...der "Bauch" von Hannover
Gestern war ich mal wieder in Hannover, Gisela hatte einen wichtigen Termin gleich nach der Mittagszeit. Weil wir ja nicht wissen wie lange dieser Termin dauert, haben wir erst einmal in der Markthalle in Hannover Mittag gegessen. Zuerst gehe ich zu „Oma Duhnsen“, das ist eine 1,30 m hohe Bronzefigur, die vor dem Nordeingang steht. Vor ihr steht ein Korb und eine Katze, jeder Hannoveraner weiß, wenn man diese Katze streichelt und den Geldkorb berührt, der hat keine Geldsorgen mehr. Unser Weg führt uns als nächstes immer erst zum Stand von Cüneyt. Hier bekommt man noch reelle Ware angeboten. Da gibt es einen Teller gefüllt mit mediterraner Köstlichkeit, viel Gemüse, dazu Reis, alles etwas schärfer abgeschmeckt und zu einem Preis der weit unter dem einer Portion Currywurst mit Pommes liegt. Wenn dann noch Zeit ist, schlendere ich noch an allen Ständen vorbei, trinke noch einen Capuccino, hole mir eine Nase voll Fischgeruch und schaue mir von der Balustrade die Betriebsamkeit in der Markthalle an.
Schon vor 40 Jahren bin ich mit meiner Frau auf unserem Heinkel Roller in die Markthalle zum einkaufen gefahren. Da gab es auf dem Lande noch keinen Supermarkt, und der Tante Emma Laden war auch fast 4 km weit weg. Dort haben wir größtenteils die Lebensmittel für die ganze Woche eingekauft. Später hat sich das erledigt, wir sind dann in die Kreisstadt gezogen, da war Tengelmann vor der Haustür. Mittlerweile schossen ja die Supermärkte wie Pilze aus der Erde, da hat an die Markthalle niemand mehr gedacht. Bis mal wieder jemand darauf kam und uns zu so einem Hallenbummel mit Sektfrühstück eingeladen hatte. Ab diesem Tag fahren wir wenn es die Zeit erlaubt, wieder mal in die Markthalle, meistens passt es ja auch gerade mit dem Mittagessen.
Die erste Markthalle für Hannover wurde im Jahre 1892 von dem Architekten Paul Rowald entworfen, sie wurde gern von der Hannoverschen Bevölkerung angenommen. Bis am 26.07.1943 die Bomben auf Hannover fielen, war die Markthalle auf 3 Etagen voll genutzt. Erst 1955 stimmten fast 80.000 Bürger von Hannover, für den Wiederaufbau der Markthalle. Die neue Markthalle wurde auf den Fundamenten der alten Halle aufgebaut, sie ist heute 84 m lang und 48 m breit.
Als junger Spund habe ich meine Schwester öfters in der Markthalle besucht, sie arbeitet damals als Verkäuferin in einer Schlachterei in Schloß Ricklingen und war einige Tage in der Woche in der Halle Wurstwaren verkaufen. Oft hart sie mir davon erzählt wie kalt es damals in der Hall gewesen ist.
Das ist alles Geschichte, heute braucht kein Kunde mehr in der Markthalle frieren und das ist auch gut so.
Ich wünsche dem „Bauch von Hannover“ noch viele gute verkaufsträchtige Jahre.
Der Helmut weiß wirklich wos langgeht !
Die Markthalle in Hannover ist ein Muß. Auch wir gehen dort, wenn in Hannover zu tun ist, essen, günstig und gut !!! Die Bilder lassen mir schon den Magen knurren. Schon bei deren Anblick empfinde ich den leckeren Markthallengeruch in der Nase. Auch Oma Duhnsen , schön getroffen, aber das man sie berühren muß, wußte ich nicht. Werden wir beim nächsten mal nachholen müssen.