Ich war auf der Suche
Dieser entscheidende Satz fällt relativ schnell zu Beginn des hoch interessanten Theaterstückes: Der letzte Vorhang.
Sibylle Brunner spielt die alte, leicht verwirrte Schauspielerin, die das Ende einer Theaterfundus-Besichtigung mit ihrem Altersheim verpasst hat. Eingeschlossen im Fundus findet sie ihren ehemaligen Mann – gespielt von Willi Schlüter- wieder, der dort auf einem Sofa eingeschlafen war. Vor 21 Jahren hatte er sie Hals über Kopf verlassen, weil ---- er auf der Suche war. Als ehemals zum Teil gefeierter Schauspieler war es mit ihm nach der Trennung bergab gegangen, aber das zugeben?
Nach dem ersten Schreck, der ersten Freude fallen sie von einer schauspielerischen Erinnerung in die andere in ihren lichten Momenten. Und, sobald sie in die alten Rollen fällt, fällt auch jede Demenz ab und beide spielen Ausschnitte vom „Zerbrochenen Krug“, über Goethes „Faust“ bis zu Shakespeare. Er zitiert dazwischen Einstein oder auch nicht und testet immer wieder, ob sie diese Worte einordnen kann.
Sie erleben ein Wiedersehen mit allen Höhen und Tiefen. Leider müssen sie dann endgültig Abschied nehmen.
Ein Stück, das den Weg auch durch Eis und Schnee in das Theater in der List lohnt. Am 24. und 25.2. wird es noch gespielt.
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