Das Sozialzentrum Misburg, eine der besten Sozialstationen in Hannover
JUAN CARLOS BLANCO VARELA UND DER MITARBEIT VON WOLFGANG ILLMER SCHREIBEN WEITER ÜBER DIE LANGE REISE MISBURGS DURCH DIE ZEIT.
VIELES LIEF IN MISBURG IN DEN LETZTEN JAHRZEHNTEN POLITISCH, WIRTSCHAFTLICH UND KULTURELL FALSCH, DOCH IN DER SOZIALPOLITIK IST MISBURG IN HANNOVER SPITZE, AN DER STELLE MUSS ICH SAGEN, DER BEZIRKSRAT TUT VIEL GUTES IN DIESER RICHTUNG. DAS SOZIALZENTRUM MISBURG IST EINE ERFOLGSGESCHICHTE DER GEMEINDE UND DER GEMEINDEVERTRETER, EIN GROSSES LOB AN DIE MITARBEITER VOM SOZIALZENTRUM MISBURG, DIE FÜR UNSERE ÄLTEREN, SOWIE FÜR DIE KRANKEN UND SOZIALSCHWACHEN STÄNDIG UND BEISPIELLOS IM EINSATZ SIND. IHNEN ALLE MÖCHTE ICH HIERMIT DANKEN. MIT DIESEM BERICHT GEHT DIE GESCHICHTE WEITER DURCH DIE 90er JAHRE, DIE MIT WICHTIGEN HILFS- UND SPENDENAKTIONEN, DIE SOZIALEINSTELLUNG DER MISBURGER BEVÖLKERUNG UNTER BEWEIS STELLTEN.
1995: Am 30 Juni 1995, starb der erste Vorsitzende des Misburger Heimatbundes Wolfgang Jakob.
EIN HANNOVERANER WURDE EIN ALTER MISBURGER, WOLFGANG JAKOB WAR EIN HEIMATGEBUNDENENER ZAHNARZT.
Im Alter von 77 Jahren starb Wolfgang Jakob, der Misburger Zahnarzt, der sich gern mit der Misburger Heimatgeschichte befasst hat. Er gehörte seit 1962 zum Heimatbund. Im Jahr 1971 übernahm er den Vorsitz der Misburger Heimatbundgruppe von Anton Scholand. Trotz Krankheit führte er den Heimatbund Misburg mit großer Hingabe bis zu seinem Tod.
Wolfgang Jakob hat das Kulturleben in Misburg vielfältig bereichert. Er war lange Jahre als Vorsteher der Johanniskirche tätig. Im Jahr 1981 verfasste er die Broschüre „Misburg-Anderten von A bis Z". Für seine 40-jährige Mitgliedschaft in der Uniformierten Schützengesellschaft Misburg v. 1862, wurde er nur wenige Tage vor seinem Tod geehrt.
1995: Große Hilfsaktion für UNICEF.
Am 1. September 1995, fand ein Country-Festival, in dem mit 1000 Besuchern gefüllten Bürgerhaus Misburg, zugunsten von UNICEF statt. Sponsor dieser Veranstaltung war die „WfH", der Eintritt war kostenlos. Es war eine Gala-Vorstellung des Country Musikers Gunter Gabriel. Er wurde von den Nashville-Playboys begleitet und bereitete dem Publikum im Saal des Bürgerhauses viel Spaß, mit Country-Sound und Truckersongs wurde das Publikum fast drei Stunden lang eingeheitzt, mit Hits aus der 70er und 80er Jahren wie „Ohne Moos nichts los", „Hey Boss, ich brauch mehr Geld", „Intercity Linie Nr. 4" oder „Er ist ein Kerl, ein ganzer Mann", aber auch sein damaliger aktuelle Hit „Straßenhund" durfte nicht fehlen. „Straßenhund“ war ein Lied das seine eigene Geschichte und Erfahrungen erzählte, damals zog Gunter Gabriel mit seinem Wohnmobil durch die Lande.
Dieses Country-Festival 1995 zu Gunsten von UNICEF, war eine große Aktion dank der Wählergemeinschaft „Wir für Hannover" (WFH), die Besucher haben natürlich reichlich gespendet. Während Gunter Gabriel Autogramme schrieb, äußerte sich die UNICEF-Mitarbeiterin Frau Lohmann: „UNICEF tut was für unsere Kinder, für alle Kinder. Die Kinder sind die Zukunft der Welt, ich freue mich über den großen Erfolg hier in Misburg. „Die Sponsoren sowie die Organisatoren Carmen Müller (Kulturtreff) und WfH-Chef Karl-Heinz Rädecker verdienen Dank. Die Kinder der Welt konnten sich an diesem Abend über eine Spende von 2.5oo DM freuen.
17. Dezember 1995
Der Bürgermeister der Stadt Hannover Bernd Strauch wird 1. Vorsitzender vom Sozialzentrum Misburg. Bis zu seinem Tod 2015 blieb er Vorsitzender.
DAS JAHR 1995, WAR EINE KONZENTRIERTE AKTION IN MISBURG ZUGUNSTEN VON „UNICEF"
Im Jahr 1995 startete eine organisierte Hilfsaktion das ganze Jahr zugunsten von UNICEF. Der Neujahrsempfang des vgi stand 1996 unter dem Motto „Große Hilfe für UNICEF“, für diese einmalige Aktion wurde extra ein Spendenkonto bei der Stadtsparkasse in Misburg eröffnet. Gleich zu Beginn des Neujahrsempfang konnte der Vorsitzende des vgi, Wolfgang Illmer, dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover Herbert Schmalstieg, einen symbolischen Scheck über Spenden, die über das ganze Jahr 1995 bei verschiedenen Aktionen gesammelt wurden, in Höhe von 15.000 DM überreichen. An dieser Spendenaktionen für UNICEF im Jahr 1995 beteiligten sich viele Bürger, Vereine, Verbände und Geschäftsleute aus Misburg und Anderten. UNICEF freute sich über die Spendenbereitschaft des Stadtbezirks Misburg-Anderten.
Alle, die sich an diesen Spendenaktionen beteiligt haben, hofften, das die Knochenmarktransplantation ein Erfolg würde, und dadurch der Mitbürger Mathias Becker schnell und gesund zu seiner Familie zurückkehren konnte. Diese außergewöhnliche Solidarität hat große Geschichte in Misburg gemacht und es hat sich wieder gezeigt, immer wenn sich die Lokalzeitung massiv für solche Solidaritätsakte im Erscheinungsgebiet einsetzt, werden solche Aktionen ein Erfolg, daher neben dem großen Dank an den Aufruf zu Spenden von Dr. Marlena Robin-Winn, gebührt auch dem „wochenspiegel" der Erfolg dieser erstklassigen Solidaritäts-Hilfsaktion der Misburger Bevölkerung.
1996: Sportgemeinschaft Misburg (1986-1996), feierte 1oo Jahre Sportgeschichte.
1996: Behinderten-Bus für das Sozialzentrum.
DAS SOZIALZENTRUM MISBURG SCHAFFTE SICH EINEN BEHINDERTENGERECHTEN BUS AN.
Im Jahr 1996 konnte ein behindertengerechter Bus angeschafft werden. Die Geschäftsführerin vom Sozialzentrum Misburg, Bärbel Hübner sagte: „Endlich verfügt unser Sozialzentrum über ein behindertengerechtes Fahrzeug." Der Vorsitzende des Sozialzentrums Bernd Strauch erklärte, das die Anschaffung dank vieler Spenden aus der Bevölkerung und der Geschäftsleute möglich geworden war. Dafür bedankte er sich. Der behindertengerechte Bus war für den Transport von Behinderten gut technisch ausgerüstet, über eine Rampe wurden die Rollstühle in das Fahrzeug gefahren und dort für die Fahrt sicher angeschnallt. Der Bus sollte vor allem im Bereich Tagespflege eingesetzt werden, aber auch zum Holen und Bringen von Gruppen-Aktivitäten des Sozialzentrums eingesetzt werden.
Bei der Übergabe des Busses waren dabei: Geschäftsführerin des Sozialzentrums Bärbel Hübner sowie der 1. Vorsitzende Bernd Strauch, Dres. Ricarda und Udo Niedergerke, die Ärzte Dr. Fromm (KV), Dr. Kügler, Dr. Reinecke sowie Schwester Heide.
CHRONOLOGISCHER WEG DES SOZIALZENTRUMS MISBURG E.V.
Die Vereinsgründung war am 27. Februar 1974, mit folgenden Mitgliedern:
- Ev. luth. Johanniskirchengemeinde.
- Ev. luth. Trinitatiskirchengemeinde.
- Ev. luth. Dietrich Bonhoeffer-Kirchengemeinde.
- Ev. luth. Stadtkirchenverband (1997 ausgeschieden).
- Stadtverband der AWO Hannover (heute Arbeitsgemeinschaft Region Hannover)
- Kreisverband Hannover-Land des DRK (heute DRK Region Hannover e.V.).
Vorsitzender des Vereins wurde Dr. Dietger Ederhof (Stadt Hannover), stellvertretender Vorsitzender Pastor K.-H. Sander (Trinitatiskirche), Schatzmeister Dieter Zywicki (Geschäftsführer der AWO). Die Beisitzer stellten die Kirchengemeinde und das DRK.
Ziel dieses neugegründeten Vereins ist die Versorgung der Misburger Bürger durch Kranken-und Hauspflege, gleichzeitig ein umfassendes Angebot an sozialer Hilfe zu gewährleisten und zu verbessern. Es soll als eine familienorientierte Hilfestellung verstanden werden, die u. a. auch praktische Begleitung in der Schwangerschaft und andere besonderen Lebenslagen mit einbezieht.:
- Zuerst wurde die Geschäftsstelle des Sozialzentrums Misburg, in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Kurzen Straße 1, in Misburg, eingerichtet.
- Am 01. 07.1974, wurde die Sozialarbeiterin Bärbel Hübner als Geschäftführerin eingestellt, (sie blieb Geschäftsführerin bis 2006).
- Am 01.10.1974, nimmt das Sozialzentrum Misburg, ihre Arbeit mit 4 Krankenschwestern und Alterspflegerin auf.
- Am 01.01.1975, zwei Teilzeitkräfte in der Haus-und Familiensorge sowie einige Aushilfen verstärken die Arbeit des Sozialzentrums Misburg.
- Im Jahr 1981, die Geschäftsstelle war zu klein geworden für den steigenden Bedarf um Hilfsmittel zu verleihen. Dafür wurde ein Bunker an der Anderter Straße als Lager für die Hilfsmittel (Rollatoren, Betten usw.) genutzt. In diesem Jahr stellte die Deurag-Nerag dem Sozialzentrum einen VW-Bus zur Verfügung. Er wurde für den Transport von Pflegerischen Hilfsmitteln genutzt.
Im Jahr 1983 verfügte der Fuhrpark des Sozialzentrums über 8 Fahrzeuge. Trotzdem noch bis in die 90er Jahre, fuhren etliche Pflegekräfte mit den Fahrrad zu ihren Einsätzen.
01.12.1990, die Kirchengemeinde St. Martin aus Anderten, tritt als Mitglied dem Sozialzentrum-Misburg bei. Die Kirchengemeinde stellt eine Planstelle für eine Krankenschwester zur Verfügung.
Im Jahr 1991 starb der 1. Vorsitzende Dr. Dietger Ederhof, sein Stellvertreter Pastor K.-H. Sander, übernimmt den Vorsitz und bleibt bis 1995 im Amt.
Im Jahr 1993, wurde mit dem Neubau eines Hauses für das Sozialzentrum begonnen. Der Bau wurde durch Mittel von Bund, Land und Kommune sowie auch von gemeinnützigen Einrichtungen, die Landeskirche Hannover und ihr diakonisches Werk sowie auch die vielen Spenden von Bürgern, waren für den Bau entscheidend, eine beispielhafte Spende über 500.000 DM wurde durch den Misburger Bürger Gerhard Ernst überreicht.
Im Jahr 1994 wurde mit einem Gottesdienst und einem Tag der offenen Tür, das neue Misburger Sozialzentrum feierlich eröffnet.
Am 01.01.1995, wurde die Pflegeversicherung eingeführt. Für den ambulanten Bereich wurden neue Abschlüsse von Versorgungsverträge für die Tages- und Kurzzeitpflege sowie für Krankenwohnungen, erforderlich.
Am 17.12.1995, wurde Bernd Strauch, der Bürgermeister der Stadt Hannover, 1. Vorsitzender des Sozialzentrums Misburg. Pastor Wolfgang Bruns von der Johanniskirche wird stellvertretender Vorsitzender. Bernd Strauch blieb Vorsitzender des Sozialzentrum Misburgs von 1995 bis zu seinem Tod 2015.
Im Herbst 1997, wurde ein benachbartes Wohnhaus in der Buchholzerstrasse, von der GBH für den ambulanten Dienst und der Verwaltung angemietet und saniert.
1998/99, der Neubau des 1993 gebauten Sozialzentrums Misburg, wurde für die Anforderungen der Kranken- und Pflegeversicherung, umgebaut.
Ab dem Jahr 2001 nahmen die Pflegeverträge erheblich zu, damit ist auch der räumliche Bedarf gewachsen. Um die Räumlichkeiten zu vergrößern und den Bedarf zu decken, mietet man direkt für den ambulanten Dienst das Nachbar-Wohnhaus Buchholzerstrasse 7A von der GBH an.
Ab den 01.01.2004 wurde in dem Arbeitsfeld Hospizpflege, die Kurzzeitpflege eingestellt. Das Gebäude in dem Dietger-Ederhof-Weg 4, wurde ausschließlich als stationäre Hospiz-Stelle geführt. Es wurden 10 Hospizgäste in 9 Zimmerräumen betreut. Hier wurden Menschen in einem würdevollen Rahmen versorgt und bis zum Sterbezeitpunkt begleitet.
2004/2005, im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ruhestand der langjährigen Geschäftsführerin Bärbel Hübner, begannen wesentliche Veränderungen in der Trägerstruktur. Der bisher geltende Vertrag mit der Stadt Hannover, insbesondere über die finanzielle Beteiligung im Sozialzentrum Misburg lief aus und wurde durch die Stadt Hannover nicht mehr erneuert. Mit den Rückzug der Stadt Hannover entfällt auch die Finanzierung der Stelle der Geschäftsführung. Beides bedeutete eine große finanzielle Einbuße. Der langjährige stellvertretende Vorsitzende Dieter Zywicki, scheidet aus Altersgründen aus.
„Schon wieder lässt Hannover die Misburger in Stich, ich behaupte immer noch, dass die Misburger Bürger seit der Eingemeindung, nur noch benachteiligt worden sind und alles weggenommen wurde".
In einer Mitgliederversammlung im November 2005, wurde der Kirchenverwaltungsrat a. D., Dietrich Bartels (Vorsitzender des Evangelischen Hilfsverein) in den Vorstand des Sozialzentrums bestimmt, ebenfalls auch der Geschäftsführer der AWO Region Hannover Georg Schwarz. In dieser Mitgliederversammlung wird auch die Geschäftsführerin Monika Reimann als neue Geschäftsführerin des Sozialzentrums Misburg ab dem 01. Februar 2006 bestimmt.
Die Geschäftsführerin der ersten Stunde, Bärbel Hübner, scheidet am 31. Januar 2006 aus, sie geht in den verdienten Ruhestand. Für Ihre Jahrzehnte lange engagierte Arbeit für das Sozialzentrum Misburg, bekam sie das Kronenkreuz des Diakonischen Werkes der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verliehen.
Im Zeitraum der Geschäftsführung von Monika Reimann (2006-2010), wurde das Hospiz (2008) komplett saniert und umgebaut. Heute verfügt das Hospiz des Sozialzentrums Misburg über 9. Plätze für alte und kranke Menschen, die auf ihre letzte Ruhe in behaglicher Atmosphäre sozialgerecht warten. Neue Geschäftsführerin ab 2010, wurde Pastorin Elke Marx. Das Sozialzentrum Misburg zählte 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Dank des großen sozialen Engagement der Misburger Bürger und der Lokalpolitiker, was ich hier hervorheben möchte, ist das Sozialzentrum Misburg tief verwurzelt im Stadtteil Misburg . Das Hospiz war und ist von herausragender Bedeutung, Dank der langjährigen und verlässlichen engagierten Mitarbeit der ehrenamtlichen Helfenden aus dem Stadtteil und über die Grenzen hinaus.
Seit 2015 übernahm Klaus-Georg Schwarz den Vorsitz des Sozialzentrums Misburg, wo Pastorin Elke Marx bereits seit 2010 als Geschäftsführerin tätig ist.
Pastorin Elke Marx:
1986-1988, Dipl. Theologin, evangelische Theologie an der kirchlichen Hochschule Bethel.
1988-1991, Dipl. Theologin, evangelische Theologie an der Friedrich Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
1991-1993, Dipl. Theologin, evangelische Theologie an der Georg-August-Universität Göttingen.
Seit 1988 ist Elke Marx, Pastorin.
BERND STRAUCH WURDE 1. BÜRGERMEISTER VON HANNOVER, 1996.
Im November 1996 stand die Bürgermeister-Wahl der Stadt Hannover an und die SPD -Fraktion schlug Bernd Strauch als Kandidaten zum 1. Bürgermeister vor. Er bekam ein überwältigendes Ergebnis mit 61 Ja- und 3 Gegenstimmen, dadurch wurde er zum 1. Bürgermeister und Ratsvorsitzenden der Stadt Hannover gewählt. Bernd Strauch erhielt das zweitbeste Stimmenergebnis von Hannover, nur Herbert Schmalstieg erhielt mehr Stimmen. Bernd Strauch hatte mit dem Amt des 1. Bürgermeisters von Hannover vorerst sein politisches Ziel erreicht.
1997: Große Ehrung für eine Misburgerin.
DR. MARLENA ROBIN-WINN SETZTE SICH STÄNDIG FÜR DAS WOHL DER BÜRGER IN DEM STADTBEZIRK MISBURG-ANDERTEN EIN.
Für ihren vorbildlichen Verdienst, bekam sie vom Bundespräsident Roman Herzog auf Vorschlag des niedersächsischen Ministerpräsidenten das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland". Diese hohe Auszeichnung wurde im Mai 1997, im festlich, geschmückten Rathaus durch den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover Herbert Schmalstieg, überreicht.
Im Jahr 1967, absolvierte Marlena Robin das Abitur, gleich danach begann sie eine Ausbildung zur Schwesternhelferin des Johanniter-Ordens in ihrer Geburtsstadt Herzberg am Harz. Sie begann danach Medizin und Physik zu studieren und promovierte im Jahr 1974 und 1975 erhielt sie die Approbation. Ab 1980 war sie wissenschaftliche Assistentin in der Immunologie und Transfusionsmedizin, eine Abteilung der Medizinischen Hochschule Hannover. Sie setzte sich immer für eine medizinische Versorgung in Krisengebieten ein. Im Vordergrund standen Frauen und Kinder, sie investierte viel Kraft und Aufwand in ihrer Arbeit bei der Organisation „Care-Deutschland", dabei übernahm sie ab 1981 eine verantwortungsvolle Position bei der damaligen Aktion „Helf Russland", es ging dabei um eine umfangreiche Versorgung krebskranker Kinder in Sibirien und dem Kaukasus.
Während der kriegerischen Auseinandersetzungen in Bosnien, war Dr. Marlena Robin-Winn, ehrenamtlich tätig und gründete zusammen mit einer Gruppe bosnischer Ärztinnen eine Initiative mit den Ziel, psychisch verletzte Frauen und Kinder zu versorgen und zu betreuen. Neben diesen vielen Aktivitäten übte sie verantwortliche Positionen im Deutschen Ärztinnenbund e.V., Regionalgruppe Hannover, auch in der Ärztekammer Niedersachsen und von 1992 bis 1995 im Sozial- und Gesundheitsausschuss der Landeshauptstadt Hannover als beratendes Mitglied, aus. Sie gehörte auch dem Bezirksrat Misburg-Anderten an und setzte sich dauernd für das Wohl der Bürger im Stadtbezirk ein. Im Juli 1996, war ein dringlicher Fall von Leukämie bei einer jungen Frau, damals gab es noch keine Spenderdatei, da kam bei ihr die medizinische Berufung, sie wollte unbedingt diese Art von Patienten helfen.
So wurde noch im diesen Jahr dank Marlena Robin-Winn das norddeutsche Stammzellspender Register gegründet. Heute ist dieses Register (NKR) das drittgrößte Spenderregister in Deutschland. In einen Interview mit Kurt Battermann, wünschte sich Marlena Robin-Winn folgendes: „Für die Zukunft wünsche ich mir, das viele Menschen bereit sind, einem Menschen das Leben zu retten. Außerdem sollte die Politik das Sozialgesetzbuch so ändern, das die Krankenkassen die Erstuntersuchung von Knochenmark-Kranken auch übernehmen. Die öffentliche Hand sollte bereit sein, die teuren Untersuchungen finanziell unterstützen."
Christian Wulf, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, ehrte die Leiterin des NKR am 6. September 2005 mit den Verdienstorden des Landes Niedersachsen. Das waren die Worte des Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann, bei der Aushändigung des Verdienstordens für soziales Engagement im Gästehaus der Landesregierung: „Das Bürgerschaftliche Engagement von Marlena Robin-Winn, vor allem für Kinder, ist vorbildlich." Sie war besonders wichtig für die niedersächsische Stiftung „Kinder von Tschernobyl", hier erreichte sie einen langjährigen Auf und Ausbau des NRK und Knochenmarkspende. Die Anerkennungen für diese Misburgerin sind mehr als verdient und ich würde sogar sagen: „Marlena Robin-Winn war ein Segen für alle die von dieser schweren Krankheit befallen waren, sie war für diese kranken Menschen und besonders für die Kinder, ein Engel vom Himmel."
1997: Aufbruch für eine historische Spendenaktion in Misburg.
DIE SPENDENAKTION AM 11. OKTOBER 1997, WAR EIN RIESIGER SOLIDARITÄTSAKT DIE DIE HILFSBEREITSCHAFT DER MISBURGER FÜR EINEN MITBÜRGER ZEIGTE.
Die Misburgerin Dr. Marlena Robin-Winn, Trägerin des Bundesverdienstordens, rief durch das Misburger Sprachrohr „wochenspiegel" zu einer Spendenaktion für den kranken Misburger Mathias Becker auf, der sich eine Knochenmarktransplantation schnellstens unterziehen musste. Wie immer war der „wochenspiegel" bei solchen Aufrufen hilfsbereit und unterstützte massiv diesen Akt von Solidarität.
Über 7.800 DM wurden bei dieser beispiellosen Spendenaktion gesammelt. Alle Geschäftsleute aus Misburg beteiligten sich an dieser Hilfsaktion, damit der Misburger Mathias Becker sich dieser Knochenmarktransplantation unterziehen konnte. Alle die sich bei diesem großen Solidaritätsakt beteiligt hatten, hofften, dass die Transplantation ein Erfolg wird.
1997: Das große Zugunglück in Misburg.
FRONTALZUSAMMENSTOSS EINES GÜTERZUGES MIT EINEM PERSONENZUG AM 9. DEZEMBER 1997 UM 16:53 UHR, MISBURG STAND KURZ VOR EINER SCHRECKLICHE KATASTROPHE.
An der Bahnstrecke Hannover-Celle, ereignete sich dieses Zugunglück mit 51 Verletzten. Der Unglücksort lag an der Bahnstrecke Hannover-Braunschweig, das ist eine historische Bahnstrecke, der 1843 und 1844 eröffneten Hauptbahn in Niedersachsen. Sie war die erste Bahnstrecke mit Halt in Misburg-Anderten, die die Königsstadt Hannover erreichte. Sie war auch die erste Strecke, die von der Hannoverschen Stadtbahn betrieben wurde.
Das Unglück geschah an einem Dienstag in dieser dunklen vorweihnachtlichen Jahreszeit, unmittelbar an den Kleingärten und Koppeln, an der Steinstraße im Misburger Ortsteil Jerusalem. Der Regionalexpress 5354 (Personenzug) und der Güterzug 72271 mit 22 Kesselwaggons prallten mit einen lauten Knall aufeinander. Der gewaltige Knall und die folgenden großen Explosionen waren kilometerweit zu hören. Eine dunkle Wolke breitete sich über Misburg aus, alles sah gespenstisch und katastrophal aus.
Der Personenzug kam aus Hannover und fuhr in Richtung Burgdorf, der Güterzug kam aus Hamburg, er zog 22 Kesselwaggons mit Dieselöl und fuhr Richtung Kassel.
Als erstes kamen die Freiwilligen Feuerwehren zum Unfallort.
Einer der als erster am Unglücksort erschienen ist, war der Misburger Freddi Politanski. Seine Pferdekoppel mit den Tieren liegt in unmittelbarer Nähe vom Unfallort.
Die Berufsfeuerwehren und die zahlreichen Sanitätsfahrzeugen wurden von der bereits am Unfallort befindlichen Freiwilligen Feuerwehr eingewiesen, da der Unfallort für nicht Ortskundige recht schwierig zu erreichen war.
Freddi Politanski lief trotzt der Gefahr vor weiteren Explosionen, schnell zum Unglücksort, er wollte helfen, noch wusste keiner womit die Kesselwaggons gefüllt waren. Die Angst ging um, es könnte sich um Benzin handeln und die Öltanks der Ölraffinerie Deurag-Nerag die ganz nah lagen, waren gefährdet. Daraufhin sperrte die Polizei ab Meyers-Garten weiträumig ab, der Autoverkehr wurde umgeleitet, es kam zu einem Verkehrs-Kollaps, denn die einzige Straße die ab Misburg Meyers-Garten nach Anderten führte, war voll gesperrt. Misburg und seine Bürger standen am diesen Tag am Rande einer Mega-Katastrophe.
Zum Glück waren die Kesselwaggons mit Diesel gefüllt. Es gab keine Toten aber viele Verletzte, die schnell versorgt wurden. Die Lockführer standen unter schweren Schock während die Feuerwehr eine professionelle Arbeit leistete, etwa 2 Stunden brauchten sie, um die brennenden Kesselwaggons zu löschen. Ein 46-jähriger Mann und eine 19-jährige Frau aus dem Regionalexpress erlitten schwere Verletzungen. Der 48-jährigen Lockführer des Güterzuges und bis zu 60 Fahrgästen, trugen zum Glück leichte Verletzungen davon. Alle wurden in die umliegenden Krankenhäuser von den Sanitätswagen gebracht. Die Staatsanwaltschaft vermutete der Unfall war ein menschliches Versagen.
DIESER TRAGISCHE UNFALL WIRD IN MISBURG NIE VERGESSEN WERDEN, ES WAR EIN DRAMATISCHES EREIGNIS, WAS AN DIESEM TAG, DEN 9. DEZEMBER 1997, GESCHAH. DAMALS STAND DIE GEMEINDE MISBURG KURZ VOR EINER MEGA-KATASTROPHE.
kann ich bestätigen, denn auch ich war mal Mitarbeiterin dort von 2010-2011 zwar nur kurz, weil ich damals schon meinen Ehemann und dann auch noch meine Mutter pflegte, habe aber Anerkennung, Wertschätzung erfahren, wie in keinem zweiten Team.