Auf Holzbänken zur Messe: Im Stadtbezirk pendelten alte Oldtimer auf den Schienen
Nostalgie pur in Döhren und Mittelfeld. Am letzten August-Sonntag (28. August) pendelten den ganzen Nachmittag historische Straßenbahnen zwischen dem Betriebshof und dem Messegelände. Da wurden so manche Erinnerungen älterer Hannover wach und Kinderaugen ganz groß, als der Schaffner noch auf seinem Platz hinten im Breitraumwagen Platz nahm.
Die Reise in die Vergangenheit organisierte der Förderverein Straßenbahn Hannover. In vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurden die alten Triebwagen und Anhänger wieder aufgearbeitet, damit sie ab und zu in Sonderfahrten über die Schienen rattern können. Das Interesse der Hannoveraner an ihrer Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs ist groß. Rund 1000 Fahrgäste hatten am Nachmittag schon die Gelegenheit genutzt, einmal auf den alten Holzbänken Platz zu nehmen, erzählt Fritz Faupel, Vorsitzender des Fördervereins. Auch Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner zeigte sich begeistert von so viel fahrbereiter Technikgeschichte auf engstem Raum.
Die wertvolle Sammlung über die hannöversche Straßenbahn wird in einer Halle auf dem Üstra-Betriebshof Döhren aufbewahrt. Damit hat sich ein Kreis geschlossen, der 1949 begann. Damals eröffnete die Üstra in einer Wagenhalle des Döhrener Straßenbahndepots bereits ein Straßenbahnmuseum, musste es aber 1958 wieder schließen. Die alten Wagen wurden zunächst nach Rethen verbracht, dann standen sie in Kirchrode und fanden, nachdem diese beiden Betriebshöfe geschlossen wurden, in Buchholz eine Unterkunft. Als dort in die Wagenhallen ein Einkaufszentrum einzog, konnte sich Döhren über die Rückkehr der schönen alten Straßenbahnen freuen.
Aktuell sammelt der Förderverein Geld, um den Stadtbahn-Prototyp TW 601 aus Kanada zurück nach Hannover zu holen. Der rote Triebwagen wurde probeweise 1971 in Hannover zum Test des geplanten Stadtbahnsystem eingesetzt.
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