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Leben auf der Baustelle?

Vor ein paar Monaten besichtigte ich im Ihme-Zentrum eine Wohnung. Im Gespräch mit dem Vermieter erwähnte ich meine Skepsis gegenüber dem Zentrum. Doch dieser entgegnete, dass die Bauarbeiten bald abgeschlossen sein und schwärmte von dem neuen Linden-Park.
Am Mittwoch berichtete die HAZ, der US-Investor Carlyle Europe habe Insolvenz für seine Projektgesellschaften beantragt, die am Umbau des Ihme-Zentrums beteiligt sind. Die Bauarbeiten ruhen seit fünf Wochen.
Vorgestern bin ich zufällig in der Nähe des Ihme-Zentrums gewesen, der Zustand ist wirklich erschreckend.

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10 Kommentare

Ich war auch vor kurzen, seit Jahren, wieder "im" Ihme Zentrum. Oh mein Gott!!! Verzweifelt suchte ich nach einer Möglichkeit, vom Küchengarten aus, auf die obere Plattform zu gelangen. Der fahrstuhl machte alles andere als einen vertrauenswürdigen Eindruck. Die Treppe war auch nicht viel besser. Der alte Aufgang, die Brücke vom Küchengarten, war weg. Entlich oben angekommen, erkannte ich nichts wieder. Durch ein Gewirr von Baustellenzäunen und Schutt bahnte ich meinen Weg. Und sah zu, dass ich schnellstens wieder aus dem Zentrum raus kam. Es war wirklich nie der schönste Platz, aber die Situation jetzt ist doch traurig, erschreckend und unhaltbar. Da muss echt wieder was passieren.

Wir wohnen seit drei Jahren im Ihme-Zentrum und fühlen uns total verschaukelt. Uns als Mieter gibt es gar nicht, denn wir werden überall übersehen. Da wurden Wege einfach gesperrt, von heute auf morgen kamen wir nicht mehr aus unserer Wohnung oder zurück. Unsere Fahrräder stehen seit einem Jahr unten in einem Raum in der Parkgarage, der ohne uns etwas mitzuteilen, völlig abgeschottet wurde. Es gibt kein Herankommen.
Die Eigentümer beneiden uns Mieter, weil wir aus diesem kranken Moloch ausziehen könnten. Der Stadt Hannover, die Büros gemietet hat, wurde Mietnachlaß angeboten, uns Mietern nicht. Dafür haben wir mehr als zwei Jahre unerträglichen Lärm aushalten müssen, wovon der Staub heute immer noch irgendwie in der Wohnung auftaucht. Für nichts und wieder nichts.
Wenn wir nicht so eine wunderbare, praktische, altengerechte Wohnung hätten, würden wir uns auch mit dem Gedanken des Ausziehens bekannt machen. Wer jetzt in diese trostlose Ecke zieht, haben wir schon sehen können. Hauptsache, die Wohnungen werden wieder vermietet.

Ich kann mich noch erinnern als ich während meiner Ausbilddungszeit täglich vom Schwarzen Bären rüber nach Glocksee gelaufen bin, damals war noch einiges an leben im Zentrum. Für mich ging das Ihme Zentrum damit kaputt das, Saturn auszog und die Stadtbahnen Linien 3 und 7 nicht mehr über den Schwarzen Bären fuhren sondern über die Legionsbrücke.
Ob das Ihme-Zentrum noch einmal wiederbelebt werden kann, ich bezweifel dieses mittlerweile.

Klar haben die Mieter den Vorteil sich eien andere Bleibe suchen zu können, die Eigentümer der Wohnungen können einem nach den Zeitungsberichten aber auch Leid tun, wenn da wirklich solche "Nebenkosten" wie berichtet auflaufen, ich denke das könnte dann den einen oder anderen ( oder mehrere) in Insolvenz treiben ...

Ich würde denken : Mutwillig kaputt geplant

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