Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: An der Seelhorst stand einst eine alte Burg
Mitten im Stadtbezirk Döhren-Wülfel verläuft die Garkenburgstraße. Mit ihren Namen erinnert sie an eine alte Burganlage, die einmal zwischen Bemerode und Döhren existierte.
Ende des 18. Jahrhunderts war das Gelände zwischen Leine und Seelhorst und bis zum Kronsberg bevorzugtes Gebiet für Truppenparaden und Manövern. Zu dieser Zeit bestand nach einem sich im Historischen Museum befindlichen „Plan von dem Exercierplatz für die Artillerie...“ an der Garkenburg ein Exerzierplatz mit ausgebauten Geschützstellungen und Übungsanlagen. Der Name Garkenburg geht jedoch auf eine wesentlich ältere Anlage zurück.
1485 taucht das wehrhafte Schloß als „Gardeckerburch“ in einem Lehnsregister der Bischöfe von Hildesheim auf. Die Garkenburg lag ungefähr zwischen der Südspitze der Seelhorst und der Südostecke des Friedhofes.
Niemand weiß, wie die Burg ausgesehen hat. Ein Studienrat Müller beschrieb sie 1893 als „Ringwall ähnlich der Gernandesburg.“ Die Gernandesburg war eine Anlage im Norden Hannovers. Dieser Studienrat sagte aber nicht, woher er seine Informationen hatte. Möglicherweise hat er die Burg mit Schanzen der Artillerie aus dem 18. Jahrhundert verwechselt. Auch der heimatkundliche Schriftsteller R. Brandt beschäftigt sich in seinem 1947 herausgegeben Buch „Im Schatten der Residenz“ mit dem verschwundenen Schloß. Er schreibt von Spuren befestigter Siedlungen am Westrand der Seelhorst, zu der die Garkenburg gehört habe und Sitz adeliger Gerichtsherren gewesen sei. Möglicherweise ist das Rittergut in Bemerode der Nachfolger als Herrensitz der alten Burg.
-- Jens, wunderbarer, informativer Bericht...