Damals in Döhren: Nach dem Gottesdienst trabte ein römischer Gardereiter durch Döhren
Es war der 11. November des Jahres 1996. Nicht nur, dass die Jecken nun wieder hochoffiziell ihr närrisches Treiben starten konnten, im hannoverschen Stadtteil Döhren ging es am späten Nachmittag dieses Tages auch etwas besinnlicher zu und viele Laternen erleuchteten die herbstlich-dunklen Straßen. Der Kalender verkündete den Tag des St. Martin und die Döhrener Kinder feierten den Heiligen mit einem Laternenumzug. Mittendrin wieder der Fanfarenzug der Funkenartillerie Blau-Weiß.
Diesmal war Start des Martinsumzugs die ev.-luth. Auferstehungskirche. Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes wurde den einstigen römischen Garderitter gedacht, der Mönchwurde und seit 371 dann das Amt des Bischofs von Tours innehatte. Ein moderner Nachfolger des Soldaten der früheren Cäsaren trabt auch 1976 hoch zu Ross durch Döhren. Ziel von Reiter und Laternenkinder war der Schulhof der Kardinal-Bertram-Schule. Hier hatten fleißige Elternhände schon allerlei Angebote für ein gemütliches Beisammensein auf dem Schulhof vorbereitet. Getränke standen bereit und auf einem großen Grill brutzelten leckere Bratwürste. Ganz im Sinne des Heiligen, der –als er noch kaiserlicher Soldat war – seinen Mantel mit einem armen Bettler teilte, sollten auch die Einnahmen von diesem Schulhoffest einen guten Zweck erfüllen. Sie wurde für eine Schule in Bosnien gespendet.
Seit über 40 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv aus dem Stadtbezirk geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.