Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Die Schule war noch gar nicht fertig, da kamen schon die ersten Schüler
Der Stadtbezirk Döhren-Wülfel verfügt (wenn einmal vom Hannover-Kolleg abgesehen wird) in seinen Grenzen nur über eine einzige weiterführende Lehranstalt. Das ist die Dietrich-Bonhoeffer-Realschule an der Helmstedter Straße. Jetzt kann sie Jubiläum feiern. Denn vor 50 Jahren wurde sie in Döhren gebaut.
Als die nagelneue Schule zum ersten Mal ihre Pforten für die hereinströmenden Pennäler öffnete, musste der damalige Rektor Robert Pstross seine Schüler gleich wieder nach Hause schicken. Die Möbelfirma hatte die Stühle für die Klassenräume nicht rechtzeitig geliefert. Offiziell begann der Lehrbetrieb in der neuen Döhrener Realschule am 21. April 1965. Anfangs fanden in dem nur halbvollendeten Neubau lediglich vier Klassen eine Unterkunft. Der Großteil der Klassen- und Fachräume, die Turnhalle und der Verwaltungstrakt waren noch gar nicht fertiggestellt. Die restlichen Kinder wurden erst einmal weiter in ihren bisherigen Stammschulen in der Südstadt unterrichtet. Für die Lehrer bedeutete das den ständigen Wechsel von einem Einsatzort zum anderen. Erst Wochen später waren alle eingeplanten 390 Schüler in Döhren untergebracht, die letzten Fachräume konnten sogar erst ab Ende der Sommerferien benutzt werden. Am 30. September 1965 feierten die Döhrener dann die Einweihung der Schule als 58. Nachkriegsschulneubau der Stadt Hannover.
Die erste Bezeichnung der frischgebackenen Lehranstalt lautete amtlich spröde und schlicht "Realschule in Döhren". Da die Örtlichkeit östlich der Hildesheimer Straße aber seit alters her "Im Bruche" hieß, gab der Volksmund der Schule bald den Namen "Bruchschule". Kein schöner Name. Auf Vorschlag des Lehrerkollegiums wurde später dann die Realschule nach dem von den Nationalsozialisten ermordeten Pfarrer Dietrich Bonhoeffer benannt.
Tip: Am 12. Mai ab 16 Uhr lädt die Dietrich-Bonhoeffer-Schule, kurz DBS genannt, Ehemalige, Lehrer, Weggefährten und Freunde zu einer Jubiläumsparty ein. Ein breitgefächertes Programm
bestehend aus Musik, Tanz, Unterhaltung und zahlreichen Projekten erwartet die Besucher. Und die Einladung verspricht: "Für das leibliche Wohl aller Gäste wird gesorgt."