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Ungeheuerlich: Serengeti Park Hodenhagen verkauft Löwen für Trophäenjagd

Gerade eben habe ich im Fernsehen einen erneuten Bericht über die extremste Abart der Trophäenjagd, dem "Canned Hunting", gesehen. Auch europäische Zoo-Löwen landen auf den Zuchtfarmen, ihr Schicksal ist ungewiss. VIER PFOTEN DEUTSCHLAND und RTL haben die Zucht- und Jagdindustrie in Südafrika unter die Lupe genommen und erschreckende Verbindungen nach Deutschland aufgedeckt. RTL berichtete über die Canned Hunting Industrie in Südafrika.

Bei dieser sogenannten Gatterjagd werden Wildtiere, insbesondere Löwen, den Trophäenjägern auf dem Silbertablett serviert: die Tiere werden auf einer eingezäunten Fläche laufen gelassen und dort legt man Köder aus. Da die Tiere vorher über einige Zeit nichts zu fressen bekommen, laufen sie direkt zu dem Köder, um dann von schießwütigen, zahlungskräftigen Menschen erbarmungslos abgeknallt werden zu können.
Darüberhinaus werden die Löwen auch oftmals mit Medikamenten ruhig gestellt, um ihrem "Jäger" ruhig im Zielfernrohr zu liegen...

Auf Löwenjagd kann in Südafrika jeder gehen: ein Jagdschein oder nachgewiesene Jagderfahrung sind meist nicht nötig und müssen nicht nachgewiesen werden. So werden manche Löwen nicht mit dem ersten Schuss erlegt und sterben qualvoll, nachdem noch einige Schüsse des Schützen nötig sind, um dem Leiden ein Ende zu bereiten (heute wurde es auf RTL gezeigt).

Fassungslos macht mich darüberhinaus jedoch, dass auch drei männliche Löwen aus dem Serengeti Park Hodenhagen nach Südafrika verkauft worden sind. Sie sitzen dort auf einer der Farmen, die die Touristen für solche sinnlosen Trophäenjagden aufsuchen und warten auf ihren Abschuss...

Der o. g. bekannte Tierschutzverein hat diese Thematik aufgenommen. Einige Mitarbeiter sind nach Südafrika gefahren und haben dort die Löwen aus Hodenhagen entdeckt.
Zurück in Deutschland haben sie mit dem Tierparkleiter Fabrizio Sepe ein Interview geführt. Sepe meinte ganz lapidar vor der Kamera: "Wir haben die Löwen an einen Händler verkauft und was dieser mit den Tieren macht, wissen wir nicht."
Was für eine Sauerei: Wenn zu viele männliche Tiere im Serengeti Park sind, werden diese wortwörtlich verschachert und sei es, um abgeknallt zu werden. Hauptsache die Parkleitung ist die Tiere und den damit verbundenen Stress unter den männlichen Tieren los...

Fabrizio Sepe war gerade vor ein paar Tagen in einem Interview im Fernsehen zu sehen: Er machte auf den Tierpark aufmerksam. Er betonte den erforderlichen Bezug zu den Tieren und zeigte insbesondere die Löwen und damit verbundene Vorsichtsmaßnahmen im Park etc. Er lächelte in die Kamera und erzählte stolz, wie prachtvoll diese Tiere sind und dass die Zucht bestens läuft.
Ich frage mich nun, warum er betont hat, dass auch die Zuchterfolge gegeben sind. Vielleicht weil es u. a. eine Frage des Geldes ist? Wenn es zu viele Tiere werden oder zu viele männliche Löwen vorhanden sind, kommt es zu Stress im Rudel: Lösung ist dann, die Tiere einfach zu verschachern, ohne sich einen Nachweis erbringen zu lassen, was mit ihnen dann geschieht. Ich betrachte dies als äußerst abartig!
Es ist schon schlimm genug, dass es in Südafrika sogenannte Zuchtfarmen für Löwen gibt. Es gibt ca. 160 solcher Farmen. Hier werden die Löwen in Handaufzucht aufgezogen, um sie dann vor die Gewehre der meistbietenden Jagdtouristen laufen zu lassen. Da die Löwen den Bezug zum Menschen (aufgrund der Aufzucht) haben, laufen sie ahnungslos in die Zielfernrohre und gehen nicht instinktiv dem Fluchtverhalten nach. Mittlerweile züchtet man in Südafrika auch Tiger, obwohl diese dort nicht beheimatet sind. Dennoch bringen Tiger viel Geld, da die Nachfrage sehr groß ist. Frei nach dem Motto: Born to be killed!
Dass aber nun auch noch die „überflüssigen“ Tiere aus deutschen Tierparks (es sollen lt. dem Bericht mehrere sein) nach Südafrika verkauft werden, finde ich mehr als befremdlich.
Angeblich sollen die drei Löwen aus Hodenhagen nun – auf Grund der Berichterstattung – nur noch für „Foto-Touristen“ zugängig sein. Ich hoffe, es ist wirklich so…

Bitte unterstützen Sie die Online Petition:

STOPPT CANNED HUNTING IN SÜDAFRIKA
(www.vierpfoten.de)

05.05.2010
Ein User, der meinen Artikel gelesen und auch den Bericht im Fernsehen gesehen hat, hat mir netterweise zwei Fotos aus dem Tierpark Hodenhagen zur Verfügung gestellt...Wir meinen, dass u. a. der Löwe mit der dunklen Mähne der im Fernsehen gezeigte ist

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28 Kommentare

Ich bin da völlig "zerrissen", was die Haustierhaltung betrifft.
Einerseits mit der Haustierhaltung als Normalität ohne besonderes Nachdenken aufgewachsen und sie gegen kritisierende Tierschützer verteidigt.
Andererseits im Laufe der Jahre überzeugt worden, dass Haustierhaltung doch nicht das Gelbe vom Ei ist - zumindest für das Tier.

Von daher werden vielleicht auch meine Ansichten bezüglich der obigen Löwen nachvollziehbarer.

Die haben selbst bei einem Fehlschuss das Leiden nach Minuten hinter sich, während allein in Deutschland Millionen Nutztiere (zu denen im Prinzip auch die Haustiere gehören, weil die zum Nutzen des Halters gehalten werden) jahrelang nicht artgerechte Haltung, Qualhaltung, Verstümmelung, Qualzucht, etc. ertragen müssen.

Habe mir zu diesem Thema auch viele Gedanken gemacht und Bücher gelesen.

Mit 12 Jahren durfte ich meinen ersten "eigenen" Hunden "haben". Schon damals führte ICH meine Mutter wie selbstverständlich ins Tierheim. Erklären kann ich das nicht, ist aber ne Tatsache.

Irgendwie rechtfertige ich meine Tierhaltung damit, dass ich nicht speziell produzierte (gezüchtete) Tiere aufnehme, sondern Tiere die jetzt nun mal da, und nicht mehr gewollt sind.

Es ist ein schwieriges Thema im allgemeinen und für mich persönlich.

Gert Haucke hat übrigens herrliche Bücher zum Thema Hundehaltung und Zucht in unseren Zeiten geschrieben. Falls Du sie noch nicht kennst, absolut lesenswert.

Ja, kein leichtes Thema.
Vor allem, weil man dabei oft den Tunnelblick durch Gewohnheiten hat - und weil viele Menschen bei Diskussionen schnell sachliche Aussagen persönlich nehmen.

Tiere aus Tierheimen o.ä. zu nehmen, ist auch etwas, über welches man streiten kann, ob das etwas Gutes ist oder ob es nicht sogar noch beiträgt, das Tiere in Heimen landen. Inzwischen gibt es sogar schon regelrechte Massenimporte von Tieren aus anderen Ländern (an denen manche Organisation/Person auch ganz gut verdient).

Danke für den Buchtipp. Hab oft von gehört aber noch keins lesen können.

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