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Alptekin Kirci: Grußwort für die Lister Künstler

  • Alptkin Kirci, MdL, Vorsitzender der SPD Hannover
  • Foto: Alptekin Kirci
  • hochgeladen von R.F. Myller

Anlässlich des diesjährigen Atelierspaziergangs hat sich der aus der List stammende Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der hannoverschen SPD Alptekin Kirci bereit erklärt, uns ein Geleitwort zu schreiben. Hier der wunderbare Text in voller Länge:

Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,

„wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“ war der Titel eines der bekanntesten Bücher des Frankfurter Karikaturisten Friedrich Karl Waechter. Und eines seiner erfolgreichsten. Tatsächlich war Kunst auszustellen und zu betrachten seit dem späten neunzehnten Jahrhundert mal eine sehr bürgerliche und akademische Veranstaltung, die streng abgezirkelt im Museumsraum stattfand.
Betrachtung und Deutung fielen nicht zwingend zusammen, waren aber doch eng mit gesellschaftlicher Schicht und bürgerlichem Habitus verbunden und streng dem Kritiker im Feuilleton vorbehalten. Kunst zu sammeln war Aufgabe einer kleinen vermögenden Elite, die ihre Sammlungen erst im zweiten Schritt im Wege der Stiftung oder Schenkung der Öffentlichkeit zugänglich machten. Damit war auch zu guten Teilen die Deutungshoheit darüber verbunden, was Kunst ist und was nicht.
So ganz ist dieser ökonomische-kulturelle Zusammenhang wahrscheinlich noch nicht überwunden. Dennoch hat sich Kunst spätestens in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre in die Diskursräume eingemischt und einen Teil der Modernisierung der Gesellschaft in der damaligen Bundesrepublik mitgetragen. Kunst ist keine zwingende Bedingung einer funktionierenden Öffentlichkeit, doch was wäre der gesellschaftliche Diskurs ohne Kunst?
Kunst ist ein selbstverständlicher Teil unserer Öffentlichkeit, Kunst kommentiert Zeitläufte, Kunst inspiriert, regt Diskussion an und ist einfach Kunst. Nicht elitär und abgehoben, sondern Resonanzraum und Labor. Und das mitten unter all denen und für die, die keine Kunst schaffen, sich ohne Kunst und die Bereicherung, die sie dadurch erfahren, unvollständig fühlen.
Dass das so ist, beweist der mittlerweile traditionelle Atelier-Rundgang in der List. Künstlerinnen und Künstler sind Lister und laden die Lister – und nicht nur die -, die keine Künstler sind in ihre Ateliers. Das ist in diesem Jahr zum achtzehnten Mal der Fall und bisher kamen jedes Mal mehr, als noch im Jahr zuvor. Zum Austausch und Diskutieren, zum Schauen und genießen. Kunst ist nichts elitäres, kein abgehobener Kosmos. Mitten unter uns entsteht Kunst und wartet nur darauf, betrachtet oder erfahren zu werden. Künstlerinnen und Künstler schaffen etwas für ein Publikum, denn erst daraus entsteht Diskurs. Die Zeiten, in denen ausschließlich Mäzene und Musen in den Ateliers vorbeischauten, sind aus guten Gründen Vergangenheit.

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