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Ein Selbstversuch
Mit 50,-€ zu Ballerkalle, Karussells und Lebkuchenherzen aufs Schützenfest Hannover

  • Konga trifft auf Riesenrad - Schützenfest Hannover (Foto: Katja Woidtke)
  • hochgeladen von Katja Woidtke


Jedes Jahr wird Anfang Juli in Hannover das weltgrößte Schützenfest gefeiert. Rasante Fahrgeschäfte, Losbuden, Festzelte und die traditionelle Lüttje Lage locken zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf den Festplatz an der Bruchmeisterallee. Wir haben den Versuch gemacht, was eine vierköpfige Familie mit 50,-€ auf dem Schützenfest erleben kann:

Von vorne dröhnt Disco-Musik im Musikexpress, von hinten dröhnt aufgemotzte Kindermusik mit bummerndem Bass aus den Lautsprechern des Kinderkarussells - so beginnt unser Bummel über den Schützenplatz in Hannover. Bei dieser typischen Rummelatmosphäre wandert unser Blick nach oben zum Doppel-Looping der Achterbahn vor uns. Einige Mutige haben die Fahrt gewagt und rasen mit 80km/h durch die Bahn, kreischen im Looping und kommen mehr oder weniger blass am Ziel an. Uns reicht es zuzuschauen und wir investieren unser erstes Geld an der Dosenbude gegenüber. Für 3,-€ kann man hier mit 3 Bällen sein Glück versuchen. Kinder bekommen sogar einen Ball extra, um die Dosen abzuräumen und nachdem wir 3x die Kante vor den Dosen getroffen haben (das muss man auch erst einmal nachmachen), dürfen wir weitere Bälle werfen. Trotzdem bleiben noch Dosen stehen und zum Trost können wir unter mehreren Kleinpreisen wählen. Wir entscheiden uns für einen großen Ball, den wir nun über den gesamten Platz schleppen dürfen.

Fazit: Ein gutgelaunter Budenbetreiber hat den Spaßfaktor weiter erhöht und die Trostpreise sind klasse. Das waren 3,-€, die sich gelohnt haben.

Ein paar Buden weiter lassen wir uns vom Duft der Poffertjes verlocken und investieren 2,50€ für eine Portion der kleinen Pfannkuchen aus den Niederlanden.

Fazit: Lecker und nicht ganz so mächtig wie die klassischen Schmalzkuchen.

Am Autoscooter haben gleich 2 Personen für 2,-€ ihren Spaß und drehen ihre Runden zu fetziger Musik. Wer mehrere Fahrten machen will, kann sich günstige Sammeltickets kaufen.

Fazit: Autoscooter sind Klassiker auf jedem Schützenfest und gehören für einen gelungenen Nachmittag unbedingt dazu.

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Nun kommen wir an einem der Höhepunkte des diesjährigen Schützenfestes vorbei. Das Gekreische, das schon von Weitem zu hören ist, lässt erahnen, dass hier Adrenalin pur ausgeschüttet wird. Das Konga ist eine riesige sich drehende Schaukel im Urwald-Look und fast können die Fahrgäste aus dem Riesenrad nebenan den mutigen Mitfahrerinnen und Mitfahrern im Konga die Füße kitzeln. Die kreischen, was das Zeug hält und wir suchen uns lieber eine ruhigere Attraktion, die unsere Nerven nicht zu sehr strapaziert.

Da ist eines der vielen Spaßhäuser, die in diesem Jahr auf dem Festplatz zu finden sind, genau richtig: Über wacklige Stufen geht es durch spritzendes Wasser zum sich drehenden Spiegelkabinett. Verwirrt finden auch wir irgendwann den Ausgang und suchen unseren Weg durch Boxsäcke zum Hamsterrad. Das dreht sich schneller als gedacht, aber es kommen alle heil hindurch.

Fazit: 9,-€ für drei Personen sind gut angelegt und der Spaßfaktor ist garantiert.

Da die Sonne vom Himmel strahlt, ist eine Abkühlung in der Wildwasserbahn perfekt und während ein Teil unserer Gruppe Handys, Fotoapparate und Taschen in den Arm gedrückt bekommt, machen sich zwei Mutige auf den Weg zum Kanu. Mit dem geht es erst in die Höhe und dann rasant ins kühle Nass.

Fazit: Die Wildwasserbahn ist ein spritziges Vergnügen und kostet 8,-€ für zwei Personen.

Nicht nur frisch Verliebte gönnen sich eines der leckeren Lebkuchenherzen mit teils ausgefallener Beschriftung. Doch Vorsicht: Die Preise sind von Stand zu Stand verschieden. Wir finden einen Stand, der die kleinsten Lebkuchen für 2,-€ anbietet.

Fazit: Schlendert in Ruhe über den Platz und kauft nicht gleich am ersten Stand, da die Preise für die trendigen Herzen sehr unterschiedlich ausfallen. Auch ein kleines Herz ist ein süßer Liebesbeweis, der noch dazu lecker ist.

An der nächsten Dosenbude versuchen wir noch einmal unser Glück. Irgendwie muss es doch zu schaffen sein, alle Dosen mit drei Wurf abzuräumen. 3,-€ Einsatz reichen auch hier wieder "nur" zu einem Kleingewinn, der aber spitze ist und auch zu Hause noch Spaß bringt.

Fazit: Nächstes Jahr wird vor dem Besuch des Schützenfestes zu Hause geübt!

Ein weißer Gorilla lockt uns in den Amazonas. In diesem Dschungel warten ähnliche Aktionen wie im ersten Spaßhaus auf uns. Außerdem sind in Terrarien lebende Schlangen und Spinnen zu sehen und oft kommt spritzendes Wasser zum Einsatz.

Fazit: Wer die Fahrt in den wilden Fahrgeschäften scheut, hat im Amazonas bestimmt seinen Spaß. Drei Personen haben hier 9,-€ bezahlt.

Hoch über dem Festplatz ziehen Besucherinnen und Besucher des Schützenfestes ihre Bahnen im Rocket-Tower. In dem Kettenkarussell geht es in Raketen Richtung Weltall. Während sich die Gondeln über uns drehen und die Fahrgäste teilweise kopfüber wieder Richtung Erde schweben, bleiben wir lieber auf dem Boden der Tatsachen und kühlen uns mit einem Slush-Eis und kalten Getränken ab. 8,-€ investieren wir in die Erfrischung und unser Budget nähert sich seinem Ende. Am Greifer gehen wir eigentlich immer vorbei, aber dieses Mal lachen uns Frösche mit ihrem breiten Maul entgegen. Da einige Schützenfestbesucher hier wohl schon vor uns ihr Glück am Greifarm versucht haben, sitzt ein Frosch recht locker und lässt sich gut greifen. Für den Einsatz von 1,-€ können wir ein knuffiges Kuscheltier mit nach Hause nehmen.

Fazit: Der Greifer ist eigentlich ein Geldfresser. Legt besser vorher fest, wie oft ihr hier euer Glück versuchen wollt.

Da wir dieses Mal mit Kindern über das Schützenfest gebummelt sind, lassen wir die Festzelte in der Mitte des Platzes aus und verzichten auch auf die Lüttje Lage, die eigentlich ein Muss auf dem Fest ist. Nach rund zwei Stunden haben wir viel Geld ausgegeben, aber auch viel Spaß gehabt. Attraktive Fahrgeschäfte machen den Besuch des Schützenfestes zu einem abwechslungsreichen Ausflug und die Festzelte in der Mitte des Platzes sind auch einen Besuch wert. Wollt ihr selbst über das Schützenfest in Hannover bummeln? Noch bis zum 07. Juli habt ihr Gelegenheit, gebrannte Mandeln zu naschen, eine Rose zu schießen, Karussell zu fahren, euer Glück an der Losbude zu suchen oder einfach Spaß mit der Familie oder Freunden zu haben.

Ballerkalle, das Maskottchen des Schützenfestes, ist uns bei unserem Besuch leider nicht über den Weg gelaufen. Aber vielleicht ist er ja beim kleinen myheimat-Treffen am Donnerstag auf dem Festplatz zu sehen...

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23 Kommentare

  • A. T. am 01.07.2014 um 13:19

Nein... die bleibt immer und ewig in unseren Herzen *schmelz*

*mitschmelz*

@ Gabi: Ich rechne auch immer noch gerne in DM um, wenn ich meine, dass die Preise extrem angezogen haben. Und wie du schon gemerkt hast, kommt man mit vier Personen mit 50,-€ nicht mehr weit auf dem Schützenfest. Was wohl auch daran liegen mag, dass Kinder inzwischen fast überall schnell zu Erwachsenen werden, wenn es um Eintrittspreise geht - und das leider nicht nur auf dem Schützenfest. : (

Gefallen hat es uns aber trotzdem und wir haben uns den Nachmittag gerne gegönnt. In diesem Jahr können unsere beiden Kinder ja ihr Taschengeld mitnehmen. Dann kann ich mir selbst auch etwas Schönes kaufen. ; ))

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