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Ma' wieder "auff'e Conti"

So, nachdem am vergangenen Samstag das Wetter mal wieder zum Radfahren einlud, trieb es mich nach langer Zeit mal wieder nach Limmer zum ehemaligen Werksgelände der Continental.
Jemand hatte mir den Gefallen getan und den schützenden Bauzaun an einer Stelle so weit geöffnet, daß ich - ohne abzusteigen - mit dem Rad auf's Gelände fahren konnte. Danke dafür!
Kaum auf dem Gelände hielt ich jedoch erschrocken inne denn in einer Entfernung von etwa 200 Metern stand ein Polizeiwagen - allerdings außerhalb des Zauns.
Was tun? Herz in die Hand und losgeradelt - in Richtung des Wagens.
Meine Absicht war, mich dümmer zu stellen als ich mich fühle und mal ganz naiv zu fragen, ob man etwas dagegen hätte wenn ich mich hier aufhalte.
Doch die ganze Aufregung war vergeblich - der Wagen war leer und verlassen.
Einerseits gut, andererseits auch wieder nicht. Musste ich doch jetzt befürchten, die Polizisten irgendwo auf dem weitläufigen Gelände zu treffen.
Egal, ich fuhr erstmal weiter, schloss mein Rad in einer der vielen Hallen an und begann zu fotografieren.
Kurze Zeit später traf ich auf ein Paar - er auch mit Kamera - und sprach die zwei auf den blau-weißen Wagen draußen an.
Ja, man wisse Bescheid, vorhin waren wegen einer Schlägerei sogar drei Polizeiwagen und ein Krankenwagen hier auf dem Gelände.
Ach so, wenn weiter nichts los ist ... sehr beruhigend!
Später erblickte ich das Paar hoch über den Dächern eines Gebäudes welches ich bisher noch nicht betreten hatte.
Da wollte ich auch rauf!
Also ging ich zurück zum Rad, schloss es auf und fuhr in die entsprechende Richtung.
Unten vor dem Gebäude angekommen hörten mich zwei Jungen und wollten eigentlich die Flucht ergreifen. Erst durch meinen Zuruf, daß ich ihnen nichts tun würde, blieben sie stehen und warteten auf mich.
Die beiden waren etwa 10 und 12 Jahre alt und der jüngere zeigte sich plötzlich sehr mutig und stark: Er holte mit der kurzen Eisenstange in seiner Hand aus und tat so, als ob er mir damit eine Schramme quer durch's Gesicht ziehen wollte.
Normalerweise bin ich eher ängstlich veranlagt aber in diesem Fall habe ich nicht mal gezuckt sondern nur die Frage gestellt, ob die beiden auch schon das Polizeiauto vorne gesehen hätten.
Nein, hatten sie noch nicht.
Aber so waren die Fronten eindeutig geklärt: Ich tue ihnen nichts, dafür lassen sie mich in Ruhe und erklärten mir dann sogar den Weg nach oben auf's Dach.
Als sie mich dann allerdings fragten, ob ich nicht Lust hätte, auf den Turm zu steigen, musste ich doch passen.
Sich verbotenerweise hier aufzuhalten ist eine Sache, den hohen Turm zu besteigen (zumindest für mich) jedoch eine andere.

Also gingen wir unseres Weges (ich im Gebäude nach oben, sie unten zum Glück nicht an mein Rad) und ich kam noch zu einem spektakulären Blick über das Gelände und die weit entfernte Skyline von Hannover.

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7 Kommentare

Hanomag / Komatsu würde mich ja auch reizen aber da wird doch noch gearbeitet, oder? Von daher leider kein Tipp, sorry.
Kohlenpott muss ja paradiesisch sein für Leute wie uns ...

Sehr interessant Bericht und Fotos.
Meine Hochachtung, dass Du auf dem Gelände warst.

Kohlenpott - ja und nein. Hier mal ein Bericht aus Dortmund: Die Pütts (kohlenpöttlerisch für Zeche ;-) ) sind fast alle schon nutzungstechnisch umgewidmet (Museen bzw. Kultur), die ehemalige Kronenbrauerei ist ein Wohn- und Einkaufszentrum geworden, auf dem Gelände der Maschinenfabrik Deutschland hat sich ein Einkaufszentrum etabliert. Aber Hoesch und DHHU - ja, da geht noch was ....

Gruß aus Ehlershausen

Detlev, Ex-Ruhrie (OTOH - einmal Ruhrie, immer Ruhrie ... ;-) )

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