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Segeln die Piraten in den Bundestag?

Am 27. September wird es gegen 21 Uhr richtig spannend. Zu diesem Zeitpunkt werden die Hochrechnungen hinreichend sicher sein, um den Einzug der Piratenpartei in den 17. Deutschen Bundestag zu bestätigen.

Letztlich sind es zwei Kernthemen, die von den Piraten voran getrieben werden:

1. Teilhabe am Wohlstand der Wissensgesellschaft
Von den politisch Etablierten auf die kurze und falsche Formel: "Freie Raubkopien im Internet" gebracht, geht es hier um Freiheiten wie Zulässigkeit der Privatkopie im digitalen Zeitalter und sachgerechte Anwendung des Patentwesens. Das es jedermann erlaubt und möglich sein muß, straffrei für sein Autoradio und seine Freunde Musik zu kopieren, steht außer Frage. Spannender und wirtschaftlich weitaus bedeutender ist die Vermeidung von Irrwegen im Patentwesen. Die unspezifische Gewährung von Patenten bringt sogar Industrieriesen ins Straucheln, siehe http://www.heise.de/ct/Microsoft-wehrt-sich-gegen-... Für mittelständische Softwarehersteller wäre die Patentierung von Software eine Katastrophe.

2. Staatsbürger oder pauschal verdächtigter Untertan
Das Verhältnis zwischen Bürger und Staat hat sich seit einigen Jahren erheblich verändert. Aus dem ursprünglichen staatstragenden Bürger, der durch seine Steuern und sein bürgerschaftliches Engagement das Gemeinwesen formt und mithilfe des Staates letztlich reglementiert, ist der pauschal verdächtigte und anlasslos dauerüberwachte Kostenträger geworden. Falls er Pech hat und im falschen Flugzeug sitzt, wird er möglichweise allein wegen der Vermutung, dass damit Schaden angerichtet werden könnte, abgeschossen und getötet.

Die schlimmsten Auswüchse dieser Tendenzen hat das Bundesverfassungsgericht in zahllosen Entscheidungen gegen den Gesetzgeber stoppen können. Das i-Tüpfelchen des Sicherheitswahns gipfelte im "Zugangserschwernisgesetz". Obwohl es anerkannt wirkungslos sein und sehr wahrscheinlich vom Bundesverfassungsgericht eingestampft werden wird, rühmt sich doch die Urheberin der guten Absicht. "Man müsse Zeichen setzten" sind ihre Worte.

Wird dieses Zeichen von einer ausreichenden Zahl Wahlberechtigter verstanden werden?

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17 Kommentare

Hallo Franz,
deine Piraten haben ja wirklich tolle Videos,
aber inzwischen gibt etwas, das die vielleicht noch toppen kann.
Guck mal rein:
http://www.was-is-hier-eigentlich-los.de/dies-und-...

Hallo Knefröd, welche Themen der Piraten sollen den partikular sein?

Dieses läppische Thema des Vorrangs der persönlichen Freiheit vor staatlicher Gängelung hat vor knapp zwanzig Jahren einen ganzen Staat zum Einsturz gebracht. Vielleicht erinnerst Du das noch.

Mit untergegangen ist damals auch die Stasi. Ein Polizeiapparat, der mit geheimen Mitteln gearbeitet hat. Bis vor kurzem standen unserer Polizei diese Mittel aus gutem Grund nicht zur Verfügung. Polizeiliches Handeln war gegenüber dem Beteiligten immer offen.

Mit den Gesetz zur Online-Durchsuchung ist die normale Polizei ermächtigt worden, heimlich in Deine Wohnräume einzudringen. Ich sehe hier erheblichen Änderungsbedarf an der gesetzlichen Regelung.

Zu den vier A-Themen möchte ich als externer Beobachter der Piratenpartei nur kurz zum Thema Arbeitslosigkeit Stellung beziehen. Gemäß ihrer Programme bekämpfen alle im Bundestag vertretenen Parteien die intensiv die Arbeitslosigkeit.

Was ist das Ergebnis? Richtig, Massenarbeitslosigkeit.

Ich sehe keinen Nachteil darin, dass die Piraten derzeit hierzu ihre Meinung nich nicht festgelegt haben.

Hallo Siegfried,

so ein Propagandavideo wie das von Dir empfohlene ist ja gelegentlich mal ganz nett. Vielleicht macht Du als Ergänzung mal eine kleine Presseschau:

Chefredakteur Frank Schirrmacher in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Die Revolution der Piraten. Der Handelsblatt-Verlag veröffentlicht dazu eine Antwort Schirrmacher, Meckel, Buchholz und ein bisschen Zeitenwende

Heute eröffnet die FAZ eine neue Serie mit Wer darf wissen, was unsere Gene wissen?, verfasst vom Vorsitzenden der Piratenpartei. Er geht auf Zukunftsfragen ein.

Wenn es etwas aus der Vergangenheit sein darf empfehle ich die Liste der Begünstigten durch die "Rettung" der HRE im Tagesspiegel.

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