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Was ist bloß in Döhren los? (Teil 1)

Angesichts der Diskussion um "kritische Projekte" im Stadtbezirk und die Ansichten gewisser Teile der Kommunalpolitik, ist es mir als engagiertem Döhrener Bürger ein Bedürfnis, diesen offenen Brief hier einzustellen:

Offener Brief
an Ratsherr Manfred Müller

Sehr geehrter Herr Müller,

zu Ihrem Beitrag „Politik muss mehr sein als eine Bürgerinitiative“ auf der Homepage Ihres Ortsvereins sowie in Maschseebote 10/2009 erlauben wir uns, auch im Namen der Anwohner-Initiative gegen das Bauvorhaben 1710, folgende Stellungnahme:

Bereits der Titel Ihres Beitrags ist irreführend, denn in Ihren Ausführungen schießen Sie eindeutig gegen Ihren politischen Gegner! Auf die Argumente von Bürgerinitiativen gehen Sie nicht ein.

Sie schreiben, es sei für sie unverzichtbar, die Betroffenen zu hören. Für uns bedeutet das, 1. zuzuhören und 2. auch andere Argumente wahrzunehmen und zu prüfen. Beides geschieht in den von Ihnen zitierten Projekten jedoch ganz offensichtlich nicht!

Vielmehr wurden z.B. i.S. Wiehbergstraße die Argumente von Anwohnern der Parallelstraßen der Abelmannstraße und Vorschläge, den Verkehr bereits frühzeitig durch weniger besiedelte Straßen zur Hildesheimer Str. zu leiten, einfach vom Tisch gewischt.

I.S. Bauvorhaben 1710 werden Alternativvorschläge, wie z.B. anderer Standort, seniorengerechter Umbau bestehender Wohnungen, nicht einmal geprüft! Und ein Gesprächsangebot von Vertretern der Anwohner-Initiative an das Stiftungs-Kuratorium wurde vom Stiftungs-Vorstand rigoros abgelehnt!

Wenn Sie zum geplanten Neubau des Arbeitgeberverbandes Chemie-Nord schreiben, dass die CDU-Fraktion im Bezirksrat „nach den ersten, nicht überraschenden, kritischen Äußerungen aus der Nachbarschaft wieder abspringt und eine kritische Distanz einnimmt“, so verschweigen Sie, dass der Zustimmung für den Neubau eine Infoveranstaltung des Arbeitgeberverbandes voraus ging. Hier wurde u.a. auf die Frage der Fraktionsvorsitzenden der CDU im Stadtbezirk, Gabriele Jakob, ob die Art und Weise des geplanten Neubaus den Anwohnerinnen und Anwohnern der Güntherstraße bekannt sei, bejaht, obwohl es in der Anwohnerschaft bereits brodelte. Erst der Dringlichkeitsantrag der CDU im Bezirksrat, der einstimmig von allen Parteien beschlossen wurde, führte dazu, dass der Bezirksrat sich der Angelegenheit noch einmal annahm und den Arbeitgeberverband, Bauverwaltung und Anwohnerschaft zu einer Veranstaltung im Kastanienhof in Mittelfeld einlud. Dass hier die Wellen hoch schlugen, muss nicht weiter erwähnt werden, denn Sie waren ja als Ratsherr der LHH u.a. auch dabei.

Wenn Sie sich in der Einleitung Ihres Beitrags selbst als „Beobachter“ bezeichnen, täuschen Sie Ihre Leser! Schließlich stehen Sie zumindest i.S. Bauvorhaben 1710 auf der Seite des Initiators.

Und dürfen wir an dieser Stelle an die Sitzung des Bauausschusses am 4.3.09 erinnern? Waren es nicht Sie, der in der Einwohner/innen-Fragestunde die Argumente der vom Bauvorhaben 1710 Betroffenen, darunter auch hochbetagte Senioren, einfach lapidar vom Tisch gewischt hat? Ja sogar die Gegner des Bauvorhabens mit Ihren Äußerungen der Manipulation von Seniorinnen und Senioren bezichtigt haben?

Und dürfen wir an den Nachmittag des 25. Mai 2009 erinnern? Am Rande der Überreichung von Protestschreiben der durch das BV 1710 Betroffen an die Kuratoriumsmitglieder äußerten Sie sich u.a. so: „Von den rund 10.000 Döhrenern ist mir nur eine Handvoll bekannt, die gegen das Bauvorhaben ist“. Auch das zeigt deutlich, dass Sie nicht gewillt sind, den Betroffenen zuzuhören! Denn auch Ihnen muss klar sein, dass sich in der Kastanienallee oder im Wollweg und in den vielen Straßenzügen am Rande des Stadtbezirks kaum jemand von diesem Bauvorhaben betroffen fühlen wird. Genauso wenig, wie es einen Texaner betroffen machen wird, wenn in China ein Sack Reis umfällt.

Aus Ihren Worten ist schnell erkennbar, dass Sie nur Ihre Meinung und Ihr Interesse an bestimmten Themen gelten lassen.

Seien Sie sicher, die Leserinnen und Leser werden sich eine eigene Meinung bilden.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Fischer Klaus Geburek

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