Spaziergänge in der Leineaue: Das Herrenhaus ruht noch auf mittelalterlichen Gewölben
Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren, Wülfel und Ricklingen bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg hoch oben als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Und vielleicht findet sich ja ein Verleger, der die gesammelten Geschichten in einer Broschüre oder einen Büchlein veröffentlicht.
Heute: Das Herrenhaus ruht noch auf mittelalterlichen Gewölben
Das alte Dorf von Ricklingen selbst beherbergt schon viel Geschichtsträchtiges. Gleich hinter dem Deich liegt das alte Rittergut deren von Alten mit seinem schönen Herrenhaus. Ricklingen war zwar ursprünglich Stammsitz der Edelherren von Ricklingen. Doch dieses Geschlecht starb bereits im 12. Jahrhundert aus. Aber auch das heutige Rittergut kann schon auf ein beträchtliches Alter zurückblicken.
Das prächtige dreigeschossige Herrenhaus wurde, so vermuten die Experten, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Der Fachwerkbau ruht dabei noch auf den Fundamenten und Kellergewölben eines mittelalterlichen Vorgängerbaues. Der kleine Erker aus Zierfachwerk allerdings wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts angefügt, der nördliche Anbau entstand 1904.
Heute steht der gesamte Gutsbezirk unter neben der Kapelle unter Denkmalschutz. Die ehemals geschlossene Anlage wurde im Krieg durch die Zerstörung des Ochsenstalles beeinträchtigt. Stehen geblieben sind aber ein kleiner Fachwerkbau und der ehemalige Schafstall, beide wohl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Früher musste der Ricklinger Nachwuchs auf dem Gut auch die Schulbank drücken. Aber im Jahr 1813 wurde die auf dem Gutsgelände neben der Kapelle stehende Schule bei einem großen Brand zerstört.