Damals in Döhren-Wülfel: „Ohne Tritt marsch!“
„Ehrenformation – ohne Tritt marsch!“ Auf das Kommando von Axel Klebb setzten sich bei leichtem Nieselregen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wülfel und eine Reihe von Bürgern aus Mittelfeld und Wülfel auf dem Seelhorster Friedhof in Bewegung. Wir schreiben den 14. November des Jahres 1999. Es ist Volkstrauertag. Mit zwei Veranstaltungen im Stadtbezirk wurden seinerzeit noch an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert.
Die Mittelfelder und Wülfeler zogen zuerst zu der niederländischen Kriegsgräberstätte, legten dort einen Kranz nieder. Der zweite Kranz wurde dann am Ehrenmal für die Opfer der Weltkriege niedergelegt. Hier hielt Bezirksbürgermeister Arno Kirse eine Gedenkrede. Er sprach die aktuellen bewaffneten Auseinandersetzungen auf dem Balkan an und mahnte nicht zuletzt den „inneren Frieden“ an. Kirse weiter: „Ehren wir unsere Toten mit einer entschlossenen Ablehnung von Gewalt und Grausamkeit!“
Diese Ansprache musste Kirse wenig später ein zweites Mal halten. Denn kurze Zeit danach – allerdings schon bei etwas freundlicherem Wetter - gedachte auch die Arbeitsgemeinschaft Döhrener Vereine auf dem historischen Döhrener Friedhof dem Volkstrauertag. Neben Arno Kirse sprach hier auch Pastor Burkhard Pechmann von der St. Petri-Kirchengemeinde. Der Volkstrauertag sei ein Tag, so Pastor Pechmann, der zur Wahrhaftigkeit rufe.
Seit über 40 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv aus dem Stadtbezirk geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.