Bürgergarten: Wo ist die Döhrener Sonnenblume?
Wir haben sie gegossen und gepflegt. Sie blühte als Erste auf, als wollte sie sich bedanken. Ich träumte schon von frischen Sonnenblumenkernen. Doch heute war sie weg, nur ein wüst zerrupfter Stiel stand noch von der Döhrener Sonnenblume.
Die Sonnenblume wohnte seit Anfang Juni im Bürgergarten Döhren, dem Palettengarten hinter dem Freizeitheim. Was ist ein Palettengarten? Ganz einfach: Man nehme eine Europalette, stelle eine Kiste mit Erde darauf, setze das Beet auf eine ungenutzten Platz und baue eigenes Gemüse an. Hochbeete auf Paletten sind ideal zur Zwischennutzung von Flächen, als temporäre Ausstellung oder zur schnellen Begrünung versiegelter Plätze. Wenn die Fläche wieder anderweitig gebraucht wird, kann der Garten per Gabelstapler umgezogen werden.
Der Döhrener Bürgergarten steht seit Juni 2013 auf dem Parkplatz des Freizeitheims. Von Erdbeeren über Mais und Mangold bis zu Kräutern und Tomaten reicht hier die Gemüsevielfalt. Das Beste daran: Jeder kann hier mitgärtnern! Gießen, jäten, Kindern die Kräuter erklären, zu groß gewordene Balkonpflanzen einpflanzen - wer Lust auf Grünzeug hat, kommt einfach hinters Freizeitheim Döhren. Wenn es soweit ist, gehört natürlich auf gemeinsames Ernten dazu.
Letzte Woche begrüßte mich von Weitem die frisch aufgeblühte Sonnenblume. Ich überlegte, wann ich mit der Foto-Ausrüstung kommen könnte, um sie für das Garten-Album zu dokumentieren. Für den Anfang musste ein schnelles Handy-Foto reichen.
Am Montag wollte ich nur kurz gießen, doch etwas fehlte: Jemand hatte der Döhrener Sonnenblume den Hals gebrochen und die Blüte mitgenommen - keine Sonnenblumenkerne dieses Jahr! Im Prinzip gehört es ja zur Idee, dass alle Bürger mit ernten. Aber hatte der Blumenfreund, wenn er schon nicht auf die Erntezeit warten konnte, wenigtens das Beet gegossen? Nein, natürlich nicht. Gerade das ist sehr schade, denn noch mehr Sonnenlbumenn stehen kurz vor der Blüte und auch die Kamille braucht ab und zu Wasser.
Wir suchen dringend Leute aus der Nachbarschaft, die mitmachen möchten. Ab und zu gießen, düngen oder nach dem Rechten sehen, die Beete aus- und umbauen, gemeinsam ernten oder Tee direkt am Kräuterbeet kochen - wer etwas getan hat, darf gerne auch ernten! Und wer schon zugegriffen hat, darf jederzeit zur Gießkanne greifen, damit noch mehr wächst.
Anbei also die schnellen Handy-Fotos vom Tag als die Sonne aufblühte. Die Bildqualität ist mäßig, aber ein lebendiger Garten verändert sich schneller, als man mit guten Bildern hinterher kommt.
Schade um die Blume...
Aber schöne Sache...