Das Balzverhalten heimischer Vögel: "Mach mir ein Ei!"
Das jetzt zu hörende Vogelgezwitscher ist ein eindeutiges Indiz, der Frühling ist da! Mit den steigenden Temperaturen wächst auch die Fortpflanzungs-Freude im Tierreich. Das Balzverhalten unserer heimischen Vögel ist jetzt überall zu beobachten und eine Vogel-Hochzeit hat durchaus komische Aspekte. Denn dabei zeigen die Männchen immer ein typisches Angeberverhalten. Der Spatz zum Beispiel wirbt mit monotonem Schilpen und dem so genannten Spatzen-Tanz um das Weibchen. Dabei plustert er sein Gefieder auf und zeigt demonstrativ seinen schwarzen Kehlfleck. Zusätzlich stellt der Spatz die Schwanzfedern wie einen Fächer auf und wedelt mit den Flügeln. Dann hüpft er in steifen Verbeugungen um die Angebetete herum, um sie anschließend mit vor Erregung vibrierenden Flügeln zur Kopulation aufzufordern. Entscheiden für die Partnerwahl ist jedoch der Nistplatz, denn wer das schönste Haus besitzt, hat auch die größten Chancen!
Während der Balz füttern männliche Rotkehlchen das Weibchen. Sie zittern mit den Flügeln und fordern in vorgeneigter Haltung zur Kopulation auf. Stare sträuben ihre Kehlfedern und rudern heftig mit den Flügeln, während sie ihr Balzlied singen. Die Männchen tragen Halme und Blüten ins Nest und verteidigen den Nistplatz, indem sie laut singend mit den Flügeln schlagen. Amseln umkreisen die Auserwählte mit erhobenem Kopf. Die Schwanzfedern werden aufgefächert, die Flügel rhythmisch gehoben und gesenkt. Ihr melodisch flötendes Amsellied begeistert auch uns Menschen. Meisen zeigen den Weibchen ihre Brust und schaukeln angeberisch mit dem Körper hin und her. Dann stellt der Meisen-Mann die Schwanzfedern auf und trippelt laut singend zur Seite, bis das Weibchen um Futter bettelt und damit signalisiert: „Mach mir ein Ei…!“