myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Die Orgel der Marktkirche St. Georgii et Jacobi zu Hannover

  • Blick aus dem südlichen Seitenschiff auf die Orgel.
  • hochgeladen von Detlev Müller

Anlässlich einer konzertanten Orgelführung durch den Organisten der Marktkirche, Ulfert Smidt, am 29.12.2012 ergab sich die Möglichkeit, einmal einen etwas genaueren Blick auf dieses imposante Instrument zu werfen. Genauer gesagt, rede ich hier von der Hauptorgel, daneben gibt es noch die Italienische Orgel, von Fabrizio Cimino im Jahre 1780 erbaut und 1996 von Grund auf instandgesetzt, und die sog. Chor-Ensemble-Orgel, die 2007/08 von der Orgelbaufirma Hermann Eule aus Bautzen erbaut wurde.
Die Hauptorgel wurde 1953/54 als Ersatz des im Kriege bei einem Bombenangrif auf Hannover zerstörten Instrumentes aus dem Jahre 1589 von den Firmen Hammer (Hannover) und von Beckerath (Hamburg) konzipiert und in einen Prospekt (so nennt man das Gehäuse, in das eine Orgel eingebaut wird) von Dieter Oesterlen, der auch den Wiederaufbau der Marktkirche leitete, eingebaut. Allerdings gab es mit diesem Instrument in der Folgezeit immer wieder Probleme technischer Art, die wahrscheinlich durch von Oesterlen selbst während der Bauzeit veranlasste Änderungen am Prospekt verursacht worden waren. Erste umfangreiche Umbauten an Hauptwerk und Oberwerk sowie an der Disposition wurden 1970 durch die Orgelbaufirma Rensch aus Lauffen/Neckar vorgenommen. Bis in die 90er Jahre des 20. Jhdts. wurden immer wieder Änderungen an der Disposition vorgenommen, die allerdings nichts an der mittlerweile grundlegend schlechten Substanz des Instrumentes änderten. So wurden im Jahre 1998 unter dem damals neuen Marktkirchenorganisten Ulfert Smidt erste konkrete Überlegungen zu einem kompletten Orgelneubau angestellt, der zum Expojahr 2000 fertiggestellt werden sollte. Dieser Neubau allerdings wurde vom Denkmalamt durchkreuzt, weil das Amt den gesamten Innenraum in der von Oesterlen gegebenen Form unter Denkmalschutz stellte - dazu gehörte eben auch der Orgelprospekt.
Das im Jahre 2002 schließlich ins Leben gerufene "Orgelprojekt Marktkirche" sah den Neubau dreier Orgeln vor:

  • den Neubau der Hauptorgel am alten Standort im Südschiff im alten Oesterlen-Prospekt
  • den Neubau einer Chor-Ensemble-Orgel auf der Sängerempore im Turm
  • eine mobile Kleinorgel im Altarraum.

Der Auftrag zum Bau der Hauptorgel ging an die Schweizer Orgelbaufirma Goll aus Luzern. Goll baute eine neue Orgel unter teilweiser Verwendung alten Pfeifenmaterials aus der Hammer/Beckerath-Orgel. Zu Pfingsten 2009 wurde die neue Hauptorgel feierlich eingeweiht.
Die Orgel präsentiert sich heute mit 4 Manualen, einem Pedal, 64 klingenden Registern und weit über 4000 Pfeifen in einem Prospekt im typischen 50er-Jahre-Design, der bisweilen auch an Nierentische und Clubsessel erinnert, als ein eindrucksvolles, imposantes und der Größe des Kirchenraumes angemessenes klangstarkes Instrument.
Bilder und Worte allerdings können die Königin der Instrumente, die Orgel, nur unzureichend beschreiben - am besten ist es, man hört sich das selbst einmal an. Die nächste Gelegenheit dazu ist am Silvesterabend 2012 um 22 Uhr beim "Orgel-Feuerwerk". Ulfert Smidt wird Werke von Schlick, Bach, Vierne und Widor spielen.
Dauer ca. 1 Stunde, Eintritt 10 € (erm. 7 €).
Vielleicht sehen wir uns ja da - wenn nicht, wünsche ich Euch allen da draußen einen harmonischen Jahreswechsel und ein wunderbares neues Jahr!

  • Blick aus dem südlichen Seitenschiff auf die Orgel.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 1 / 13
  • Noch einmal der Blick aus dem südlichen Seitenschiff. Der Blitz enthüllt jetzt auch einige Details hinter dem Prospektgitter.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 2 / 13
  • Blick ungefähr vom Altarraum aus.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 3 / 13
  • Das 16-Fuß-Register. Die längste dieser Pfeifen ist an die 5 m lang.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 4 / 13
  • Das Rückpositiv. Es heißt so, weil es im Rücken des Spielers positioniert ist. Der Spieltisch befindet sich ungefähr da, wo der Herr in der roten Jacke steht.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 6 / 13
  • Warum das jetzt so milchig ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht bin ich wirklich mit einem Finger ans Glas gekommen. So im Nachhinein finde ich den Effekt aber gar nicht mal so schlecht ...
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 7 / 13
  • Der Spieltisch: 4 Manuale, 64 klingende Register.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 8 / 13
  • Marktkirchenorganist Ulfert Smidt am Spieltisch.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 9 / 13
  • Das 2'-Flageolet-Register ist gezogen.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 10 / 13
  • Mag das mal einer schnell spielen? ;-)
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 11 / 13
  • Blick von der Empore in die Marktkirche.
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 13 / 13

Weitere Beiträge zu den Themen

Marktkirche HannoverHannover entdeckenUser der WocheOrgelHobby FotografenGeschichteOrgelkonzertHannoverAusflugstippSilvesterOesterlenNeujahrMarktkircheSilvesterkonzert

1 Kommentar

Sehr schöne Perspektiven von der Orgel und ein interessanter Text vervollständigen Deinen Beitrag.
Super !!!

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite