Spaziergänge in der Leineaue: Auch in Ricklingen klapperten Wasserräder
Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren, Wülfel und Ricklingen bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg hoch oben als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einem weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Und vielleicht findet sich ja ein Verleger, der die gesammelten Geschichten in einer Broschüre oder einen Büchlein veröffentlicht.
Der heutige Ausflugstipp führt in den hannoverschen Stadtteil Ricklingen.
Auch in Ricklingen klapperten einst Wasserräder und nutzten diese Naturkraft. Die schreckliche Sage von der Ricklinger Mordmühle soll aber später erzählt werden. Hier gibt es erst einmal die Fakten. Die Wassermühle mit den schaurigen Namen lag dort, wo heute die Göttinger Chaussee den Landwehrgraben überquert. Seit 1330 ist das Wasserrad unter den Namen „Mordmühle“ urkundlich bekannt. Möglicherweise war aber eine Mühle schon um 1200 herum vorhanden. 1362 wird an dieser Mühle auch eine Thingstätte genannt.
Nicht ganz so alt ist die zweite Ricklinger Mühle: Die Wassermühle an der Bauernwiese. Erst 1875 errichtete der Müller Konrad Klusmann das Mahlwerk an der Ihme. Korn wurde hier aber nur 6 Jahre lang gemahlen.
Beide Wasserräder sind heute verschwunden. An der Bauernwiese erinnerten immerhin danach noch die Überreste eines Wehres an das einstige Wasserkraftwerk.
Interessant!