myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Er erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden

Der „weinende Jesus“ von Franz Gutmann aus Münstertal vor der Klosterkirche.
Er erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden
+ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ +

Meine Art zu Reisen hat für manche Menschen etwas von Mischung strenger Plan und Chaos. So weiß ich genau den Weg, den ich vorgehen will und da mir meiste Öffis dabei helfen habe ich auch die Urhzeiten für den Weg im Blick. Doch dann am Ziel will ich von strengem Plan und Ordnung nicht mehr so viel wissen, - vor allem wenn ich das erste Mal an diesem Ort. Ich nehme dann Bilder in mir auf und ersaufe in der Flut, wenn mir jetzt jemand eine Führung anbieten wollte, meine Antwort ist bislang immer gewesen: heute nicht, aber bestimmt beim nächsten Mal. Da bin ich gar nich so viel anders als die beiden Mädchen von denen ich schon berichtete
http://www.myheimat.de/hannover/beitrag/79768/du-w...
So erging es mir auch beim Besuch des Münstertals am südwestlichen Rand des Schwarzwaldes (Markgräfler Land). Ich wusste, es würde zu viel, ich wollte es sehen, das Kloster St.Trudpert. - Führung um 14.30 Uhr - nein Danke, ich muss das erst mal gesehen haben, dann kommen meine Fragen, beim nächsten Mal bestimmt.
Von diesem Kloster ist mir nahezu nichts in Erinnerung geblieben, weil ich an einem einzigen Stein faszinierend so sehr stehen geblieben bin, dass ich ihn als das Wichtigste für mich verinnerlicht hatte (ich bin mir ganz sicher, das was wir sonst so gesehen haben, lohnt zwei drei weitere Besuche dort!) - bei der Rückfahrt machte ich mir gleich eine Mini-Skizze in meinem "immer-dabei-Reise-Buch", in dem meist originelle Szenen aufgeschrieben stehen, selten eine gezeichnete Erinnerung. Aber das was ich da gesehen hatte wollte auf dem Papier weiter leben. Und ohne, dass ich mir dessen bewusst geworden bin, lebte es schon, denn ich hatte einen Fehler mit eingezeichnet, weil ich mit meinem inneren Auge mehr gesehen hatte, als da war. Das sollte er mir erst zwei Wochen Später auffallen, als wir die abgezogenen Fotos aus dem Labor holten.
Der große mächtige Kopf
einem weisen Menschen ähnlich vorn über gebeugt
und aus den Augen tropfte es unentwegt, ganz zärtlich, so dass zunächst gar nicht klar werden konnte, dass die tropfen aus den Augenwinkeln kamen. Ich musste mich dieser Figur schon mehr zuwenden, um das zu entdecken und genau unter dem Gesicht ungemein große Hände zu einer Schale geformt gehalten. Und schon beim Verinnerlichen vor diesem Stein kam mir das Segenswort in den Sinn „(...)Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“
Erst viel später erfahre ich meinen zweiten Irrtum. Der Brunnen ist eine Werk des Franz Gutmann* aus Münstertal und er hat damit den „weinenden Jesus“ verkörpern wollen.
Aber wer nun meint, die Geschichte sei damit schon zuende, dem kann ich schon die Fortsetzung anbieten. Und von hier an dürften besonders die Leserinnen und Leser in Eldagsen am Deister aufmerksam werden.
Zu der war auch die Eldagser Kirchengemeinde auf der Suche nach einem gut erkennbaren, aber doch auch eine Aussage sollte sich darin finden lassen für den der sie finden möchte. Es gab einige wirklich gute Vorschläge, die aber trotzdem nicht so richtig ansteckend wirken wollten. Und nebenbei malte ich aus meinem "immer-dabei-Reise-Buch" die Skizze ab – nur spiegelverkehrt und neben saß jemand aus dem Findungsausschuss. sah mich da rumkritzeln und „das wäre es doch, sieht doch aus wie ein E. - E wie Eldagsen“ und ist trotzdem kein Buchstabe. Es fehlte nur noch der Schriftzug St.Alexandri.
Und heute – einen Tag nach Winnenden musste ich nun wieder an diesen tränenden Brunnen denken „Er erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“ - so werde ich wohl in Zukunft mehr an den Brunnen denken, als ein Segensbild mit dem sich erbarmenden Gott!

* = „1928 wurde ich in Münstertal, Schwarzwald, geboren. Mein Vater zeigte mir, wie man eine Axt
schleift. Wichtigeres habe ich seither nicht mehr gelernt.“ (Franz Gutmann)

  • das ist seit 2002 das offizielle Emblem der Kirchengemeinde
  • hochgeladen von Christel Pruessner
  • Bild 5 / 6

Weitere Beiträge zu den Themen

SchwarzwaldMarkgräfler LandSt.Trudpert (Münstertal)

2 Kommentare

Danke für diese Erläuterung, Christel.

@ Walter, sag ich doch, dass auch Eldagser hier noch ins Staunen kommen!

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

Hannover entdeckenNeues Rathaus HannoverVerwaltungsgericht HannoverDisziplinarverfahrenRathausaffäreHarald HärkeHannover Maschsee

Meistgelesene Beiträge