Mit viel Glück ist man dabei: Eine etwas sonderbare Dame
Über diese Theatergruppe muss man jedes Jahr das Gleiche schreiben: Sie spielen überragend. Sie spielen keine einfachen Stücke. Sie bieten Amüsement und nachdenklich machende Hintergründe. Sie sind so beliebt bei ihren seit Jahren kommenden Zuschauern, dass man sich freuen kann, wenn man Karten für eine der Vorstellungen bekommt.
Sie – das ist der Spielkreis Theater der Matthiaskirche in Hannover. Und das Stück in diesem Jahr ist von John Patrick „Eine etwas sonderbare Dame“. Es handelt von einer alten Dame, die von ihrem Stiefkindern in die Villa Waldfriede gesteckt wird, weil sie ihre besonderen Ideen hat, geerbtes Geld einer zu gründenden Stiftung zuzuführen. Sie lernt dort liebe, aber mit je einem anderen Tick versehene Bewohner kennen. Und trickst dann ihre Stiefkinder aus. Den Rest des Inhaltes muss man einfach erleben.
Nun wäre es an der Zeit, jede und jeden Mitspieler hier zu benennen, denn alle scheinen für Ihre Rolle geboren zu sein. Alle stellen die Eigenarten der Rolle profihaft dar. Die Witwe, von ihrem eigenen Alter weit entfernt von einer alten Dame, wird von Emily Winter köstlich schlitzohrig und mitfühlend gespielt. Fairy May wird von Christina von Grone temperamentvoll, naiv und liebevoll gezeigt. In Erinnerung bleiben von dieser Vorstellung alle Darsteller – nicht zuletzt die cholerische, durchtriebene, Schmuck behangene Stieftochter Lily Belle, die Birgit Langer überzeugend auf die Bühne brachte.
Mit sehr viel verdientem Applaus und lobenden Worten verabschiedete sich das begeisterte Publikum. Das muss man einfach erlebt haben. Weitere Vorstellungen? Hier ist der Kontakt.