myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Herbstlich-besinnlicher Parkbesuch

  • Die Musik ist verklungen, die Lebensfackel gelöscht
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann

Als Neubürger hatte ich – anlässlich der Erkundung von Garbsens Umgebung – den Parkfriedhof Stöcken ins Auge gefasst, dessen Kapelle mir bei der Fahrt mit der Stadtbahn längst aufgefallen war. Friedhöfe verraten viel über alteingesessene Familien, Wohlstand, Konfession, Begräbniskultur, Kunstverstand eines Ortes. Der Eindruck des Stöckener Stadtfriedhofs auf den Besucher ist überwältigend: eine herrliche Parklandschaft mit immer neuen Durchblicken auf Statuen, Brunnen oder Wasserflächen, hohe Grabmalkunst mit antiken Tempeln, ägyptisierenden Obelisken und Sphingen, prächtigen Erbbegräbnissen. Die Trauer stellt sich häufig in Gestalt griechisch gewandeter Frauen dar, die Rosen ausschütten oder Kränze in der schlaff niederhängenden Hand halten und in Schmerz versunken zu Boden oder zum Bild des Verblichenen träumerisch aufblicken. Ein kriegerischer Jüngling mit Kurzschwert starrt entschlossen ins Weite, während ein anderer sich auf die gelöschte Lebensfackel stützt. Selbst einfache Steine sind von einer Ästhetik, die man auf heutigen Friedhöfen, wo Phantasielosigkeit und Eintönigkeit kaum mehr zu überbieten sind, vergeblich sucht. Glücklich, wer in einem alten Friedhof wie dem Stöckener der ewigen Ruhe pflegen oder der Auferstehung entgegendämmern darf.

  • Die Musik ist verklungen, die Lebensfackel gelöscht
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 1 / 9
  • Die Stühle sind verlassen, die Trauer bleibt
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 3 / 9
  • Durchblick zwischen Bäumen auf die letzten Dinge
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 4 / 9
  • Die Lebenden wollen essen - oder Abstand halten
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 5 / 9
  • Markiger Krieger trotzt dem Verhängnis
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 6 / 9
  • Wer die Schönheit angeschaut mit Augen ...
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 7 / 9
  • Eingang zur Unterwelt - von der Sphinx bewacht
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
  • Bild 9 / 9

Weitere Beiträge zu den Themen

Hannover entdeckenStadtfriedhof StöckenKunstFriedhof

5 Kommentare

Ich dachte immer, auf einem christlichen Friedhof würden (mit Engeln und Kreuzen usw.) die Gedanken auf das Jenseits gerichtet. Stattdessen wird in diesem Beitrag mit leichtgekleideten Frauengestalten der irdischen Schönheit gehuldigt. Übrigens gibt es, glaube ich, in Stöcken auch ein moslemisches Gräberfeld, auf dem so etwas wohl nicht möglich ist.

Alte Fríedhöfe sind so ausdrucksstartk. Ein gelungener Bericht.

Es gibt (im Stadtfriedhof Lahe) einen jesidischen Teilfriedhof, in dem meine Religion mit ganz anderen Symbolen (Sonne, "Engel Pfau") dargestellt wird.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

DamalsDamals-mein FotoarchivHannoverVerwaltungsgerichtKlagenStraßenbahnenRathausaffäre

Meistgelesene Beiträge