Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Der Wülfeler Arbeiter Spar- und Bauverein legte den Grundstein von Mittelfeld
Das Herz von Mittelfeld ist der Rübezahlplatz mit dem großen Brunnen. Professor Kurt Lehmann schuf 1954 die Figur des Rübezahl. Die steinerne Märchengestalt sollte an die schlesische Heimat erinnern. Denn in den heute klein anmutenden Wohnungen rundherum fanden Menschen aus Schlesien nach Krieg und Vertreibung wieder eine feste Bleibe. So entstand der eigentliche Stadtteil Mittelfeld Anfang der 50ger Jahre mit seinem Mittelpunkt, dem Rübezahl-Platz. Eigentlich ein etwas unanständiger Name. Denn der Namensbestandteil „Rübe“ geht auf das mittelhochdeutsche Wort Ribe zurück, was so viel wie Dirne heißt und „zahl“ kommt von Zagel, das - hier in obzöner Bedeutung - für „Schwanz“ steht. Vergessen wir es wieder, denn wer möchte schon am „Dirnenschwanz“-Platz wohnen.
Mittelfeld gehörte einst zur Wülfeler Feldmark. Anfang des 20. Jahrhunderts wuchsen im Bereich der Ahornstraße und im Triftfeld die ersten Häuser empor. Unter anderem baute hier der Wülfeler Arbeiter Spar- und Bauverein. Damals wurde der junge Siedlungsbezirk noch „Kolonie Wülfel“ genannt. Richtig los ging es erst nach dem 2. Weltkrieg. Im Zusammenhang mit der gleichnamigen Baufachmesse entstand 1951 die Constructa-Siedlung mit den Rübezahlbrunnen. Damals galt sie als richtungsweisend für den Wohnungsbau der Nachkriegszeit. Heute stehen die kleinen Häuschen unter Denkmalschutz.