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Jetzt dämmert es mir endlich … aber warum gibt es drei Dämmerungen hintereinander – jeden Morgen und jeden Abend?

Jetzt, in dieser Jahreszeit, erlebt man die saisonbedingte Tageslängenänderung besonders erfreulich.

Morgens, beim Frühstück, ist es nicht mehr winterlich dunkel, sondern man kann die Dämmerung miterleben. (gilt natürlich nicht für Langschläfer und/oder Nachteulen).

Nun, jeder weiß, dass die Helligkeit der Dämmerung sehr wetterabhängig ausfällt.
Aber der Zeitraum ist für jeden Tag im Jahreslauf festgelegt.

Festgelegt? Wie? Wo? Warum?
Das war gleich mein erster Gedanke … und ich habe mich schlau(er) gemacht.

Es ist tatsächlich so, dass der Zeitraum der Dämmerung für jeden Tag auf Minute/Sekunde genau vorgegeben ist.

Sehen wir uns zunächst die Definition an, was Dämmerung überhaupt ist:

„Die Dämmerung ist die Zeit kurz vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, wenn die Sonne den Himmel erhellt, sich aber unterhalb des Horizonts befindet. Es gibt drei Phasen: die bürgerliche, die nautische und die astronomische Dämmerung.“

Okay, der erste Satz ist ja noch einleuchtend.
Aber dann: drei Dämmerungen hintereinander???

Nie gehört! Aber … Doch, gibt es:

Alle drei Phasen der Dämmerung werden anhand des Winkels der Sonne unterhalb des Horizonts festgelegt, dem sog. Tiefenwinkel
.
Gemessen wird der bei einem flachen Horizont, der sich auf derselben Höhe befindet wie der Beobachter.

Grundsätzlich beginnt oder endet die Dämmerung immer dann, wenn der obere Rand der Sonnenscheibe am Horizont verschwindet (abends) oder auftaucht (morgens).

Die „Bürgerliche Dämmerung“ beginnt/endet an diesem Punkt und endet/ beginnt, wenn die Sonne 0 bis 6 Grad unter dem Horizont ist. Das ist der hellste Teil der Dämmerung.

Die „Nautische Dämmerung“ beginnt/endet, wenn die Sonne 6 bis 12 Grad unter dem Horizont ist. Da ist es deutlich dunkler und die ersten Sterne sind sichtbar.

Die „Astronomische Dämmerung“ beginnt/endet, wenn die Sonne 12 bis 18 Grad unter dem Horizont ist. Da ist es fast ganz dunkel und die meisten Sterne sind sichtbar.

Besser verständlich ist das vielleicht mit dem Bild, welches ich dazu gebastelt habe.

Zur Herkunft der Begriffe habe ich keine wirklich eindeutigen Definitionen gefunden (außer der zahlenmäßigen).

Die Nautische Dämmerung soll sich aus der Gegebenheit ableiten, dass, wenn man sich am Meer befindest und Richtung Osten schaut, man dann am Horizont die Silhouette eines Schiffes mit bloßem Auge gerade noch erkennen kann.

Die Astronomische Dämmerung ist so eine Art „Restlicht-Bereich“, der astronomische Beobachtungen noch sehr einschränkt. Darum muss diese Zeit immer erst abgewartet werden, um gute Himmelsbeobachtungen machen zu können.

Und? Wozu braucht man diese präzisen Festlegungen überhaupt?

Nun das kann, z. B. bei einem Unfall in den Abendstunden, durchaus gerichtsrelevant sein.
Mussten die Scheinwerfer eingeschaltet sein?

In vielen Ländern wird die Dämmerung als Grundlage für Gesetze herangezogen.
Das betrifft besonders die Bereiche von Luftfahrt, Jagd und Verkehr.

Und Fotografen müssen sich mit diesen Zeiten auch auskennen, sonst wird das nichts mit der Nachbarin im goldenen Abendlicht :-))))

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9 Kommentare

Interessant, Wilhelm.

Romi, Du hast ja eine schöne und poetische Vorstellung von der Götterdämmerung.

Eigentlich beschreibt die doch den Kampf der Götter und Riesen, in dessen Folge die ganze Welt untergeht (Ragnarök-Sage).

Aber...
Deine Interpretation gefällt mir besser :-)

....ja, Romi, mir gefällt Deine Interpretation auch besser, viel besser! :)

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