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Sex in der Lindener City

Das kleine Kino in der Limmerstraße 50 war vor fünfzig Jahren unser Traum vom Leben zu zweit. Wir waren in der Pubertät und es war unser Kino. Im Apollo gab es regelmäßig Jugendvorstellungen, aber welche Filme gerade liefen war für uns nicht so wichtig, denn wir Jungs standen Sonntags schon früh vor Mutters Spiegel und kämmten uns die Tolle hoch: der Kopf wurde schräg gehalten und mit der Hand wurde eine Teil der Haare gehalten und die Schräge gekämmt. Dann kam die andere Seite dran. Und am Hinterkopf legte man sich einen Entenpo mit schnurgeradem Mittelstrich. Heute würde ich das mangels Haaren nicht mehr bewerkstelligen können. Um 15.30 Uhr standen wir im Eingang unseres Apollos und sahen in den Schaufenstern die Ankündigungen der nächsten Filme an, um auffällig unauffällig die eintreffenden Mädchen schon in den Glasscheiben zu besichtigen. Denn wir wussten, dass wir auch taxiert wurden! 16.00Uhr: Einlass zur Jugendvorstellung. Alles schob, drückte und rannte durch das Kino. Jeder wollte die besten Plätze und die waren, ja, die waren neben schlanken Mädchenbeinen, dann konnte man während des Films Knie drücken spielen: erst einmal mit dem Knie antesten und dann wurde die Hand sanft nachgelegt. Die zweite Wahl war die Reihe hinter den Mädchen. Da war der erste Kontakt die Hand auf der Schulter. Der absolute Höhepunkt war dann ein Kuss. Das gesamte Lindener PP (Pubertätspublikum von 14 bis 16) freute sich auf diese sonntägliche Vorstellung und alle kamen mit roten Ohren und heißen Wangen aus der Vorstellung. Und wieder stand man vor den Schaukästen mit den Auslagen für die kommenden Filme. Um zu sehen, ob der Blick auf einem länger liegen blieb, denn dann war noch ein Gang ins Grüne angesagt und der Sonntag endgültig gerettet.

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1 Kommentar

Sehr schöne Erzählung - vor allem weil ich das Kino auch zu gut kenne (allerdings aus den 80ern). Wir wohnten direkt in der Wohnung über der Toreinfahrt und konnten als Kinder immer Wasserbomben runterwerfen. Allerdings nicht mehr auf die Tollenfrisuren, sondern auf die Irokesen.
Hat oft ärger gegeben, aber Spaß hats gemacht.

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