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Im Jahr 1902 traf Amors Pfeil eine Rossschlachter-Tochter aus Linden mitten ins Herz

  • Rossschlachterei Ernst Wiese, Deisterstraße 44. Der Senior (mit Stock) steht in der Tür, vor 1899
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I
Die romantische Liebes-Geschichte zwischen Margarete Wiese und Heinz Behre wird  bis Ende des 1. Weltkriegs mit Belegen und Fotos dokumentiert.

Zunächst sollen die Familien vorgestellt werden.

FAMILIE WIESE

Um 1875 gründete der Rossschlachter Ernst Wiese in der Deisterstraße 18, zwischen von Alten-Allee und Weberstraße, ein eigenes Geschäft. Es lag, von der Ihmebrücke aus gesehen, auf der rechten Straßenseite. Es wurde noch fortlaufend nummeriert.

Um 1889 sollte sich das ändern.

Die rechte Straßenseite, von der Ihmebrücke aus gesehen, erhielt gerade Hausnummern, die andere Straßenseite, von der Ihmebrücke links, Ungerade..

Die Rossschlachterei bekam folgerichtig die gerade Hausnummer 44.

1899 starb Ernst Wiese. Seine Witwe Marie bestimmte laut Katasteramt-Eintrag im November 1903 neue Eigentümer des Grundstücks.

Es werden genannt:

Wilhelm Wiese, der das Rossschlachter-Geschäft bis 1912 fortführen sollte,
Klara,
Margarete, von ihr wird noch die Rede sein,
Heinrich und Friedrich Wiese.

1912 ging die Wiese-Rossschlachter-Dynastie zu Ende, Heinrich Vortmüller übernimmt das Geschäft.

FAMILIE BEHRE

Der Fabrikarbeiter Heinrich Friedrich Joachim Behre erblickte am 8. Dezember 1835 in Drispenstedt bei Hildesheim das Licht der Welt. Der Magistrat der Königl. Residenzstadt Hannover verlieh ihm, seiner Frau Engel Rosine Justine geb. Bantelmann * und zwei seiner Kinder am 7. Juli 1865 das Bürgerrecht. Sehr ungewöhnlich, Heinrich Behre hatte zum damaligen Zeitpunkt kein Haus bzw. Grundstück und auch sein beruflicher Status sprach eigentlich nicht für einen Bürgereid-Schwur.

* später finden wir in Adressbüchern und Archiven statt des Vornamens Engel Rosine Justine den Vornamen Christine, Namensänderung auf Wunsch der Familie oder Amtsfehler?

Heinrich Behre starb am 1. November 1879 im Alter von (nur) 43 Jahren in Hannover.
Seine Ehefrau überlebte ihn fast drei Jahrzehnte. Sie starb am 30. Oktober 1907.
Das Paar hatte 7 Kinder.

MARGARETE WIESE UND HEINRICH „HEINZ“ BEHRE

Sie lernten sich 1902 kennen und lieben. Margarete absolvierte ab 1899 eine Lehre im Herrenhäuser Berggarten, ihr Vorgesetzter war Gartenbaudirektor Hermann Wendland, Spross der Herrenhäuser-Gartenbau-Dynastie Wendland.

1903 arbeitete sie als Sprechstundenhilfe beim praktischen Arzt und Geburtshelfer Dr. Julius Kranold in der Josephstraße 9 .

Heinrich, im Familienkreis und bei Freunden immer Heinz genannt, war ausgebildeter Kaufmann.

Nach einem beruflichen Aufenthalt in Berlin (1896 bis 1900), arbeitete er ab 1901 in der Hof-Buch-und Steindruckerei Gebrüder Jänecke, Hannover, Osterstraße 88, die auch die Tageszeitung „Hannoverscher Courier“ und das „Gewerbeblatt“ herausgab.

1903 war die Liebe zwischen Margarete und Heinz voll entbrannt. Sie schrieben Postkarten und Briefe nicht mehr an die häusliche Adresse, sondern schickten die Post an die Arbeitsstelle. Heinz lebte nach dem Berlin-Aufenthalt zunächst in der Wiesenstraße 35, später, bis August 1904, Seilerstraße 29a (Hannover-Südstadt).

Margarete lebte weiterhin im Elternhaus Deisterstraße 44

Im Spätsommer 1904 schlossen Margarete und Heinz den Bund fürs Leben.

Ihre erste gemeinsame Wohnadresse lautete Ifflandstraße 13 (August 1904). Man blieb also in der Südstadt. Es sollten kurz hintereinander mehrere Wohnadressen folgen:
In der 2. Jahreshälfte 1906 ging es vom Südwesten in den Nordosten Hannovers. Neue Adresse Celler Chaussee 75 (Groß-Buchholz, Postanschrift Klein-Buchholz), ab 1908 Podbielskistraße 231, Parterre, Klein-Buchholz, postalisch Hannover-Buchholz.
Am 19. September 1908 Umzug in die Rautenstraße 4, danach 1916 Bandelstraße 9,
1927 eigenes Haus in Kirchrode, Brakestraße 4.

Hier lebte Heinz bis zu seinem Tod im letzten Quartal 1936, Margarete überlebte ihre große Liebe noch um mehrere Jahrzehnte, ehe sie hochbetagt Anfang der 1970-er Jahre verstarb.

Das Paar hatte zwei Kinder:

Maria, geb. 1908, später verh. Panknin. Nach dem Tod der Mutter Eigentümerin des Hauses Brakestraße 4.

Theodor, geb. 1913, beide kamen in der Rautenstraße 4 zur Welt.

Die Fotostrecke zeigt noch weitere Familienmitglieder:

Marie Wiese, Mutter von Margarete
Harry Wiese, Bruder von Margarete
Theodor Behre, Bruder von Heinz

Erwähnt wird Bertha, Schwester von Heinz, beheimatet in Südafrika

Außerdem viele Fotos von Margarete und Heinz inkl. Ihrer Liebesbezeugungen.

 Margarete und Heinz, es war eine große Liebe bis über den Tod hinaus.

  • Rossschlachterei Ernst Wiese, Deisterstraße 44. Der Senior (mit Stock) steht in der Tür, vor 1899
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  • Nachweis der Arbeitsstellen von Margarete Wiese
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  • Schreiben aus U.S.A. an Margarete, 1900
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  • Deisterstraße 44, Zeichnung von Heinz Behre
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  • Korrigierte Zeichnung des Hauses Deisterstraße 44
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  • Gretchens Ruh, ist es das "Liebesnest" in der Wiesenstraße 35 ?
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  • Marie Wiese, Mutter von Margarete, um 1903
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  • Harry Wiese, Bruder von Margarete, noch sehr jung
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  • Harry am Klavier, Deisterstraße 44
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  • Harry als Soldat, 1916, später sollte er Lehrer werden
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  • Text Margarete lesen: Heinz Behre ist ein begeisterter Philokartist, ohne seine Postkarten-Sammelleidenschaft wäre diese Fotoreihe bei weitem nicht so umfangreich geworden.
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  • Grüße von Heinz an Margarete aus dem Spreewald, Heimat der Sorben/Wenden. Er nennt sich noch Heinrich, die Liebe ist noch nicht voll erblüht...
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  • ...Juli 1902, Postkarte aus dem Spreewald, noch kann er sie zur Deisterstraße 44 schicken, der Text ist ja noch sehr unverfänglich...
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  • Heinz während seiner Berlin-Zeit
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  • März 1903, jetzt heißt es schon "Mein lieber Heinz" und "Dein Gretchen" Sie schreibt diese Postkarte an Heinzens Arbeitsadresse "Gebrüder Jänecke" in der Osterstraße...
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  • Alle Postkarten von Bertha, Schwester von Heinz, aus Südafrika verschickt. Dort hat sie eine Familie gegründet, ist Mutter geworden, 1906 bis 1908. Die unteren Aufnahmen zeigen Kapstadt.
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  • Theodor, Bruder von Heinz, um 1903
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  • Eine Schaukel ist schon da, Kinder noch nicht.
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  • Sommer 1907, Text Heinz: Er spricht vom 3. Festtag, es ist der Hochzeitstag
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  • Heinz an Margarete, 1907, sie feiern den 3. Hochzeitstag
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  • Klein-Buchholz, reicher Ertrag
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  • Margarete schaut ungewöhnlich ernst drein, Klein-Buchholz, Podbielskistraße 231, 1907. Das Kind mit der Puppe im Arm ist Ilse Wilken, Enkelin des Hauseigentümers August Wilken. Maria, Tochter von Margarete und Heinz, ist noch nicht geboren, sie wird erst in der Rautenstraße 4 zur Welt kommen.
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  • Heinz ist mit dem Fahrrad unterwegs, noch ohne Schutzbleche, wie damals üblich
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  • 1907?, Margarete nach dem Tod der Schwiegermutter in Trauerkleidung?
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  • Margarete mit Töchterchen Maria, schon in der Rautenstraße 4
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  • Rautenstraße 4 (links), um 1910
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  • 1914, Margarete und Heinz mit ihren Kindern Maria und Theodor
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  • Heinz und Töchterchen Maria, CdV, 1913
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  • 1. Weltkrieg, Landsturmmann Heinz Behre in Northeim
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  • Landsturmmann Heinz Behre ist in Osnabrück stationiert. Er gratuliert Margarete zum Geburtstag.
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  • Patriotisches Gedenkblatt der Gebr. Jänecke, Kriegs-Weihnacht 1917. Ende der Fotoreihe
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