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150 Jahre Rotes Kreuz - 50 Jahre DRK-Fachdienstbereitschaft Niedersachsen

In diesen Tagen gibt es gleich zwei besondere Rotkreuzgeburtstage zu feiern. Vor 150 Jahren organisierte der Schweizer Henry Dunant auf dem Schlachtfeld von Solferino/Italien mit anderen Freiwilligen erstmals eine unparteiliche, nur an der Not der Menschen ausgerichtete Versorgung von Verletzten und Verwundeten. Diese Tat gilt als Ursprung der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und der Genfer Konventionen. Seit nunmehr 50 Jahren ist die Fachdienstbereitschaft (FDB) des Deutschen Roten Kreuzes, Landesverband Niedersachsen e.V. in Hannover Teil der größten privaten und unabhängigen Hilfsorganisation.

Die ehrenamtliche Gemeinschaft wurde im Juli 1959 zur Unterstützung der Aufgaben des DRK im Zivil- und Katastrophenschutz gegründet. Zu jeder Zeit wurde in Hannover-Misburg das Katastrophenschutzzentrum des DRK-Landesverbandes aufgebaut und die Hilfszugabteilung Niedersachsen aufgestellt. Zur Unterstützung von überregionalen Einsätzen wurden vom Landesverband ehrenamtliche Helfer angeworben, die durch regelmäßige Dienste und Ausbildungen in Misburg die Einsatzbereitschaft sicherstellten. Von Anfang an lag der Schwerpunkt im technisch-handwerklichen Bereich, wie dem Einsatz von schwerem Gerät, Betrieb von Stromaggregaten und Wasserfiltern oder dem Aufbau und Betrieb von Fernmeldeverbindungen. Dazu galt es die hauptamtlichen Mitarbeiter im Katastrophenschutzlager bei Wartung und Instandhaltung von Material und Kraftfahrzeugen zu unterstützen. 1962 folgte mit dem Sturmfluteinsatz an der Elbe die erste große Bewährungsprobe. Tagelang waren Helferinnen und Helfer aus Misburg bei Stade im Einsatz. Auch 1963 beim Bergwerksunglück in Lengede und 1975 bei der Waldbrandkatastrophe in Niedersachsen leisteten sie Hilfe. Dazu kamen über Jahrzehnte immer wieder Einsätze im Ausland, meist technische Hilfe und Wiederaufbau nach Erdbeben (z.B. in Italien, Türkei, Iran, Armenien, Peru, Nicaragua) und Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, wie in Afrika und anderen Gebieten. Über die Kurzwellenfunkanlage in Misburg konnte Kontakt der zu den Hilfskräften im Ausland gehalten werden. In jüngerer Vergangenheit waren Hilfsleistungen während der Elbehochwasser 2002 und 2006 gefordert, sowie Unterstützung der Notfallvorsorge bei der Fußballweltmeisterschaft 2006.

Die Neuordnung des Zivil- und Katastrophenschutzes in Deutschland nach der Wiedervereinigung in den 1990er Jahren bis heute hatte eine stetige Reduzierung der Material- und Fahrzeugvorhaltung in Misburg zur Folge. Dadurch wandelten sich auch die Aufgaben der Fachdienstbereitschaft, die sich heute als Einsatzreserve und Unterstützungseinheit versteht. Die FDB bringt auf Anforderung in ganz Niedersachsen Kommunikationstechnik zum Einsatz und unterstützt örtliche DRK-Einheiten bei Einsätzen mit technischem Equipment und Fachkräften. Der Schwerpunkt im Fernmeldebereich (heute als Fachdienst "Information und Kommunikation" bezeichnet) liegt neben dem Sprechfunk vor allem auf dem Feldkabelbau, dem Aufbau von drahtgebundenen Netzen, auch über größere Entfernungen. Bei längeren Einsätzen oder Katastrophenfällen kann diese robuste und zuverlässige Technik ausgefallene oder gestörte Funk-, Handy- oder Telefonnetze ersetzen. Auch die weltweite Kommunikationsmöglichkeit über Kurzwelle soll durch die Ausbildung von Amateurfunkern wieder ausgebaut werden.

Bis heute hilft die Fachdienstbereitschaft unter dem Motto "Technik für Menschen" im Sinne von Henry Dunant und den Rotkreuzgrundsätzen. Sie ist aufgrund ihrer direkten Zuordnung zum DRK-Landesverband Niedersachsen und ihrer überörtlichen Ausrichtung als Rotkreuzgemeinschaft eine Besonderheit im Deutschen Roten Kreuz. Aktuell sind etwa 25 Ehrenamtliche aus verschiedenen Bereichen Niedersachsens aktiv tätig, darunter fünf Jugendliche, die derzeit ausgebildet werden. Die Fachdienstbereitschaft freut sich über motivierte, technisch interessierte Männer und Frauen jeden Alters, die einmal eine andere Seite der Rotkreuzarbeit (abseits vom Sanitäts- und Rettungsdienst) kennenlernen möchten. Jugendliche ab 14 Jahren können eine Grundausbildung beginnen. Treffen finden jeden Dienstag ab 19 Uhr auf dem DRK-Gelände in Hannover-Misburg, Buchholzer Straße 76 statt.

  • Fahrzeugkolonne in den 1960er Jahren
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  • Feldkabelbau in den 1960er Jahren
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  • Haupteingang DRK-Gebäude Misburg
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2 Kommentare

Es ist ja kaum zu glauben, daß es schon 50 Jahre her ist. Zuvor war ein Aufruf in der Zeitung, daß an technischen Aufgaben zum Katastrophenschutz im DRK interessierte Menschen gesucht werden.
Ich war im Fernmeldewesen ausgebildet und trat am 1.7. 1959 in die Fachdienstbereitschaft (FDB) ein. Es folgte die Erste-Hilfe-Ausbildung und die Ausbildung zum Gruppenführer. Dann wurde es ernst. Wir wurden zum Einsatz Hochwasser in Buxtehude geschickt. Die postalischen Fernmeldeleitungen waren durch das Hochwasser außer Betrieb. So war die Funkleitstelle (siehe Bild), der mein Betriebsraum war, unsere Verbindung vom Stab zum DRK Landesverband in Hannover. Die Verbindungen innerhalb von Buxtehude wurden Feldkabeln und Funksprechgeräten hersgestellt. Diese Geräte waren schwer.
Auch beim Bergwerksunglück in Lengede wurde der Fernmeldezug benötigt.
Ich habe viel Zeit in das DRK investiert, aber damit auch meiner Familie vorenthalten. Ich habe erlebt, daß das Wort "Kameradschaft" in schwierigen Ausbildungen und Einsätzen sehr viel bedeutet. Ich bin als Kreisbereitschaftsführer (Kbf) in den Ruhestand gegangen. noch heute freue ich mich über die Freundschaft zu Wolfgang Peter, der dann Kbf wurde.
Ich wünsche der FDB immer wieder Menschen zu finden, die einen "Tick" für die Hilfe an anderen Menschen haben.
Udo Heintz

Herr Günter Saakel sprach mich an. Er ist heute noch in der FDB im Feernmeldezug aktiv. Damals war er auch zu dem Einsatz gerufen worden. Wir waren mit dem DRK-Stab im Gymnsium Athenaeum untergebracht. In der Stadt war absolut dunkel. Die Stromversorgung war ausgefallen. Der Technische Zug aber versorgte uns über ein Notstromagregat mit Strom.
Günter Saakel berichtigte mir den Einsatzort, der in meinem Dienstbuch so steht: Buxtehude/Stade. In Buxtehude hatten wir Versorgungsgüter aufgenommen, um in Stade unseren Einsatz zu leisten.

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