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Wasserspiele und barocke Pracht im Großen Garten Herrenhausen

  • Wasserspiele und barocke Pracht im Großen Garten Herrenhausen

    Großes Parterre mit Galerie im Hintergrund
  • Foto: Katja Woidtke
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"Jedermann ist erlaubt sich im königl. Garten eine Veränderung zu machen" ist auf der steinernen Tafel an der Mauer um den Großen Garten in Herrenhausen zu lesen. Dabei dürfen weder die Statuen beschädigt, noch nach den Schwäne geworfen oder die Nachtigallen gefangen werden.  Das haben wir natürlich auf keinen Fall vor. Wir wollen bei unserem Besuch des barocken Gartens noch einmal die Wasserspiele genießen, ehe sie in die Winterpause gehen und durch die schnurgeraden Alleen der Anlage spazieren.

Wir schlendern durch den Blumengarten zur 1685 erbauten Großen Kaskade. Von hinten eher unscheinbar, ist sie von vorne umso prächtiger. Vier Wasserläufe ergießen sich jeweils in nach unten immer größer werdende Schalen, bis das spritzende Nass letztendlich in einem gemeinsamen Becken landet. Von der Balustrade der Großen Kaskade habt ihr einen phantastischen Ausblick auf das Große Parterre mit seinen Beeten, die sich wie bunte Teppiche vor euch ausbreiten.  Die "Teppichränder" sind etwas ausgefranst, da sich der Buchsbaumzünsler durch die Hecken frisst, aber zwischen diesen Teppichen zieht die Glockenfontäne alle Blicke auf sich. Skulpturen und Prunkvasen schmücken das Parterre zusätzlich. 

Doch wir werden magisch von der Großen Fontäne angezogen.  Sie bildet den Mittelpunkt des Nouveau Jardins, und ihr mächtiger Strahl ist schon aus der Ferne zu sehen. Je nach Wetterlage kann sie bis zu 80 Meter in die Höhe springen. Vier kleinere Fontänen rahmen die Große Fontäne zwischen den Triangeln ein. Die Gischt der Fontäne und die strahlende Herbstsonne zaubern bei unserem Besuch einen kunterbunten Regenbogen hervor und uns ein Lächeln aufs Gesicht.

Wir nehmen auf einer der Bänke um die Fontäne Platz und warten ab, bis der Strahl nach und nach kleiner wird. Denn die Wasserspiele im Großen Garten springen nur zu bestimmten Zeiten. In der Sommersaison (April bis Oktober) könnt ihr das spritzige Spektakel Montag bis Freitag von 10:00 bis 12:00 Uhr und von 15:00 bis 17:00 Uhr sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10:00 bis 12:00 Uhr und von 14:00 bis 17:00 Uhr erleben.

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Am Ende des Gartens stehen rechts und links zwei Pavillons, die Anfang des 18. Jahrhunderts nach Plänen des Hofarchitekten Louis Remy de la Fosse aus Holz erbaut wurden. Einer der beiden Pavillons brannte nach einem Blitzschlag nieder und wurde 1752 durch einen massiven Bau ersetzt. Ratet doch bei einem Besuch des Gartens, welcher aus Holz erbaut ist! An der Graft, die nach niederländischem Vorbild angelegt wurde und den Garten von drei Seiten umschließt, sind Wasservögel und Libellen zu beobachten. Schwäne, Blesshühner und Enten ziehen gemächlich ihre Bahnen auf dem Wasser. 

Einer meiner Lieblingsplätze im Großen Garten ist das Gartentheater. Zwischen 1689 und 1692 wurde das barocke Freilufttheater unter der Leitung von Westermann und Charbonnier erbaut. Auch nach seiner Umgestaltung, die ihm wieder mehr von seinen barocken Ursprüngen gab, genießen wir hier gerne das besondere Flair - ob bei Veranstaltungen wie den Sommernächten im Gartentheater oder einfach bei einem Bummel zwischen den goldenen Figuren auf der Bühne. Gülden glänzt es auch am Eingang zum Orangenparterre. Die Goldene Pforte ist das passende Entrée zum kleinen Garten vor dem Galeriegebäude mit seinem beeindruckenden Ballsaal. Hier tanzte schon die Kurfürstin Sophie mit Peter dem Großen.

Nach drei Stunden im Großen Garten qualmen unsere Füße wie nach einer durchtanzten Nacht. Daher heben wir uns den Feigengarten, die Grotte und den Irrgarten für einen weiteren Besuch in Herrenhausen auf. Dort haben die Gärtnerinnen und Gärtner inzwischen die Sommerbepflanzung getauscht und unzählige Blumenzwiebeln für das Frühjahr gesetzt. Wir freuen uns schon auf diese Blütenpracht!

Tipp:

Gerade jetzt im Herbst ist ein Bummel durch die Lindenalleen mit dem raschelnden Laub unter den Füßen, der Graft zur einen und dem Garten zur anderen Seite ein besonders schönes Erlebnis.

(Ungefragte Werbung, da der Eintritt in den Garten nicht kostenfrei ist!)

Durch den Großen Garten in Herrenhausen

Mit Katja durch Herrenhausen

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    Glockenfontäne im Großen Parterre
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    Die Große Fontäne im Hintergrund kann bis zu 80 Meter in die Höhe springen
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    Große Kaskade
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    Spieglein, Spieglein...
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    Regenbogen an der Großen Fontäne
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    Denkmal der Kurfürstin Sophie
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    Pavillon am südlichen Ende des Gartens. Er wurde nach Plänen des Hofarchitekten Louis Remy de la Fosse errichtet - erst in Holzbauweise, nach einem Brand 1752 als Massivbau.
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    Goldene Figuren im Gartentheater
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    Blick durch den Pavillon zur Kleinen Kaskade hinter dem Gartentheater
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    Buchsbaumzünsler haben auch im Orangenparterre ihre Spuren hinterlassen
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    Zuschauerraum des Gartentheaters mit Blick auf die Galerie
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    Große Fontäne
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    Eckpavillon an der Graft
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15 Kommentare

Der Große Garten stimmungsvoll in Szene gesetzt!

Vielen Dank, Helmut! Bei einem unserer Urlaube in Wismar hatten wir auch das Schloss Ludwigslust mit seinem zauberhaften Park besucht. Ich liebe diese Gartenkunstwerke und bewundere immer wieder die Weitsicht, mit der beim Anlegen gearbeitet wurde. Der Schweriner Schlosspark hat uns auch sehr gut gefallen, aber mein Highlight werden wohl immer die Herrenhäuser Gärten mit ihren wahnsinnig spannenden Geschichten bleiben.

Upps, da war ein Bild aus dem Großen Garten in meinem Ordner liegen geblieben. Ich habe die Bilderserie jetzt ergänzt.

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