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Mahnwachen! Hannover und überall

Mahnwache Hannover Bahnhofsvorplatz

Was treibt Menschen jeden Montag Punkt 18.00 Uhr, in 71 Städten Deutschlands, in der Schweiz , in Österreich, auf die Strasse. Friedlich sitzen oder stehen sie dort, an meist zentralen Standorten (in Hannover z.B. vor dem Bhf.). Menschen, die was wollen, nehmen das Micro und öffnen sich. Frieden ist Leitthema, wie an einem roten Faden hangeln sich fast alle Reden und Wortbeiträge an diesem, uns alle betreffend, wohl wichtigsten und höchst akuten Thema entlang.

Es förmlich zu spüren, gar offensichtlich, dass wir alle sensibler und hellhöriger geworden sind oder muss man sagen, gezwungener Maßen auf den über uns alltäglich ausgeschütteten politischen,mit Lügen übersättigten Einheitsbrei, reagieren. Die Menschen, die hier an diesem Montagabend das Wort ergreifen, sind weiß Gott keine rhetorischen Überflieger, niemand der anwesenden verlangt dies. Nein, es sind Menschen die mit offenen Augen versuchen die Welt zu sehen wie sie ist. Sie haben niemand, der ihnen die Rede schreibt, wie unseren „Großkopferten“ überbezahlten Berufslügnern in Berlin oder anderen Hauptstädten.

Das Volk sind wir. Nur ein Slogan, nur eine Worthülse?. Die Steinmeier, Merkel's und Gabriels dieser Welt mögen das sehen oder sich wünschen. Doch die Teilnehmer der Mahnwachen beweisen stets aufs neue und dies jeden Montagabend, es hat sich was verändert. Die politische Kaste in Berlin und anderswo spürt den ständig wachsenden Druck und den Unmut, wenngleich sie versucht, mit Hilfe einer gleichgerichteten Main-stream-Maschinerie, diesen zu deckeln. Doch Merkel&Co sollte es besser wissen, Deckel drauf halten erhöht um so mehr den Druck.

Die Menschen wollen Frieden. Frieden in Freiheit, was auch heißt, frei von TTIP und TISA. Wir wollen nicht von sogenannten „Freihandelsabkommen“ beherrscht werden, die Nationen und Menschen gängeln und lediglich die eigene Freiheit, die Freiheit der zügellosen Kapitalmehrung im Fokus haben. Wir sind keine „Verbraucher“ , keine „Kunden“, nein und nochmals nein, wir sind in erster Linie Menschen, deren Sicherung der Grundbedürfnisse nicht in die Hände irgendwelcher genverseuchter Manager gehört.

Zu viele in diesem Land, mehr und intensiver als die letzten 65 Jahre, spielen mit dem Feuer, rasseln mit den Säbeln und scheinen den apokalyptischen Reitern Konkurrenz machen zu wollen. Bitteschön Steinmeier&CO, dann reitet aber alleine. Wir brauchen keine Konjunkturprogramm a' la 3.Weltkrieg.

Solch einfache Dinge umtreibt die Menschen, die jeden Montagabend, sich Sorgen machen um Frieden und Freiheit.

Mein Sohn soll eines Tages nicht sagen müssen: "Papa, wo warst Du damals?"

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3 Kommentare

Grundsätzlich stimme ich dem Anliegen zu.

Es wird allerdings auf Dauer nicht reichen, Personen oder Personengruppen für die Fehlentwicklungen verantwortlich zu machen.

Erst wenn von einer Mehrheit der Bevölkerung begriffen wird, dass die "Freiheit der Marktwirtschaft", die "Konkurrenz der Wirtschaftssubjekte" und die "grenzenlose Vermehrung des abstrakten Reichtums Geld)" die grundlegenden Ursachen sind, dann besteht die Hoffnung auf bessere Zeiten.Und zu den grundlegenden Ursachen gehören auch die Kategorien "Ware", "Wert", "Geld" und "Arbeit".

Wenn diese Grundkategorien abgeschafft sind oder abgeschafft werden, dann und nur dann kann sich die Mehrheit der Menschen darum kümmern, in Frieden den konkreten Reichtum zu produzieren und zu verteilen. Bis dahin ist - vermutlich - noch ein weiter Weg zurückzulegen.

Sehr gut H.J. total auf den Punkt gebracht. Doch die Suche nach Änderungs- Eingriffs- und sogar Angriffsmöglichkeiten darf nicht unterbleiben. Mir und vielen anderen wahrscheinlich auch, ist bewusst, dass es einen nächsten Schritt geben muss. Aber wie sieht der aus, nachdem all die friedlichen Mahnwachen und Demos ins Leere laufen. Lösungen werden an bestimmten Personen und Personengruppen fetsgemacht werden. Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft sind schon heute auszumachen können benannt werden. Die FRage ist nur, wie rückt man denen auf den "Pelz".

Wenn ich mich in Deinen Beiträgen so umschaue, liegt die Vermutung nahe, dass Du sowohl Gewerkschafter als auch Sozialdemokrat bist. Vielleicht würde ja als "erster Schritt" helfen innerhalb der beiden Organisationen für die "richtigen Fragen" zu werben.

Falls dies nicht möglich sein sollte, weil zum Beispiel bei den Sozialdemokraten die "Beharrungskräfte" zu groß sind, lohnt es sich über einen Wechsel zu einer anderen Organisation nachzudenken.

Ich habe diesen Schritt im Jahr 2000 vollzogen und bin von der SPD zur damaligen PDS gegangen. Einen Schritt, den ich bisher noch nicht bereut habe, auch wenn nicht alle Blütenträume gereift sind.

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