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Hannover: 31. Juli 1914 – „Heute soll es sich entscheiden ob Krieg oder Frieden“

  • OB Stefan Schostok begrüßt die Teilnehmer der Eröffnungs-Veranstaltung.
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Am 31. Juli 1914, vermutlich am Vormittag, schreibt Anna Hopmann aus der Schloßstraße 4 eine Postkarte an ihren Bruder in Nordhausen:

„Hoffentlich seid ihr alle gesund, hier in Hannover ist große Aufregung wegen einem Krieg, heute soll es sich entscheiden ob Krieg oder Frieden, die armen Soldaten stehen schon fertig in ihren grauen Feld Uniformen, schon gestern war alles zum Ausrücken bereit. Muß eurer August auch mit, das wäre ja schrecklich“.

Am Nachmittag des gleichen Tages vermeldete die hannoversche Tageszeitung „Hannoverscher Anzeiger“ in einem Extrablatt:

„ERKLÄRUNG DES KRIEGSZUSTANDES-DURCH KAISERLICHE VERORDNUNG IST DER BEZIRK DES X.ARMEEKORPS IN KRIEGSZUSTAND …

KOMM.GENERAL X. ARMEEKORPS VON EMMICH“

Am nächsten Tag, 1. August 1914, noch einmal „Hannoverscher Anzeiger“:

„DEUTSCHLAND MACHT MOBIL. SR. MAJESTÄT DER KAISER HAT DIE MOBILMACHUNG VON HEER UND MARINE BEFOHLEN“

Am 2. August 1914 rücken erste hannoversche Einheiten vom Kasernenhof am Welfenplatz aus. Erst am 18. November 1918 sollten die Waffen wieder schweigen.

Am 15. Juli 2014 lud „Historisches Museum Hannover“ zu der Ausstellungseröffnung
„Heimatfront Hannover-Kriegsalltag 1914-1918“
ein. Oberbürgermeister Stefan Schostok und Ausstellungs-Kurator Dr. Andreas Fahl ließen die Ereignisse bzw. Auswirkungen des 1. Weltkrieges noch einmal Revue passieren.
Es sollen nur einige Stichworte genannt werden: Patriotismus-Appelle, Durchhalte-Parolen, Hungersnot, Frauen als Arbeitskräfte für die im Feld stehenden Soldaten, Hunger, Rationierung von Lebensmitteln, Kleidung und Energie, hannoversche Unternehmen profitieren vom Krieg, Verwundete in Reserve-Lazaretten, große Opferzahlen.

Wem diese Angaben zu ungenügend sind bzw. wer mehr über die Ereignisse des 1. Weltkrieges, insbesondere aus hannoverscher Sicht, wissen möchte, hier ein Hinweis :

Es gibt ein Ausstellungs-Begleitbuch. Es ist hervorragend gestaltet, über 300 Seiten stark, reich illustriert, hat hochwertiges Papier, große Schrift und einen Hardcover-Einband. Ein tolles Buch zu einem moderaten Preis, für jeden historisch Interessierten ein Muss.

Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Januar 2015 im Historischen Museum Hannover, Pferdestraße 6, zu besichtigen. Hingehen, es lohnt sich.

Nachtrag:

Belege 6 bis 28 sind nicht Gegenstand der Ausstellung.

  • OB Stefan Schostok begrüßt die Teilnehmer der Eröffnungs-Veranstaltung.
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  • Kurator Dr. Andreas Fahl spricht. Projiziert: Hindenburg und Ludendorff sitzen am Kartentisch, Gemälde von Hugo Vogel, 1915.
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  • Gut besuchte Veranstaltung. Es gab viel Beifall.
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  • Mobilmachung auf dem Welfenplatz.
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  • Patriotismus wurde groß geschrieben...
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  • .... Diese Karte wurde von "Freiwillige Kriegshilfe Hannover und Linden e. V." herausgegeben, die auch den vollen Betrag aus dem Erlös der Postkarte erhielt.
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  • Die "Freiwillige Kriegshilfe Hannover und Linden e. V. unterstützt(e) täglich 19000 Bedürftige und betrieb Abfallverwertung.
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  • Gehört auch noch zur Kategorie: Patriotismus wecken.
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  • Jugendkompanie: Vormilitärische Ausbildung für junge Männer.
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  • Bekleidungskarte, herausgegeben vom Magistrat der Königl. Haupt-u. Residenzstadt Hannover, Bekleidungsstelle
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  • Rotes Kreuz: Verpflegungs-Stützpunkt für durchreisende Soldaten im Hauptbahnhof Hannover, September 1914.
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  • Essen fassen im Ballhof, Restaurant, Ballhofstraße 17.
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  • Schokoladenfabrik Sprengel teilt seinen Kunden Lieferengpässe und die Erhöhung der Rohkakao-Preise mit.
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  • Hannoversche Unternehmen profitieren vom Krieg. Werbekarte der Hackethal-Draht-und-Kabel-Werke. Diese Karte mit sehr interessantem Text (nächster Beleg!) schrieb ein Unteroffizier aus Mühlhausen/Elsass an einen Telegrafen-Sekretär in Königsberg/Ostpreußen.
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  • Werbekarte, Kriegswinter 1914/15.
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  • Werbekarte Hannoversche Gummi-Werke Excelsior: damals Patriotismus, heute eher geschmacklos.
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  • Garnison-Befehl vom 30. Januar 1917 (Auszug) für Soldaten, die sich in Hannover aufhalten.
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  • Interessant: Verbotene Lokale für Soldaten in Hannover.
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  • Frauen leisten Ersatzdienst als Straßenbahnschaffner(in)....
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  • ... und in einem Pulvermagazin bzw. Pulverschuppen (Peiner Straße, Döhren).
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  • Es gab viele Lazarette, meist in Schulen und Gaststätten.
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  • Ein Arzt beschreibt seine Wohnung.
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  • Reserve-Lazarett (Technische Hochschule, heute Leibniz-Universität).
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2 Kommentare

Vielen Dank für den schönen Bericht, lieber Herr Sperlich. Er hat mein Interesse für die Ausstellung und das Begleit-Buch zur Ausstellung geweckt.

Auch von mir herzlichen Dank für deinen Tipp!

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